RS1: Machbarkeitsstudie der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft zeigt weitere Alternativen

19.09.2019

Nach der ersten Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Bereichs Eltingviertel/ Viehofer Platz im Zuge der Planungen des Radschnellwegs Ruhr (RS1) standen im Jahr 2017 insgesamt drei potenzielle Realisierungsvarianten der Verwaltung zur Quartiersentwicklung zur Diskussion. Eine weitere, im Februar 2019 durch die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW (BEG) beauftrage Machbarkeitsstudie zur Prüfung der technischen und rechtlichen Umsetzungsfähigkeit der drei Varianten brachte nun vier zusätzliche Alternativen hervor.

Dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung wurden in seiner Sitzung am Donnerstag (19.9.) diese vier Varianten, die sich aus Teilaspekten der Ausgangsideen zusammensetzen, präsentiert.

RS1-Umsetzung unabhängig von vorgesehener Quartiersentwicklung

Die dritte und seitens der Verwaltung präferierte Alternative sieht vor, dass der ursprüngliche Bahndamm im Eltingviertel um rund 60 Prozent abgetragen und der übrig gebliebene Teil sowie bestehenden Brücken für den zukünftigen RS1 genutzt werden. Vorteil dieser Alternative ist insbesondere der Aspekt, den RS1 unabhängig von der städtebaulichen Entwicklung umsetzen zu können, da komplexe Schnittstellen zwischen Radweg und Gebäuden bei dieser Variante nicht vorgesehen sind und hierdurch eine Realisierung planungsrechtlich vereinfacht würde. Die Kombination von Radweg und städtebaulicher Entwicklung erzielen bei dieser Alternative weiterhin den Charakter eines Modellquartiers. So soll sich der Radschnellweg durch die neue Bebauung hindurchschlängeln, deren Obergeschosse teils über den RS1 hinausragen. Eine Abfahrt auf die Altenessener Straße gewährleistet zudem die Anbindung an die Nordstadt, direkte Verbindungen zum Radschnellweg sollen darüber hinaus auch von den Quartiersbebauungen selbst bestehen.

Kompletter Rückbau des Bahndamms nur bei Alternative vier

Der komplette Rückbau des ehemaligen Bahndammes wird in der BEG-Machbarkeitsstudie lediglich bei der vierten Alternative in Erwägung gezogen. Demnach soll der RS1 bei dieser Ausführung gänzlich auf einer neuen, durchgängigen Brücke verlaufen. Bei dieser Alternative werden vor allem die Integration in das Quartier, rechtliche Regelungen in Bezug auf mögliche Bauten unterhalb der Brücke sowie die Zugänglichkeit zu Wartungszwecken als Hürden formuliert.

Ausschuss beschließt weitere Prüfungen

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung hat weitere Prüfungen beschlossen. Damit wird die Stadtverwaltung beauftragt, die dritte Variante aus der Machbarkeitsstudie des Jahres 2017, mit einer Führung des RS1 auf einer Brückenkonstruktion sowie der Integration in die Quartiersbebauung, in Abstimmung mit Straßen.NRW sowie mit der BEG zu entwickeln und darüber hinaus eine zusätzliche Variante zu prüfen, bei der der Radschnellweg ebenerdig und ohne Bahndamm durch das Quartier geführt wird.

Zum Hintergrund

Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist für Planung und Umsetzung des RS1 verantwortlich. Die städtebaulichen Überlegungen zur Entwicklung des Eltingviertels werden durch die Stadt Essen durchgeführt. In Abstimmung mit den Partnern und involvierten Behörden sollen die Planungen zur Quartiersentwicklung so fortgeführt werden, dass hierdurch keine Verzögerung bei der Planung und Fertigstellung eines durchgehenden Radschnellwegs Ruhr Richtung Gelsenkirchen auftreten. Zwingende Voraussetzung für die Realisierung des Radschnellwegs, unabhängig von der städtebaulichen Entwicklung im Bereich Eltingviertel durch die Stadt Essen, ist die Veränderung des Betriebsanschlussgleises der Firma Evonik Goldschmidt. Die grundsätzliche Machbarkeit dieser Maßnahme wurde bereits durch einen Gutachter festgestellt.

Mit einem Beschluss im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung im November 2016 wurde die Stadtverwaltung beauftragt, Varianten für die Entwicklung im Bereich des Bahndamms der ehemaligen Rheinischen Bahn zwischen der Gladbecker Straße und der Goldschmidtstraße im Nordviertel im Zuge der Planungen für den Radschnellweges Ruhr zu prüfen. Durch ein Planungsbüro wurden für den Teilbereich Eltingviertel/ Viehofer Platz in einer Machbarkeitsstudie drei Varianten mit verschiedenen städtebaulichen Ansätzen und Einbindungen des Bahndamms ausgearbeitet. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Mai 2017 präsentiert. Diese Varianten sahen sowohl eine Teilnutzung des ehemaligen Bahndamms, die Umsetzung einer durchgehenden Brückenkonstruktion oder Führung des RS1 auf Dächern der Wohn- und Geschäftsgebäude vor oder durch sie hindurch. Die Öffentlichkeit wurde im November 2017 durch die Stadt Essen als auch durch Straßen.NRW zum Thema RS1 und über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie Eltingviertel/ Viehofer Platz informiert.

Eine Konsensvereinbarung zwischen der Stadt Essen und der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW zu Regelung der Entwicklung des ehemaligen Bahngeländes im Eltingviertel wurde Ende 2018 geschlossen.

Um die in der Machbarkeitsstudie von 2017 ausgeführten drei Varianten technisch und rechtlich zu untersuchen, wurde durch die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW im Februar 2019 eine weitere Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Neben der Einbeziehung der drei Umsetzungsvarianten wurden durch das beauftragte Planungsbüro weitere vier Alternativen entwickelt, die aus den technischen und rechtlichen Untersuchungen der drei Ausgangsideen hervorgingen.

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