Im Waldgebiet der Margarethenhöhe kommt es derzeit öfter zu Missverständnissen über die Bedeutung farblicher Markierungen an Bäumen. Grün und Gruga weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Markierung nicht gleichbedeutend mit einer geplanten Fällung ist. Bäume im Wald sind aus unterschiedlichsten Gründen dauerhaft markiert. Die Markierungen sind wichtig im Rahmen der Waldpflege, der ökologischen Beobachtung und des langfristigen Schutzes des Waldes. So wird zum Beispiel zwischen Habitatbäumen, temporären Habitatbäumen sowie Gerüstbäumen unterschieden.
Im gesamten städtischen Waldgebiet der Margarethenhöhe sind zurzeit 263 Bäume dauerhaft markiert. Sie werden aus verschiedenen Gründen wiederkehrend beobachtet. Davon benötigen 109 Bäume eine Kronenpflege und 51 Bäume sind oder werden temporäre Habitatbäume. Im dortigen Waldgebiet sind nur drei Bäume zur Fällung vorgesehen.
Gründe für Markierungen an Bäumen
Habitatbäume sind alte Bäume, die abseits der Waldhauptwege und in Gruppen ausgewiesen werden. Sie werden dauerhaft markiert. Das Habitatbaumkonzept für den städtischen Essener Wald sieht vor, dass innerhalb der alten Waldbestände ab einem Alter von 80 Jahren mindestens fünf Habitatbäume je Hektar ausgewiesen werden. Sie verbleiben dauerhaft bis über ihren natürlichen Zusammenbruch hinaus im Wald.
Temporäre Habitatbäume sind vorgeschädigte Bäume, die engmaschig begutachtet werden. Sie werden markiert, um sie zuverlässig wiederfinden und Beobachtungen fortlaufend dokumentieren zu können. Zudem sind gegebenenfalls baumpflegerische Maßnahmen erforderlich. In Zeiten des Klimawandels und unter Beachtung der besonderen Bedeutung des Essener Großstadtwaldes verfolgt Grün und Gruga einen Lösungsansatz für den möglichst langen Erhalt wertvoller Einzelbäume mit Vorschädigungen. Schädigungen sind im Essener Wald meist durch den Sturm "Ela" im Jahr 2014 und durch Dürre infolge des Klimawandels entstanden. Aufgrund der vorhandenen Schädigungen muss eine engmaschige Begutachtung sichergestellt werden.
Gerüstbäume sind besonders stabil und vital. Aus diesem Grund sollen sie dauerhaft erhalten werden. Damit sie sofort erkennbar sind und entsprechend geschützt werden können, werden sie dauerhaft markiert. Sie bilden die stabile Gerüststruktur des Waldes – daher der Name - und sorgen im Alter durch Samenbildung für die folgende Baumgeneration. Gerüstbäume werden in der Regel nie gefällt und können im Alter zu Habitatbäumen werden.
Waldpflegeplanung im städtischen Wald
Umfangreiche Baumfällungen der Altbaumbestände im städtischen Wald sind weiterhin kein Bestandteil der Waldpflegeplanung. Der jeweils aktuelle Waldpflegeplan wird jährlich vom zuständigen Ausschuss beschlossen und im Ratsinformationssystem veröffentlicht. Im aktuellen Jahresplan von Mai 2025 heißt es ausdrücklich, dass in den Altbaumbeständen keine größeren Maßnahmen notwendig sind. Denn für das Nachwachsen der kommenden Baumgenerationen ist ausreichend Lichteinfall vorhanden.
Die Schäden, die der Sturm "Ela" im Jahr 2014 in den Altbeständen hinterlassen hat, sind bis heute sichtbar. Unter dem lichter gewordenen Schirm der alten Bäume entwickelt sich jedoch bereits ein junger Wald aus Baumsamen (Naturverjüngung). Hinzu kommt, dass der Klimawandel, insbesondere die Trockenheit in den Sommermonaten, weiterhin eine Belastung für den Baumbestand darstellt. Grün und Gruga verfolgt dennoch das Ziel, die alten Bäume so lange wie möglich zu erhalten und als temporäre Habitatbäume in den Wald einzubinden. Weitere Informationen erhalten Interessierte auf www.essen.de/wald.
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