Die erstmals seit 60 Jahren wieder freiliegenden Anbauten des 21 Meter hohen Wohnturms der Burg Altendorf wurden am Dienstag, 24. Juni, der Öffentlichkeit präsentiert. Oberbürgermeister Thomas Kufen und die Untere Denkmalbehörde der Stadt Essen hatten alle Bürger*innen eingeladen, sich selbst ein Bild von den Funden zu machen.
"Die Burgruine Altendorf ist ein bedeutendes Zeugnis mittelalterlicher Geschichte und ein Wahrzeichen unseres Stadtteils Burgaltendorf. Der imposante Wohnturm und die erhaltenen Mauerreste machen eindrucksvoll deutlich, welch wichtige Rolle dieser Ort in der Vergangenheit spielte", so Thomas Kufen. "Umso erfreulicher ist es, dass die Stadtarchäologie nun – nach rund 60 Jahren – erneut Ausgrabungen vor Ort durchführt, um nicht nur den Erhalt der Anlage sicherzustellen, sondern auch neue Erkenntnisse über die Baugeschichte der Burg zu gewinnen."
Die mittelalterliche Burgruine Altendorf stellt mit ihrem 21 Meter hohen Wohnturm eines der eindrucksvollsten Denkmäler auf Essener Stadtgebiet dar. Die genaue Erbauungszeit der Anlage ist bislang unbekannt. Erstmalig erwähnt wird die Familie Altendorf im 12. Jahrhundert, die Burg wird allerdings erst 200 Jahre später in den Quellen genannt. Sie setzt sich aus einer größeren Vor- und einer kleineren Hauptburg zusammen. Ende der 1960er Jahre fanden durch eine Schüler AG aus Hattingen archäologische Untersuchungen statt. Vor allem im Inneren der Hauptburg wurde gegraben und im Verlauf der Arbeiten mehrere Nebengebäude entdeckt und freigelegt. Im nordwestlichen Teil des Innenhofes konnten mehrere Räume dokumentiert werden, die im Anschluss an die Grabungen saniert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Ebenfalls wurden im Südostbereich der Hauptburg zwei kleinere Räume entdeckt, die jedoch nur oberflächlich dokumentiert und wieder zugeschüttet wurden.
Bei einem Ortstermin der Unteren Denkmalbehörde fiel 2024 auf, dass sich die teilweise noch freiliegenden Mauerabschnitte dieser Räume in einem sanierungsbedürftigen Zustand befinden. Da für die Sanierungsmaßnahmen auch die Fundamente der Mauern freigelegt werden müssen, gräbt die Stadtarchäologie zurzeit im Bereich der vorgelagerten Räume, um Anhaltspunkte für eine fachgerechte Sanierung zu erhalten. So kann gleichzeitig auch die lückenhafte Dokumentation der Altgrabungen ergänzt werden; zudem ergeben sich möglicherweise neue Hinweise zur Entstehungszeit der Burg. Die archäologischen Befunde wurden jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.
"Diese Arbeiten sind von großem Wert für unsere Stadt: Sie verbinden den Denkmalschutz mit wissenschaftlicher Forschung und schaffen gleichzeitig neue Zugänge für die interessierte Öffentlichkeit. Es ist unser Ziel, Geschichte erlebbar zu machen und das kulturelle Erbe Essens zu bewahren", so der Oberbürgermeister. "Ich danke der Stadtarchäologie und der Unteren Denkmalbehörde für ihren engagierten Einsatz. Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu einladen, die spannenden Funde persönlich zu entdecken."
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