Verwaltungsfachwirt*in Allgemeine Verwaltung

Erfahrungsbericht zum Verwaltungsstudium (Quereinstieg)

Hallo, ich bin Kathrin Schmidt, 28 Jahre alt und ich absolviere seit dem 1. Oktober 2019 die Qualifizierung zur Verwaltungsfachwirtin mit dem Schwerpunkt „Allgemeine Verwaltung“ bei der Stadt Essen. Genau wie ihr habe ich mich vor geraumer Zeit mit den Ausbildungsmöglichkeiten und der Arbeitgeberin Stadt Essen befasst und mich im Rückblick auf jeden Fall erfreulicherweise für eine Bewerbung entschieden. Da ich mich also noch sehr gut in eure Situation hineinversetzen kann, hoffe ich, dass ich euch mit meinem Erfahrungsbericht einen Einblick in den verkürzten Einstieg bei der Stadtverwaltung geben und eure Entscheidungsfindung erleichtern kann.

Unsere Ausbildung begann mit einem Empfang beim Oberbürgermeister Thomas Kufen und wir konnten einen atemberaubenden Blick über das Stadtgebiet Essens vom Dach des Rathauses erleben. Danach ging es auf zu einer Besichtigung der Zeche Zollverein und einer Stadtrundfahrt, wo uns die Sehenswürdigkeiten Essens gezeigt wurden. Zum Abschluss waren wir mit dem gesamten Kurs Bowling spielen und konnten uns so schon einmal gegenseitig kennenlernen.

Der Unterricht fand für uns täglich von 7.45 Uhr bis 15.05 Uhr am Studieninstitut für kommunale Verwaltung statt. Einen Schwerpunkt bilden die rechtswissenschaftlichen Fächer wie Verwaltungsrecht, Sozialrecht und bürgerliches Recht, den anderen Schwerpunkt stellen die wirtschaftswissenschaftlichen Fächer wie öffentliche Betriebswirtschaftslehre, kommunales Finanzmanagement und kaufmännische Buchführung dar. Außerdem wurden wir in Handlungs- und Sozialkompetenz geschult, um unsere kommunikativen Kompetenzen zu verbessern. Besonders positiv ist mir die neue technische Ausstattung mit Smartboards in Erinnerung geblieben. Als Dozenten werden sowohl Juristen als auch Mitarbeitende der Stadt Essen eingesetzt, welche einem auch bereits spannende Einblicke in ihren Berufsalltag geben können.

Leider blieb auch der Unterrichtsbetrieb des Studieninstitutes nicht von der Corona-Pandemie verschont, sodass wir viel im Homeoffice gelernt haben. Erstaunlicherweise gelang der Unterricht aus der Ferne durch den Einsatz einer Lernplattform und Videokonferenzen sehr gut und ich kann mir auch an meinem zukünftigen Arbeitsplatz vorstellen, an einzelnen Tagen von der Möglichkeit der Telearbeit Gebrauch zu machen.

Auf keinen Fall zu unterschätzen ist das hohe Lernpensum, die durchaus stressige Projektphase und die vielen abzulegenden Prüfungen. Aber durch kontinuierliches Lernen und gegenseitige Unterstützung ist auch diese Herausforderung zu meistern. Ein großer Vorteil ist außerdem, dass die Qualifizierung zum Verwaltungsfachwirt in nur anderthalb Jahren absolviert wird.

Als besonders angenehm und freundschaftlich habe ich die Lernatmosphäre in unserem Kursverband wahrgenommen. Es war sehr interessant, neue Persönlichkeiten mit unterschiedlichsten Ausbildungs-, Studien- und Arbeitserfahrungen kennenzulernen. So wie auch einige meiner Kolleginnen und Kollegen habe ich zuvor einen Master of Education absolviert, andere wiederum konnten ein Studium der Psychologie oder Betriebswirtschaftslehre vorweisen und andere wieder eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung. So hat jeder von uns Quereinsteigern bereits verschiedenste Vorkenntnisse und Fähigkeiten mitgebracht.

Unser guter Zusammenhalt zeigte sich auch darin, dass wir uns viel gegenseitig geholfen, Materialien ausgetauscht und zusammen auf Prüfungen vorbereitet haben. Aber auch neben dem Lernen haben wir etwa zusammen im Jahr 2019 den Weihnachtsmarkt besucht, des Öfteren Pizza bestellt und möchten gerne, sofern Corona es zulässt, eine gemeinsame Abschlussfahrt planen.

Während der dreiwöchigen Hospitationsphase hatte ich die Gelegenheit, Einblicke in zwei verschiedene Abteilungen der Stadtverwaltung zu erhalten. Zum einen war ich in der Ausbildungsabteilung, welche alle Nachwuchskräfte der Stadt Essen betreut, sowie in der Ausbildungsfirma „InOffice“ eingesetzt und ich durfte auch an Bewerbungsgesprächen teilnehmen. Zum anderen habe ich in der Organisationsabteilung, wo sich mit dem Aufbau und der Stellengestaltung der Fachbereiche befasst wird, hospitiert und durfte beim Verfassen von Organisationsverfügungen mitarbeiten.

Seit Mitte Dezember ist unser gesamter Kurs in der Praxisphase im Gesundheitsamt eingesetzt. Dort unterstützen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lagezentrums der Unteren Gesundheitsbehörde bei der Bewältigung der Corona-Pandemie, insbesondere bei der Kontaktnachverfolgung. Auch wenn dies natürlich eine sehr stressige Zeit ist, so ist uns andererseits auch bewusst, dass wir dort einen wichtigen Beitrag leisten und vielfältige Erfahrungen für unseren weiteren Weg bei der Stadtverwaltung mitnehmen können.

Als letzte Prüfungen stehen Anfang des Jahres 2021 vier schriftliche und eine mündliche Abschlussprüfung des Verwaltungslehrganges II an, mit welcher der Titel Verwaltungsfachwirt erworben wird. Nach erfolgreichem Bestehen werde ich unbefristet übernommen und meine Wunschstelle beim Jugendamt im Amt für Ausbildungsförderung antreten.

Rückblickend betrachtet, kann ich euch das Verwaltungsstudium zum Verwaltungsfachwirt nachdrücklich empfehlen. Wer einen Arbeitgeber mit vielfältigsten Einsatzmöglichkeiten und zahlreichen Entwicklungsperspektiven sowie zugleich einen zukunftssicheren Arbeitsplatz sucht, ist bei der Stadt Essen auf jeden Fall richtig.

Ich hoffe, ich konnte euch einen interessanten Einblick in meine Ausbildung geben, wünsche euch ganz viel Erfolg bei eurer Bewerbung für den Quereinstieg und bis bald bei der Stadtverwaltung Essen!

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