Rußrindenkrankheit: Ahorne in Essen-Horst müssen gefällt werden

Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben

09.09.2019

Im Mai dieses Jahres ist die Rußrindenkrankheit, die in erster Linie Berg-, in seltenen Fällen auch Spitz-, Silber- und Feldahorne befällt, zum ersten Mal in Essen aufgetreten. Seitdem ist die Krankheit an dreißig Standorten entdeckt worden. In direkter Nähe zum Horster Mahnmal im Stadtteil Horst muss nun eine Fläche von 0,7 Hektar gerodet werden, da die Bäume nicht mehr standsicher sind und sich sowohl ein Radweg als auch eine Bahnstrecke neben der Fläche befinden. Die Vorarbeiten beginnen am Dienstag, 10. September, insgesamt werden die Arbeiten voraussichtlich bis Donnerstag, 19. September, abgeschlossen sein. In der Zeit der Fällungen werden die angrenzenden Fuß- und Radwege gesperrt. Aufgrund von ungeklärten Eigentumsverhältnissen wird die Rodung als Gefahrenabwehrmaßnahme im Auftrag des Ordnungsamtes durchgeführt.

Verantwortlich für den Ausbruch der Rußrindenkrankheit ist ein Schlauchpilz mit Ursprung in Nordamerika. Die eingewanderte Pilzart Cryptostroma corticale, die in Deutschland das erste Mal 2005 beschrieben wurde, verbreitet sich über Sporen. Bei wenigen, sehr sensiblen Menschen können bei intensivem Kontakt mit den Sporen allergisch bedingte Entzündungen der Lungenbläschen auftreten, die meist aber bereits nach wenigen Stunden oder Tagen wieder restlos abklingen.

Fatale Folgen hat die Krankheit für die Bäume selbst: Zunächst treten Schleimflussflecken am Baumstamm auf, die Rinde und weitere Schichten reißen auf oder platzen ab. Im weiteren Verlauf wird dann schließlich auf dem Holz ein schwarzer, ascheartiger Belag sichtbar, auf dem sich die Sporen befinden, die dann durch die Luft weitergetragen werden. Im Baum setzt im Laufe der Erkrankung Weißfäule ein. Die Folge: Der Baum ist bereits nach sechs bis acht Wochen nicht mehr verkehrssicher und muss entnommen werden.

Der Ausbruch der Rußrindenkrankheit ist Folge der trockenen und heißen Sommer 2017 und 2018. Der Pilz kann sich zudem auch von bereits abgestorbenem Holz ernähren, so dass er durch den Trockenstress und den Wassermangel gerade beste Entwicklungs- und Verbreitungsmöglichkeiten findet.

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