Nachbetrachtung der Silvesternacht 2022/2023 zieht Maßnahmen nach sich

06.01.2023

Auf Einladung von Oberbürgermeister Thomas Kufen hat es heute (06.01.) eine Nachbetrachtung der vergangenen Silvesternacht in Essen unter anderem mit Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei sowie den beiden Beigeordneten Muchtar Al Ghusain und Christian Kromberg gegeben.

Die Vorfälle rund um den Jahreswechsel treiben viele Menschen um, insbesondere die offensichtliche Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften der Feuerwehr, des Rettungsdienstes oder der Polizei. Deshalb wurden die bisherigen Erkenntnisse und Ermittlungsergebnisse insbesondere der beiden besonders auffälligen Bereiche Huttrop und Bergmannsfeld in dem Kreis zusammengetragen und Reaktionen insbesondere der städtischen Behörden beraten.

Betroffen gemacht hat den Oberbürgermeister zudem auch die Nachricht, dass durch einen nicht sachgemäßen Umgang mit Silvesterfeuerwerk eine Person so schwer verletzt wurde, dass sie bis heute intensivmedizinisch behandelt wird. Bei dem schweren Unfall wurde auch ein Kind schwer verletzt. Die Stadtspitze weist deshalb nochmal ausdrücklich auf den sachgerechten Umgang mit Feuerwerk hin, dass es sonst zu schweren Verbrennungen und lebensbedrohlichen Situationen für einen selbst und sein Umfeld kommen kann.

Mit Blick auf die besonders von Vorfällen betroffenen Stadtteile wurden im ersten Schritt konkrete Maßnahmen miteinander vereinbart. "Wir werden unser Netz um bestimmte Quartiere enger ziehen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen nach dem Gespräch. "Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Jugendamtes wird in der kommenden Woche mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren auf Stadtteilebene zusammenkommen, um den betroffenen Personenkreis genau zu identifizieren und gezielt sogenannte Gefährderansprachen vornehmen, um weitere Taten zu unterbinden. Darüber hinaus wurde vereinbart, die bisher bewährte Struktur der Quartiershausmeister in den Stadtteilen personell auszuweiten."

Die Polizei Essen wertet derzeit bereits vorhandene Videos aus. Mit Hilfe eines Hinweisportals können Zeug*innen weitere Videos auf der Plattform hochladen. Auch diese können die Polizei dabei unterstützen, Straftaten zu verfolgen und zu ahnden. Die Stadtverwaltung bittet ausdrücklich um Mithilfe.

Mit Blick auf einen verbesserten Austausch der Behörden haben sich die Teilnehmenden darauf verständigt, die bereits geplante Einführung eines kommunales Konfliktmanagements zu forcieren, um Entwicklungen auf Quatiers- und Stadtteilebene frühzeitiger zu erkennen und gegenzusteuern.

Am heutigen Gespräch haben keine Vertreter*innen von Justiz und Staatsanwaltschaft teilgenommen. Diese sollen nach Angaben der Stadt zu weiteren Gesprächen hinzugezogen werden.

Der Trend, Angriffe auf Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste zu planen, regelrecht zu inszenieren und als Film in den sozialen Medien zu veröffentlichen, ist ein immer stärker auftretendes Phänomen gerade unter Jugendlichen. Es ist davon auszugehen, dass nicht nur die Silvesternacht dafür genutzt wird, sondern auch weitere Anlässe gesucht oder geschaffen werden. Deshalb bereiten sich die beteiligten Behörden darauf vor, auch andere Veranstaltungen im anstehenden Jahr im Vorfeld in den sozialen Kanälen genau zu beobachten, gezielt auf Personen und Gruppen zuzugehen, um so Verabredungen an bestimmten Orten innerhalb des Stadtgebiets zu verhindern.

Herausgegeben von:

Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse

© 2024 Stadt Essen