Kita-Ausbau in Essen: Bis Ende des Kita-Jahres 2021/2022 sollen 1.251 zusätzliche Plätze geschaffen werden

10.09.2021

Essen verfügt über vielfältige Angebote in der Kinderbildungs- und Betreuungslandschaft. In den vergangenen Jahren sind die Angebote der Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen kontinuierlich qualitativ und quantitativ an den wachsenden Bedarf angepasst worden. Bei der in den letzten Jahren steigenden Zahl der Kinder bis zu sechs Jahren im Essener Stadtgebiet wächst auch die Zahl der Kinder mit Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr und damit auch der Bedarf an Kinderbildungs- und Betreuungsplätzen.

Diesem Bedarf begegnet die Stadt Essen mit einem kontinuierlichen Ausbau an Plätzen in den Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege. Im Vergleich zum Vorjahr sollen bis zum Ende des Kita-Jahres 2021/2022 mit 1.251 neuen Plätzen insgesamt 24.252 Plätze zur Verfügung stehen.

"Im Ausbau der Kinderbetreuungsangebote sind wir auf dem richtigen Weg, zufrieden sind wir erst, wenn wir unsere Ziele erreicht haben", sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Von geplanten 16 neuen Projekten werden (Stand 15.07.2021) im Kitajahr 2021/2022 insgesamt elf Projekte umgesetzt. Ein Projekt kann nicht realisiert werden, da es zwischen Träger und Investor zu keiner vertraglichen Einigung kam. Bei vier Standorten verschiebt sich die Fertigstellung in das Kitajahr 2022/2023. Somit werden nach derzeitiger Planung für das Kitajahr 2021/2022 an neuen Kitastandorten 689 Betreuungsplätze geschaffen. Die geplanten Erweiterungsmaßnahmen werden vollumfassend realisiert und somit weitere 153 neue Plätze geschaffen. Hinzu kommen 175 neue Plätze aufgrund der Inbetriebnahmen von vier Projekten, die aus dem Kitajahr 2020/2021 ins aktuelle Kitajahr 2021/2022 verschoben wurden. Für das Kitajahr 2021/2022 können somit in Kindertageseinrichtungen insgesamt 1.017 neue Plätze geschaffen werden. Zugleich entfallen aufgrund von Umwandlungen und Schließungen von Kitas im Bestand 16 Plätze. In der Kindertagespflege (KTP) können zudem im Kitajahr 2021/2022 weitere 250 neue Plätze geschaffen werden.

Legt man die Zielversorgungsquoten von 40 Prozent im U3-Bereich und 100 Prozent im Ü3-Bereich zugrunde, fehlen bei dem Gesamtangebot von 24.252 Plätzen für 35.638 Kinder im Alter von null Jahren bis zur Schulpflicht vorrausichtlich zukünftig noch rund 1.000 Plätze in Essen. "Wir danken allen Partner*innen, die uns beim Projekt Kinderbetreuungsausbau-Ausbau unterstützt haben und werden gemeinsam weiter für Kinder dieser Stadt neue Plätze schaffen", erklärt Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend Bildung und Kultur.

Auf der Grundlage der Einwohnerzahlen vom 30. September 2020 würden damit im Jahr 2021/2022 die Versorgungsquoten bei der U3-Versorgung um 2,9 Prozentpunkte auf 39,6 Prozent und bei der Ü3-Versorgung um 4,1 Prozentpunkte auf 94,8 Prozent steigen. Bei erfolgreicher Realisierung würde sich die Versorgungssituation im kommenden Jahr deutlich bessern.

Planungsstand für die nächsten drei Kita-Jahre

Für die nächsten drei Kita-Jahre (2022/2023 bis 2024/2025) sind rund 30 neue Kita-Bauprojekte sowie 15 Erweiterungen geplant. Die Stadt wird darüber hinaus gemeinsam mit Trägern und Investoren weiter geeignete Grundstücke für den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote identifizieren, damit weitere Projekte realisiert werden können.

