Förderbescheid für Ruhrlandklinik Essen: Rund 8,7 Mio. für Zentrum für seltene Lungenerkrankungen

12.12.2018

Wer an einer seltenen Lungenerkrankung leidet, kann bald von einer erweiterten Versorgung in Essen profitieren: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat der Lungenfachklinik der Universitätsmedizin Essen heute offiziell einen Förderbescheid über rund 8,7 Millionen Euro überreicht. Die Ruhrlandklinik wird davon einen Neubau für ein Zentrum für seltene Lungenerkrankungen errichten, der insgesamt etwa elf Millionen Euro kostet.

Mit 21 Jahren bekam Birgit Gerhardus die Diagnose Mukoviszidose: eine seltene und unheilbare Lungenerkrankung, an der rund 8.000 weitere Betroffene in Deutschland leiden. Seitdem musste sie nicht nur gegen die Krankheit kämpfen, sondern auch für eine bessere Versorgung. Immer mehr Zentren mussten in den letzten Jahren schließen, da die Finanzierung oft nicht ausreichte. Die Ruhrlandklinik ist seit vielen Jahren auf seltene Lungenerkrankungen, wie Mukoviszidose oder idiopathische Lungenfibrose, spezialisiert. Mit Hilfe der Einzelförderung kann die Lungenfachklinik ihr Behandlungsangebot nun erweitern.

„Ich freue mich sehr, dass das Land Nordrhein-Westfalen die Ruhrlandklinik Essen bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit seltenen Lungenerkrankungen unterstützt. Für Menschen mit seltenen Lungenerkrankungen ist die Ruhrlandklinik eine zentrale Anlaufstelle. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Essen können die Betroffenen auf eine gute Versorgung auf Hochschulniveau zurückgreifen, die auch überregional Anerkennung findet“, erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bei der Bescheidübergabe.

„Die Unterstützung des Landes NRW ermöglicht es uns, einen Neubau für seltene Lungenerkrankungen zu errichten, der speziell auf die Versorgung dieser Patientinnen und Patienten zugeschnitten ist“, sagt Thorsten Kaatze, Geschäftsführer der Ruhrlandklinik und Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikum Essen.

Seltene Erkrankungen (die sogenannten „Orphan Diseases“) sind oft lebensbedrohlich und benötigen eine spezialisierte Diagnostik und Therapie. „Häufig müssen die Patientinnen und Patienten isoliert voneinander behandelt werden. Der Neubau wird unter anderem mit speziellen Isolationseinheiten und einem seperaten Eingang ausgestattet, wodurch eine verbesserte und sichere Behandlung im stationären Bereich gewährleistet wird“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie. Auch die steigenden Patientenzahlen können mit den neu geplanten Stationen bewältigt werden.

Laumann besuchte die Ruhrlandklinik bereits vergangenes Jahr in seiner damaligen Funktion als Patientenbeauftragter der Bundesregierung und informierte sich über die Versorgung der Erkrankung Mukoviszidose. Gemeinsam mit Patientin Birgit Gerhardus und dem Mukoviszidose e.V. setzen sich die Mediziner der Klinik für einen Ausbau der Versorgung ein.

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