ASAGI nimmt Handlungskonzept "Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt" zur Kenntnis

19.03.2024

Essen hat sich schon vor vielen Jahren das Ziel gesetzt, die Akzeptanz und Sichtbarkeit von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt zu fördern und zu stärken. Bereits 1999 wurde das bundesweit erste Handlungsprogramm "Gleichgeschlechtliche Lebensweisen" vom Rat der Stadt Essen verabschiedet. Eine zweite Auflage wurde 2011 erarbeitet. Mit der jetzt vorliegenden dritten Fassung wurde das Handlungskonzept erneut weiterentwickelt und den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Bedarfen angepasst. Besonders im Fokus bei der Aktualisierung des Handlungskonzepts stand dabei, das Konzept zu ergänzen und Handlungsansätze zu erarbeiten, die sich auf Trans*- und Intermenschen in Essen beziehen. Der Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration (ASAGI) hat heute (19.03.) das aktualisierte Handlungskonzept "Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt" und die Beauftragung der Verwaltung mit seiner Umsetzung zur Kenntnis genommen. Der Rat der Stadt Essen wird darüber in seiner April-Sitzung entscheiden.

Das Handlungskonzept "Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt" wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Essen, dem Essener Forum für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt (FELS) sowie Vertreterinnen*Vertretern der Kommunalpolitik erarbeitet. Es soll bereits bestehende Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt in Essen aufzeigen, weiter ausbauen und neue, zeitgemäße Schwerpunkte setzen. Es ist zudem auch ein Angebot an alle Bürger*innen, sich aktiv für Akzeptanz und Gleichberechtigung einzusetzen und gemeinsam eine lebenswerte Stadt für alle zu gestalten.

Mit dem Ratsbeschluss im April ersetzt das Handlungskonzept "Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt" das Handlungskonzept "Gleichgeschlechtliche Lebensweisen" aus 2011.

Zum Handlungskonzept

Für das Handlungskonzept wurden die Handlungsfelder "Arbeitswelt, Bildung und Erziehung, Kultur und Sport, Gesundheit, Vielfalt und Antidiskriminierung, Beteilung, Ehrenamt und Selbsthilfe sowie Soziales und Wohnen" definiert. Die Handlungsfelder wurden nach Themen und Lebensbereichen entwickelt und nicht nach Zielgruppen. Dies liegt an den besonderen Anforderungen von Menschen mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft, ebenso wie die Bedürfnisse von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und natürlich auch die der Menschen mit Handicap, die in allen Lebensbereichen mitgedacht werden müssen.

Die Grundlage des Konzepts ist ein intersektionaler Ansatz, der es leichter macht, die vielfältigen Dimensionen von Benachteiligung und Diskriminierung (Mehrfachdiskriminierung) zu berücksichtigen, die sich aus der Verknüpfung von Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Herkunft, körperlicher und geistiger Fähigkeiten und anderen Merkmalen ergeben können. Dieser Aufbau soll sicherstellen, dass die Bedürfnisse aller LSBTINQ*-Personen angemessen berücksichtigt werden.

Ein Ziel des Handlungskonzeptes liegt darin, Menschen, die bisher keine Berührung mit den Diskriminierungserfahrungen von LSBTINQ*-Personen gemacht haben, für deren unterschiedliche Bedarfe und Herausforderungen zu sensibilisieren. Daher wird zu jedem Handlungsfeld zunächst die aktuelle gesellschaftliche Situation für LSBTINQ* in Essen beschrieben. Im Anschluss an die Sach- und Problemlage des jeweiligen Handlungsfeldes sind Ziele formuliert und entsprechende Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.

Für die Ziele wurden zwei Kategorien entwickelt:

Ziele für die Stadtverwaltung: Hier sind konkrete Maßnahmen formuliert, die die Stadtverwaltung selber umsetzen kann.

Ziele für die Stadtgesellschaft: Die hierbei formulierten Maßnahmen dienen als Empfehlungen für die gesamte Stadtgesellschaft, insbesondere für kleinere Betriebe, mittlere Unternehmen und Vereine.

Die Umsetzung von Maßnahmen und die Erreichung der formulierten Ziele sollen nach einem Zeitraum von zwei Jahren evaluiert werden. Hierüber soll dann im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Personal, Organisation und Gleichstellung sowie im Rat berichtet werden.

Das Handlungskonzept "Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt" finden Interessierte im RatsInformationsSystem (RIS)

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