Projekt "UWE" liefert Erkenntnisse über das Wohlbefinden von über 500 Essener Schülerinnen*Schülern

10.09.2025

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Kommunales Fragebogeninstrument: Das Projekt "UWE" bildet mithilfe einer Befragung die Zufriedenheit von Schülerinnen*Schülern der Jahrgangsstufen 4, 7 und 9 ab und gibt Aufschluss über Maßnahmen, die zum Wohlbefinden der Kinder beitragen können.
  • Elf Essener Schulen: Im November 2024 wurden 280 Grundschüler*innen sowie 239 Hauptschüler*innen an elf Schulen befragt. Einem Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen geht es nach eigenen Angaben nicht so gut, zwei Drittel weisen hingegen ein hohes Wohlbefinden auf.
  • Handlungsempfehlungen: Um die Entwicklung der Schüler*innen ganzheitlich zu fördern, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Eltern, Stadtteilakteurinnen*Stadtteilakteuren, Verwaltung und Politik entscheidend. Schulen und Stadt können unter anderem auf das Startchancenprogramm zurückgreifen, um Maßnahmen umzusetzen.

In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Wissenschaft (10.09.) stellte der Geschäftsbereich Jugend, Bildung und Kultur die Ergebnisse des "UWE"-Projekts vor. "UWE" steht für "Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen" und ist ein kommunales Fragebogeninstrument, das die Zufriedenheit von Schülerinnen*Schülern in den Jahrgangsstufen 4, 7 und 9 ermittelt und dadurch gute Entwicklungschancen bieten soll. Es handelt sich um eine Adaption eines kanadischen Befragungsinstruments, das die Ruhr-Universität Bochum in Kooperation mit der Stadt Herne angepasst und getestet hat.

Elf Schulen aus Essen nehmen an Befragung teil

An der jüngsten Befragung nahmen insgesamt elf Essener Schulen teil. Alle weisen einen hohen Sozialindex zwischen fünf und neun auf. Dazu zählen alle sieben Grundschulen mit Familiengrundschulzentrum (FGZ) sowie die vier städtischen Hauptschulen. Im Detail handelt es sich um hierbei um die Hövelschule, die Friedenschule, die Schule im Steeler Rott, die Schule im Bergmannsfeld, die Berliner Schule, die Schule an der Viktoriastraße und die Bergmühlenschule, außerdem die Hauptschule an der Wächtlerstraße, die Hauptschule Bochold, die Glückauf-Schule sowie die Marienschule.

Im November 2024 wurden 280 Grundschüler*innen und 239 Hauptschüler*innen befragt. Somit betrug die Rücklaufquote 63 beziehungsweise 52 Prozent. Zum Einsatz kam einerseits eine Fotosafari, bei der die Kinder Bilder von ihrem Schul- und Wohnumfeld aufgenommen und damit unter anderem Fragen wie "Wo gefällt es euch?" beantwortet haben. Andererseits fand eine Online-Befragung statt. Im Fokus der Erhebung steht die Frage, wie es den Kindern in Schule, Nachbarschaft, Familie und Freundeskreis geht.

Hohes Wohlbefinden bei zwei Drittel der Schüler*innen

Laut Befragung weisen 66 Prozent der befragten Grundschüler*innen und 58 Prozent der befragten Hauptschüler*innen aus Essen ein hohes Wohlbefinden auf. Im Umkehrschluss bedeutet das: Einem Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen geht es nicht so gut.

Die jungen Menschen, die eine hohe Zufriedenheit aufweisen, sind demnach optimistisch, haben ein hohes Selbstwertgefühl, sind nicht traurig, machen sich keine oder nur wenige Sorgen, sind mit ihrem Leben zufrieden und haben ein positives Körperbild. Schüler*innen mit einem niedrigen Wohlbefinden hingegen weisen durchgehend geringere Werte in ihren Ressourcen auf. Je nach Schulstandort sind die Unterschiede zwischen den Befragten groß.

Wichtig für das allgemeine Wohlbefinden bei Kindern und Jugendlichen sind in diesem Zusammenhang enge Beziehungen zu Erwachsenen – vor allem das eigene Zuhause –, außerdem guter Kontakt zu Gleichaltrigen und eine positive Schulerfahrung. Um Entwicklung der Schüler*innen ganzheitlich zu fördern, sind strukturelle Verbesserungen, soziale Unterstützung, demokratische Teilhabe und ein aktives Miteinander im Stadtteil entscheidend. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern, Stadtteilakteurinnen*Stadtteilakteuren, Verwaltung und der Politik ist dabei wesentlich.

Für Stadt Essen ergibt sich Handlungsbedarf

Aus den Ergebnissen der UWE-Befragung leiten sich einige Handlungsempfehlungen ab. Beispielsweise sollten Schulhöfe und -infrastruktur aufgewertet und die Sicherheit auf dem Schulweg verbessert werden. Weitere Bausteine können Gewaltprävention, eine niedrigschwellige Teilhabe an Freizeit-, Kultur- und Bildungsangeboten sowie ein gezielter Ausbau der Medienkompetenz sein. Aus diesen Erkenntnissen folgt die Weiterentwicklung innerschulischer Entwicklungsprozesse, die auch mit dem Startchancenprogramm kombiniert werden können. Bei diesem handelt es sich um ein Förderprogramm von Bund und Ländern, durch das Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler*innen unterstützt werden. Zehn der insgesamt elf Schulen, die Teil des Projekts waren, nehmen daran teil. Auch für die Stadt Essen ergibt sich Handlungsbedarf. Eine Umsetzung konkreter Maßnahmen richtet sich nach den aktuell verfügbaren finanziellen Maßnahmen und muss mit bereits gesetzten Prioritäten abgestimmt werden. Auch hier kann auf das Startchancenprogramm zurückgegriffen werden.

Die Erkenntnisse der Befragung werden künftig in die Arbeit der Verwaltung und in Weiterentwicklungsprozesse der kommunalen Gesamtstrategie einfließen. Auch die Regiestelle "kinderstark" des Jugendamtes der Stadt Essen wird sich mit den Ergebnissen befassen. Auf Initiative der Fachbereiche Jugend und Schule sowie des Amts für Statistik, Stadtforschung und Wahlen wurde die Teilnahme am UWE-Projekt im Jahr 2024 von der Regiestelle beschlossen.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der UWE-Befragung finden Interessierte im Ratsinformationssystem des Essener Rathauses in der Vorlage 1101/2025/4 .

Herausgegeben von:

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