Neu erschienen: 24. Band der Berichte aus der Essener Denkmalpflege "Spurlos verschwunden – Sachsen in Essen?"

08.04.2021

Die Stadtarchäologie und das Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster legen den 24. Band der Berichte aus der Essener Denkmalpflege mit dem Titel "Spurlos verschwunden – Sachsen in Essen?" vor.

Das neue Heft kann ab sofort kostenlos bei der Unteren Denkmalbehörde, Rathenaustr. 2, 45121 Essen gegen Übersendung eines vorfrankierten, rückadressierten Umschlages (DIN A 4) bezogen werden.

Zum Inhalt des neuen Bandes

Seit 1992 konnten bei archäologischen Maßnahmen im Stadtgebiet Essen zahlreiche Fundstellen der Merowingerzeit (Franken) (5. Jahrhundert bis 751 n.Chr.) und der Karolingerzeit (ca. 750 – 900 n. Chr.) untersucht werden. Waren auch die Rahmenbedingungen oft ungünstig, so gelang es doch, häufiger Spuren zu finden, die belegen, dass der Essener Raum zwischen Spätantike und dem 8. Jahrhundert besiedelt war. Obwohl diese Epochen als Zeiten großer Umbrüche gelten, sind Belege für kämpferische Auseinandersetzungen nur indirekt durch die Archäologie beizubringen. Das Problem: Oft sind aus archäologischer Sicht Ereignisse, die gut mit historischen Quellen bezeugt werden können, schlecht zu fassen und die beteiligten Kontrahenten –in diesem Falle die Franken und Sachsen – kaum aufgrund der Beigaben in Gräbern, der Trachtensitte oder beispielsweise ihrer Siedlungsformen zu unterscheiden.

Und doch scheint dabei vieles klar: Demnach wurden nach dem Untergang des Römischen Reiches Teile des Ruhrgebiets von den Merowingern beherrscht. Die Ostgrenze des Reiches der Merowinger teilte dabei, so wird vermutet, das Ruhrgebiet. Für manche Historiker war sogar Essen-Werden Grenzort der Franken und Sachsen. Spätestens gegen Ende des 7. Jahrhunderts gerieten die östlichen und nördlichen Teile dieses Raumes unter sächsischen Einfluss.

Lässt sich aber sächsischer Einfluss in Essen nicht nur durch historische Quellen, sondern auch archäologisch fassen? Gibt es hier gar Spuren von Kämpfen oder wurden Sachsen, für Archäolog*innen erkennbar, in Essen bestattet und sind sie als solche identifizierbar? Bisher lautet die Antwort: Noch liegen keinerlei archäologische Funde vor, die die Anwesenheit von Sachsen sicher bestätigen könnten.

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Titelbild des 24. Bands der Berichte der Essener Denkmalpflege
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