Konzept "Schule als sicherer Ort": Erste Maßnahmen auf den Weg gebracht

10.09.2025

Damit die Essener Schulen verlässliche und sichere Orte zum Lernen und Leben bleiben, hat der Rat der Stadt im Juli das Konzept "Schule als sicherer Ort“ verabschiedet. Der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft hat am heutigen (10.09.) Mittwoch die ersten Maßnahmen des Konzeptes empfohlen. Diese unterteilen sich in baulich-technische und präventiv-pädagogische Maßnahmen.

"Mit dem Konzept ‚Schule als sicherer Ort‘ arbeiten wir gezielt daran, die Sicherheit an Essener Schulen zu erhöhen. Durch die Kombination baulich-technischer Maßnahmen mit präventiv-pädagogischen Angeboten schaffen wir geschützte Lern- und Lebensräume. Die ersten Maßnahmen werden nun umgesetzt, ihre Wirksamkeit wird fortlaufend geprüft, um das Konzept bedarfsgerecht weiterzuentwickeln" erklärt Muchtar Al Ghusain, Beigeordneter für Jugend, Bildung und Kultur.

Baulich-technische Maßnahmen

Im Rahmen der Pilotphase werden zwei baulich-technische Maßnahmen umgesetzt:

  • Ausstattung der Türen mit Schließzylindern mit Drehknebel

Um das schnelle und sichere Abschließen von Klassenräumen im Gefahrenfall zu ermöglichen, werden zunächst 14 Schulen mit insgesamt 682 Türen ausgestattet. Die Türen lassen sich im Ernstfall von innen mit einem Drehknebel verriegeln und können nur mit einem Schlüssel von außen geöffnet werden.

  • Optimierung der Außenbeschilderung der Schulen

Damit Einsatzkräfte im Notfall die Orientierung erleichtert bekommen, werden Haupteingänge von Schulen mit neuen Schildern versehen. Diese weisen den korrekten Namen und die Adresse der Schule aus. Auch hier werden zunächst 14 Standorte aufgenommen.

Präventiv-pädagogische Maßnahmen

Parallel zu den baulichen Anpassungen werden zwei präventiv-pädagogische Maßnahmen gestartet:

  • Lehrkräfteschulungen in Gewaltpräventionsprogrammen

21 Schulen haben sich bereit erklärt, in der Pilotphase bewährte Gewaltpräventionsprogramme systematisch einzuführen. Dafür werden jeweils rund 20 Lehrkräfte geschult. Begleitet wird die Umsetzung durch die Schulberatungsstelle und die Koordination Schulsozialarbeit.

  • Prävention sexualisierter Gewalt in der Primarstufe

Das theaterpädagogische Programm „Mein Körper gehört mir“ der Werkstatt Osnabrück wird künftig flächendeckend für alle dritten Klassen an Grund- und Förderschulen in Essen finanziert. Damit wird die seit über 25 Jahren bestehende Präventionsarbeit in diesem Bereich dauerhaft abgesichert.

Finanzierung und weiteres Vorgehen

Für die baulich-technischen Maßnahmen belaufen sich die Kosten der Pilotphase auf rund 147.400 Euro. Für die präventiv-pädagogischen Maßnahmen fallen Gesamtkosten in Höhe von rund 258.600 Euro an. Zunächst starten die Schulen, die in einer Übersicht als besonders vorrangig gelten. Zusätzlich können auch die Schulen teilnehmen, die die Bedingungen für die pädagogischen Angebote erfüllen.

Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird jährlich evaluiert. Diese Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung des Konzeptes. Weitere Maßnahmen – etwa zusätzliche Alarmierungssysteme oder Sichtschutzelemente – werden derzeit geprüft und können ergänzt werden. Der Rat der Stadt wird voraussichtlich in seiner Septembersitzung über die Umsetzung entscheiden.

Weitere Informationen finden Interessierte in den Vorlagen Vorlage 1100/2025/4 und Vorlage 0513/2025/4 .

Zum Hintergrund

Die Essener Schulen setzen bereits vielfältige Maßnahmen mit dem Ziel, die Schule für alle Beteiligten zu einem sicheren Ort des Lernens und Lebens zu machen, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern um. Mit dem Konzept „Schule als sicherer Ort“ soll auf die aktuelle Situation im Bereich der Jugendkriminalität reagiert und die angestoßenen Maßnahmen aufgenommen und gebündelt werden. Im Zuge der Konzeptausarbeitung sollen dabei auch in anderen Kommunen bereits erprobte Maßnahmen zur Umsetzung in der Essener Schullandschaft geprüft werden.

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