Weitere Angebote für 1.433 Kinder ohne Kita-Platz in Essen

Aufgrund der fehlenden Kinderbetreuungsplätze werden in Essen – neben den Angeboten in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege – weitere Angebote der frühkindlichen Bildung und Betreuung initiiert und umgesetzt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag bei der Bildung und Betreuung von Kindern, zählen jedoch nicht als Regelangebote zur Erfüllung des Rechtsanspruchs aufgrund ihres geringen Stundenumfangs beziehungsweise der Höhe des Elternbeitrags. Derzeit werden 1.098 Kinder, die keinen Platz in einer Kita oder Kindertagespflege haben, im Rahmen dieser Angebote in unterschiedlicher Weise betreut und gefördert. Im Zuge der landesgeförderten Brückenprojekte werden insgesamt 802 Kinder betreut, davon 581 Kinder in Eltern-Kind-Gruppen und weitere 221 Kinder in Spielgruppen. In kommunal geförderten Spielgruppen werden momentan 66 Kinder betreut, zudem sind weitere acht Spielgruppen für 96 Kinder geplant. Darüber hinaus werden 110 Kinder betreut, während die Eltern einen Integrationskurs besuchen. Eine Betreuung von bereits 120 Kindern wird in Sprachbildungsgruppen sichergestellt. Im Kitajahr 2021/2022 kommen an zehn Standorten Sprachbildungsgruppen für 239 Kinder hinzu. Nach dem derzeitigen Planungsstand werden zum Kitajahr 2022/2023 13 neue Projekte und zehn Erweiterungsmaßnahmen realisiert. Insgesamt sollen dann 1.433 weitere Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung stehen. Die genauen Platzzahlen werden zum Ende des Kalenderjahres von der Jugendhilfeplanung im Rahmen der KiBiz-Planung (KiBiz: Kinderbildungsgesetz) festgelegt und mit der nächsten Vorlage zur Planung des Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes im Kitajahr 2022/2023 bekannt gegeben.

Entwicklung der geschaffenen Kinderbetreuungsplätze – 40 Prozent Steigerung seit 2011/2012

Seitdem Kita-Jahr 2011/2012 wurden in Essen die zur Verfügung stehenden Plätze in der Kinderbetreuung kontinuierlich gesteigert. 2011/2012 waren es noch 16.544 im Kita-Jahr 2020/2021 bereits 23.001, also eine Steigerung der geschaffenen Plätze von rund 40 Prozent. Die Bevölkerungsentwicklung wird bei der Planung der Kinderbildungs- und Betreuungsangebote berücksichtigt. Bereits 2014 war ein Trend bei der Steigerung der Geburtenzahlen zu erkennen, der sich verstärkt hat, so dass die Zahl der Kinder in Essen bis 6 Jahren fortlaufen steigt. Im Kita-Jahr 2011/2012 gab es 29.261 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren in Essen. Im Kita-Jahr 2020/2021 waren es 35.638. Eine Erhöhung von rund 22 Prozent. Die Herausforderungen im Ausbau der Kinderbetreuungsplätze liegen in baulichen Verzögerungen, Fachkräftemangel, fehlender Einigung zwischen Vermieter und Träger, Änderungen von Planungen der Träger oder Investoren.

Kita-Ausbau in Essen seit 2011 höchste Priorität

Bereits seit 2011 hat der Verwaltungsvorstand den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote als gesamtstädtische Aufgabe mit höchster Priorität definiert. Die Projektleitung des Kitaausbaus liegt in der Federführung des Jugendamtes. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist eine komplexe und fachbereichsübergreifende Aufgabe. Oberbürgermeister Thomas Kufen hatte infolge des Essener Forums zum Ausbau der Kinderbetreuungsangebote im 2019 den Beirat zum Kita-Ausbau ins Leben gerufen. Der Beirat Kita-Ausbau setzt sich zusammen aus: Oberbürgermeister, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur, Geschäftsbereichsvorstand Stadtplanung und Bauen, Fachbereichsleitung Jugendamt, Sprecher*in der Wohlfahrtsverbände, Vorsitzende*r der Arbeitsgemeinschaft Wohnungswirtschaft, Vorsitzende*r des Jugendhilfeausschusses, Vorsitzende*r des Jugendamtselternbeirates, Vorsitzende*r der Interessengemeinschaft Kindertagespflege.

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