Essener Wohnungsmarktbarometer für das Jahr 2022 vorgestellt

02.02.2023

Dem Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen wurde heute (02.02.) das Essener Wohnungsmarktbarometer 2022 präsentiert.

Im September 2022 hat das Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement in einer breit aufgestellten Online-Umfrage die Einschätzungen und Meinungen einer Vielzahl von Expert*innen auf dem Wohnungsmarkt abgefragt, wobei rund 170 verschiedene Akteur*innen, die auf dem Essener Wohnungsmarkt tätig sind, angeschrieben wurden. Der Fragenkatalog, der anschließend von etwa 70 Teilnehmenden online und anonym beantwortet wurde, hatte unter anderem folgende Themenfelder:

  • Einschätzung zur aktuellen und künftigen Marktlage nach verschiedenen Segmenten und Nachfragegruppen
  • Investitionsklima im Wohnungsbau (Defizite, Hemmnisse, Wichtigkeit von Maßnahmen)
  • Einschätzungen zum Wohnungsleerstand

Wesentliche Ergebnisse der Befragung

In Zusammenhang mit der Situation auf dem Essener Mietwohnungsmarkt kommen die befragten Expert*innen zu dem Ergebnis, dass die aktuelle Lage überwiegend angespannt bleibt und für die kommenden zwei bis fünf Jahre kaum mit einer Entspannung gerechnet werden kann. Auch die Lage für den Eigentumssektor wird als überwiegend oder sehr angespannt eingeschätzt – insbesondere bei Eigenheimen und Eigentumswohnungen im mittleren Preissegment. Auch hier erwarten die Expert*innen kaum Entspannung in den kommenden zwei bis fünf Jahren. Im oberen Preissegment wird die Lage entspannter erwartet.

Nach Meinung der Befragten wird die Situation für Senior*innen, Familien mit mehreren Kindern, Haushalte mit geringem Einkommen, Alleinerziehende und Transferleistungsbeziehende als schlecht oder sogar sehr schlecht wahrgenommen, wohingegen sich einkommensstarke Haushalte weiterhin gut mit Wohnraum versorgen können. Schwierig gestaltet sich das Investitionsklima im Wohnungsbau. Als negativ beeinflussende Faktoren wurden in diesem Zusammenhang besonders die Verfügbarkeit von Baumaterial und die Wartezeiten für Handwerksbetriebe als bedeutsam genannt. Im Bereich des Neubaus kommen außerdem die Verfügbarkeit und die Kosten von Bauland als besonders hemmende Faktoren hinzu.

Nahezu alle Akteur*innen haben erkannt, dass die Investition in den Bestand - in Form von Beseitigung des Instandhaltungsstaus und Vorantreiben der energetischen Sanierung - hohe Priorität genießen sollten. Nach mehrheitlicher Auffassung der Expert*innen stagniert der aktuelle Wohnungsleerstand in Essen oder nimmt noch weiter ab. Eine Zunahme wird so gut wie nicht gesehen und auch nur von wenigen für die nächsten zwölf Monate erwartet.

Das Essener Wohnungsmarktbarometer für das Jahr 2022 ist online abrufbar (siehe rechts). Weitere Informationen gibt es außerdem unter www.essen.de/wohnungsmarkt.

Herausgegeben von:

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