"Mobile Retter" gehen in Essen an den Start

09.10.2019

Heute (9.10.) fiel der Startschuss für die "Mobilen Retter" in der Stadt Essen. Die "Mobile Retter"-App ist ein Alarmierungssystem für qualifizierte Ersthelfer und ergänzt den allgemeinen Rettungsdienst. Die ehrenamtlichen Retter werden über ihr Smartphone alarmiert, sobald Notrufe in der Leitstelle der Essener Feuerwehr mit der Meldung "Herz-Kreislauf-Stillstand" oder "Bewusstlosigkeit" eingehen. Bei einem Notfall in der Nähe ihres Aufenthaltsortes können die "Mobilen Retter" schnell Erste Hilfe leisten, bis die Einsatzkräfte des parallel alarmierten Rettungsdienstes eintreffen.

"Ich bin stolz darauf, dass wir heute als erste deutsche Großstadt mit den 'Mobilen Rettern‘ an den Start gehen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der heutigen Vorstellung des Projektes. "Unser Rettungsdienst in Essen ist bereits sehr gut aufgestellt. In einem Notfall zählt allerdings jede Sekunde. Daher sind die 'Mobilen Retter‘ eine sinnvolle Ergänzung für unsere lokale Rettungskette."

Die Stadt Essen startet mit derzeit 130 einsatzbereiten "Mobilen Rettern", die im Rettungsdienst der Stadt Essen mitwirken, sowie engagierten Mitarbeitern aus den Essener Kliniken. Hinzu kommen Ehrenamtliche des DLRG und des THW sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Arztpraxen und Personen mit einer sonstigen medizinischen Qualifikation.

Darüber hinaus haben sich bereits 213 weitere Personen als Mobiler Retter registriert und können nach erfolgreich absolviertem Training alarmiert werden. "Wir hoffen auf weitere Freiwillige, die sich als Mobile Retter registrieren und ausbilden lassen wollen", erklärte Thomas Lembeck, Leiter der Essener Feuerwehr. "Auch ich selbst bin mit gutem Beispiel vorangegangen und habe das Training bereits absolviert."

Mehr zum System "Mobile Retter"

Qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer wie Krankenpfleger, Ärzte, Feuerwehrleute, Sanitäter oder Rettungsschwimmer können sich die "Mobile Retter"-App herunterladen und sich registrieren. Es folgt ein Training mit einer Qualifikationsüberprüfung und einer Einweisung in das Projekt. Danach werden die Ersthelfer freigeschaltet und stehen als aktive Unterstützung im Notfall zur Verfügung.

Geht ein Notruf mit der Meldung "Herz-Kreislauf-Stillstand" oder "Bewusstlosigkeit" in der lokalen Leitstelle ein, lösen die Disponenten neben dem Alarm für den Rettungsdienst ab sofort auch eine Alarmierung über die "Mobile Retter"-App aus. Das zugrundeliegende System ortet dann registrierte und einsatzbereit gemeldete Ersthelfer in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort und sendet eine Anfrage auf ihr Smartphone. Nimmt der "Mobile Retter" den Einsatz an, bekommt er Details wie Ort, Wegbeschreibung und Art des Notfalls übermittelt. Der Ersthelfer macht sich dann auf den Weg zum Patienten, um mit Erste-Hilfe-Maßnahmen das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des öffentlichen Rettungsdienstes zu verkürzen.

Mehr zur Initiative

Bundesweit haben sich weit über 17.000 ehrenamtliche Ersthelfer bereits als "Mobile Retter" registriert. Aktuell sind die "Mobilen Retter" in 13 Regionen aktiv und in drei weiteren Regionen befindet sich das System im Aufbau.

Als gemeinnützige Initiative setzt sich der Mobile Retter e.V. seit Anfang 2014 für die Verbreitung Smartphone-basierter Alarmierung von qualifizierten Ersthelfern bei lebensbedrohlichen Notfällen ein. Mobile Retter e.V. kooperiert seit 2019 mit der Björn Steiger Stiftung, um gemeinsam die Notfallhilfe in Deutschland zu verbessern.

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Aktivierung des Smartphone-basierten Rettungssystem "Mobile Retter" (v.l.n.r.): Geschäftsbereichvorstand Christian Kromberg, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Thomas Lembeck, Amtsleiter der Feuerwehr und Stefan Prasse, Geschäftsführer Mobile Retter e.V Foto: Elke Brochhagen, Stadt Essen

Mobile Retter Erste-Hilfe-Paket Foto: Elke Brochhagen, Stadt Essen
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