Stellungnahme der Stadtverwaltung zur Schließung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Alfried Krupp Krankenhauses

13.06.2022

Die Entscheidung des Alfried Krupp Krankenhauses, die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zu schließen, bedauert die Stadtspitze sehr. Bis zuletzt haben sich Gesundheitsdezernent und Gesundheitsamt mit den Verantwortlichen der Essener Geburtskliniken zur aktuellen Situation ausgetauscht. Zuletzt fand ein Austausch mit den leitenden Hebammen der drei Essener Geburtskliniken im Essener Rathaus statt. Die schwierige Lage wegen fehlender Hebammen begleitet die Geburtshilfe seit vielen Jahren. Besonders die Geburtshilfe am Alfried Krupp Krankenhaus war seit einigen Jahren und seit Ende letzten Jahres bis heute immer wieder von kurzfristigsten Abmeldungen betroffen, so dass das Elisabeth Krankenhaus und die Geburtshilfe der Universitätsmedizin, als auch Kliniken in den Nachbarstädten die Versorgung sichergestellt haben.

Nach ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen des Elisabeth Krankenhauses und der Universitätsmedizin konnte sich die Stadtspitze davon überzeugen, dass die Geburtshilfe für alle Frauen in Essen weiterhin gesichert ist. Mit dem Elisabeth Krankenhaus und der Universitätsmedizin verfügt die Stadt Essen über eine Geburtshilfe der Spitzenklasse. Beide sind auch anerkannt als Perinatalzentrum Level 1, also auch spezialisiert auf sehr früh geborene Kinder. Oberbürgermeister und Gesundheitsdezernent werden sich dafür einsetzen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Geburtshilfe und Frauenklinik des Alfried Krupp Krankenhauses ihre wichtige Aufgabe der Geburtshilfe in den Geburts- und Frauenkliniken des Elisabeth Krankenhauses und der Universitätsmedizin in Essen und für Essen weiterführen. Die geschlossenen Vereinbarungen mit den Mitarbeitenden der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sichern die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden, was die Stadtspitze sehr begrüßt.

Aufgrund der aktuellen Situation ist die Forderung an Bund und Land umso wichtiger: "Der medizinische Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe muss auf einen finanziell verlässlichen Sockel gestellt werden", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Es ist dringend erforderlich, dass eine sichere finanzielle Grundlage geschaffen wird. Das bisherige Vergütungssystem ist für Geburtshilfe- und auch für Kinderkliniken nicht ausreichend. Beide Fachrichtungen brauchen ein neues Vergütungssystem, sie müssen raus aus dem System der Fallpauschalen. Als Kommune mit dem Öffentlicher Gesundheitsdienst erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie die bereits vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im letzten Monat angekündigte Reform, die eine bessere Bezahlung sowie bessere Arbeitsbedingungen, sowie eine gesicherte Infrastrukturfinanzierung zeitnah umsetzt."

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