Stadt schnürt Hilfspaket nach Hochwasser

16.07.2021

In den vergangenen Tagen war auch Essen stark von Tief "Bernd“ und den Folgen des Hochwassers im Deilbachtal und der Ruhr betroffen. Vor allem in den Stadtteilen Kettwig, Kupferdreh und Steele gab es heftige Auswirkungen durch über die Ufer getretenes Wasser. Als Folge wurden Straßen überspült, Wasser lief in Keller, Wohnungen, Häuser oder Garagen. Auch Gastronomie- und Wirtschaftsbetriebe, Campinganlagen oder Wassersportvereine direkt an der Ruhr gelegen sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Zwischenzeitlich betroffen war auch die kritische Infrastruktur der Stadtwerke Essen oder der Stromversorger, so dass es zeitweise in Teilen der betroffenen Stadtteile zu Stromausfällen kommen musste. Die Feuerwehr Essen, das THW, die Hilfsorganisationen sowie die Stadtwerke Essen, die Ruhrbahn, die Stadtverwaltung oder auch die Entsorgungsbetriebe Essen waren rund um die Uhr im Einsatz. Die Feuerwehr hat am gestrigen Abend 340 Einsätze gezählt und 290 Einsatzkräfte.

"Ich danke allen Einsatzkräften für die Unterstützung der Essenerinnen und Essener in dieser Ausnahmesituation", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Sie waren rund um die Uhr im Einsatz, um das Schlimmste abzuwenden. Wie so oft in diesen Situationen erlebe ich ein großartiges ehrenamtliches Engagement und eine tolle Nachbarschaftshilfe, dafür möchte ich mich bei den Essenerinnen und Essenern bedanken. Die Stadt wird ihren Teil dazu beitragen, dass die Aufräumarbeiten nun schnell von statten gehen und die Schäden des Hochwassers schnell behoben werden können. Deshalb habe ich als Oberbürgermeister gemeinsam mit Partnern ein Hilfspaket geschnürt, das möglichst vielen Essenerinnen und Essenern schnelle und unbürokratische Hilfe leisten soll. Auch gerade jetzt zeigt sich: Essen hält zusammen.“

Das Hochwasser ist nun wieder rückläufig, es weicht immer mehr von den Straßen und aus Häusern. In den nächsten Tagen werden die Einsatzkräfte der Feuerwehren, des THW und der Verwaltung sowie betroffene Betriebe und Privatpersonen mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein. Die Stadt Essen steht deshalb im Austausch mit unterschiedlichen Kooperationspartnern, um verschiedene Hilfsangebote bieten zu können.

Ehrenamtliches Engagement

Die Ehrenamt Agentur Essen wird in Zusammenarbeit mit der StadtAgentur ehrenamtliches Engagement koordinieren. Die Ehrenamt Agentur hat eine Plattform ins Leben gerufen, über die sich Hilfesuchende melden können genauso wie Menschen, die tatkräftig unterstützen können. Die eingehenden Angebote dafür reichen schon jetzt von der zur Verfügungstellung von Wohnraum bis über Kleidung oder Unterstützung bei Aufräumarbeiten. Die Plattform ist über diesen Link erreichbar: www.ehrenamtessen.de/2021/07/16/essener-hochwasserhilfe

Die Ehrenamt Agentur ist ab sofort täglich von 10 bis 14 Uhr erreichbar: www.ehrenamtessen.de

Darüber hinaus wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Das Spendenkonto lautet:

Spendenkonto des Kirchenkreises Essen
Sparkasse Essen
IBAN DE27360501050000251801
Kennwort: Essener Hochwasserhilfe
Unterstützung bei Beseitigung von Hochwasserschäden

Um die Aufräumarbeiten zu unterstützen, werden die Essener Entsorgungsbetriebe (EBE) Privatpersonen sieben Kubikmeter-Container zur Verfügung stellen (95 Euro), damit anfallender Sperrmüll schnell und möglichst einfach entsorgt werden kann. Es werden ab Montag außerdem in betroffenen Stadtteilen (Kupferdreher Markt, Zur Alten Fähre in Kettwig, EBE-Standort Langenberger Straße) zentrale Anlaufstellen für Sperrmüll (30 Kubikmeter-Container) geschaffen. Bereits heute wird in Höhe der Adresse Kupferdreher Straße 226 ein großer Container für Sperrmüll zur Verfügung stehen. Die EBE wird am morgigen Samstag früh mit Sperrmüllfahrzeugen unterwegs sein, auch City-Flitzer zur Straßenreinigung sind unterwegs. Ab Montag werden außerdem große Kehrmaschinen durch die betroffenen Stadtteile fahren. Auch die EBE ist am Wochenende telefonisch von 7 bis 15 Uhr, unter 0201 854-2222 erreichbar.

Die Stadtverwaltung richtet einen Härtefallfonds für einkommensschwache Familien ein. Über den Fonds kann eine unbürokratische finanzielle Hilfe beantragt werden zur Wiederbeschaffung von Dingen des täglichen Lebens, die durch das Hochwasser der vergangenen Tage kaputt gegangen sind und dringend ersetzt werden müssen. Ein entsprechendes Antragsformular wird in den kommenden Tagen veröffentlicht, ab Mittwoch wird die Antragstellung per E-Mail möglich sein.

Für vom Hochwasser betroffene Wassersportvereine soll es ebenfalls eine Unterstützung geben. Am kommenden Montag wird sich der Essener Sportbund e.V. (ESPO) mit den Sportvereinen über notwendige Hilfsmaßnahmen für die Durchführung der sportlichen Saison besprechen.

Die Sparkasse Essen möchte schnelle und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe leisten und legt ein Sonderkreditprogramm zu 0,00 Prozent Zins p.a. für Privatkunden auf. Zudem wird für gemeinnützige Institutionen eine Spendenaktion in Höhe von 50.000 Euro über die Spendenplattform www.gut-fuer-essen.de ins Leben gerufen. Darüber hinaus können hochwassergeschädigte Vereine Spendenanträge an die Sparkasse Essen stellen.

Unterbringungsmöglichkeiten

Auch weiterhin stehen Unterbringungsmöglichkeiten der Stadt Essen zur Verfügung, die von Personen genutzt werden können, die nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Das Bürgertelefon der Feuerwehr ist am Wochenende von 8 bis 15 Uhr, unter 0201 123-8888 erreichbar.

Auch die Evangelische Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim stellt ihre Bildungs- und Freizeitstätte "Haus am Turm", Am Turm 7 in 45239 Essen-Werden, zur Verfügung (20 Plätze in Mehrbettzimmern und ein Appartement). Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit besteht in der Mini-Ferienwohnung (7 Betten), die die Aktion Menschenstadt, das Behindertenreferat der Evangelischen Kirche in Essen, in Altenessen vorhält. Kontakt für beide Angebote, auch am Wochenende: Kirchenkreises Essen, Projekt Ehrenamtsmanagement, Michael Druen, Telefon 0201 2205-244, Mobil: 0176 588 84 702, oder per E-Mail: Michael.Druen@evkirche-essen.de.

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Oberbürgermeister Thomas Kufen (Mitte) und Ordnungsdezernent Christian Kromberg (3.v.r.) an der überfluteten Straße In der Lake in Steele.
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