Immer häufiger sind heiße Sommer mit Temperaturen, die zur Belastung für Mensch und Umwelt werden, zu erleben. Die Frage, wie sich Städte und Quartiere darauf vorbereiten können, steht im Mittelpunkt des Modellvorhabens "Hitzefrei im Pott", das im Rahmen der bundesweiten Woche der Klimaanpassung in Essen mit dem Auftakt der öffentlichen Beteiligung startete. Unter der Federführung des Umweltamts der Stadt Essen und in Kooperation mit der Allbau GmbH, Essens größtem Wohnungsanbieter, dient das Allbau-Quartier Schlenhofstraße im Essener Nordviertel als Beispiel, um gemeinsam mit den Anwohnerinnen*Anwohnern Impulse für eine wirksame Hitzevorsorge zu sammeln.
Bei der Auftaktveranstaltung kamen am Donnerstag (18.09.) Bürger*innen, Fachleute und Politik zusammen, um sich über Strategien für hitzeresiliente Nachbarschaften zu informieren und erste Ideen zu diskutieren. Die Teilnehmenden hatten Gelegenheit, ihre persönlichen Erfahrungen mit besonders belasteten Orten im Viertel zu schildern – den sogenannten "Hitze-Hot-Spots". An interaktiven Stationen konnten Besucher*innen anschaulich erfahren, welche Ansätze zur Abkühlung beitragen können.
Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt Verkehr und Sport der Stadt Essen, machte deutlich, dass Klimaanpassung nicht allein von der Stadtverwaltung zu leisten ist: "Hitzevorsorge gelingt nur gemeinsam – Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Wissenschaft und die Menschen vor Ort müssen an einem Strang ziehen. Mit ‚Hitzefrei im Pott‘ holen wir die Expertise der Anwohner*innen ins Boot, denn sie wissen am besten, wo die Belastung am größten ist und welche Lösungen funktionieren könnten."
Auch aus Sicht der Allbau GmbH ist der Dialog im Quartier der Schlüssel. Der Ressortleiter für Immobilienbewirtschaftung, Nils van Gulijk, erklärte: "Wir freuen uns, dass wir mit unserem Bestand an der Schlenhofstraße Teil dieses wichtigen Zukunftsprojekts sind. Die enge Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort – eingebettet in eine Kooperation mit verschiedenen Experten - ist entscheidend, um gemeinsam wirksame und akzeptierte Lösungen zu entwickeln."
Die Veranstaltung in der Schlenhofstraße war der Auftakt für einen offenen Austausch zum Thema Hitzevorsorge im Quartier. Dabei steht nicht nur die Vermittlung von Fachwissen im Vordergrund, sondern vor allem das Gespräch mit den Menschen, die hier leben und ihre Alltagserfahrungen einbringen möchten. Das Projekt ist Teil des Forschungsprogramms Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Ziel ist es, besonders betroffene Wohnquartiere für die Herausforderungen des Klimawandels zu sensibilisieren und gemeinsam Wissen zu erarbeiten, das auch anderen Stadtteilen zugutekommen kann. Fachlich unterstützen die Universität Kassel, der Regionalverband Ruhr sowie der Bundesverband GebäudeGrün e.V. das Vorhaben, die EPC gGmbH begleitet die Beteiligung der Öffentlichkeit.
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