Realisierungswettbewerb "Neugestaltung des Barbarossaplatzes" beendet

Die Gewinner*innen stehen fest

"Die neue grüne Mitte Stoppenbergs" auf dem Barbarossaplatz

Wie kann der Barbarossa­platz in Zukunft aussehen? Wie kann er einladender, grüner und freundlicher werden? Wie kann der Verkehr und die Bushalte­stelle am Barbarossaplatz neu organisiert werden?

Mit diesen Fragen haben sich zwölf Planungsteams im Wettbewerb "Neugestaltung des Barbarossa­platzes“ in Essen auseinan­der­gesetzt und verschiedene Entwürfe zur Neugestaltung des Platzes und dessen Umfeld erarbeitet. Der Siegerent­wurf unter dem Motto "Die neue grüne Mitte Stoppenbergs“ vom Team GREENBOX LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Planungsgesellschaft mbB aus Köln zusammen mit BPR Ingenieure GmbH & Co. KG aus Essen wird als zukunfts­weisende Antwort auf die Frage nach dem möglichen Aussehen eines zentralen Stadtteil­platzes mit besonderer Verkehrs­funktion beschrieben. Das Entwurfs­konzept sieht vor, einen Mobilitäts­knoten­punkt, einen Platzraum mit öffentlichem, einladendem Charakter sowie Grünflächen für Naherholung und nachbarschaftliche Aktivitäten wie Grillen und Picknick im Wettbewerbs­areal zusammen­zubringen. Der Mobilitäts­knoten­punkt soll platzsparend im Norden umgesetzt werden, während im Süden mit dem Barbarossagarten eine ruhige, verkehrsbefreite und stark begrünte Naher­holungs­fläche entsteht. Dazwischen befindet sich das Bürgerforum als Treffpunkt und als Auftakt für die zukünftige Platzgestal­tung um die Thomaskirche.

Das Preisgericht würdigt den Entwurf u.a. mit folgenden Worten: "Der Entwurf überzeugt zudem durch seine sehr klare konzeptionelle und präzise gesetzte Raum­auffassung. Die Platzfigur wird von Nord nach Süd in die drei Funktions­bereiche Bushaltestellen, das Bürgerforum als klassischen multifunktionalen Stadtplatz der Kirche und den Barbarossa­garten gegliedert. Hierbei gelingt das Kunststück, dass drei Zonen unterschiedlichster Funktionen und Atmosphären mit vielfältigen Aufenthalts­qualitäten entstehen, die aber dennoch weiterhin einen Platzraum bilden und sich hervorragend in den Stadtraum einfügen. Sie führen weiterhin aus: "Die verkehrliche Lösung für Bus, MIV und Rad erscheint insgesamt konzept­konform, ist aber bei näherem Hinsehen in einigen Punkten noch nicht funktional und in Teilen so noch nicht umsetzbar.“

Platzierungen

Das Preisgericht unter dem Vorsitz der Landschafts­architektin Frau Ina Bimberg entschied am 02.09.2024 über folgende Prämierungen:

1. Preis:

GREENBOX LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Planungsgesellschaft mbB, Köln zusammen mit BPR Ingenieure GmbH & Co. KG, Essen

2. Preis:

wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum zusammen mit Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft mbB, Bochum

3. Preis:

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin zusammen mit DEGAT Planungsgesellschaft mbB, Cottbus

Anerkennungen:

Zudem wurde eine Anerkennung an GRIEGER HARZER DVORAK Landschaftsarchitekten PartGmbB, Berlin und Sweco GmbH, Düsseldorf vergeben.

1. Preis: GREENBOX LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Planungsgesellschaft mbB, Köln zusammen mit BPR Ingenieure GmbH & Co. KG, Essen

Leitidee des Entwurfes

Das Konzept sieht vor, einen Mobilitäts­knotenpunkt, einen einladenden Platzraum sowie Grünflächen für Naherholung und nachbar­schaftliche Aktivitäten zusammenzubringen. Der Mobilitäts­knotenpunkt soll im Norden umgesetzt werden, während im Süden mit dem Barbarossagarten eine ruhige, verkehrs­befreite und begrünte Nah­erholungs­fläche entsteht. Dazwischen befindet sich das Bürgerforum als lebendiger Treffpunkt und als Auftakt für die zukünftige Platzgestaltung um die Thomaskirche.

2. Preis: wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum zusammen mit Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft mbH, Bochum

Leitidee des Entwurfes

Die Platzgestaltung bindet den östlichen Straßenraum ein und schafft so die Verbindung zur Thomaskirche. Konzept für den Platz ist die Strukturierung in zwei unterschiedlich geprägte Räume. Im Norden ist ein steinerner offener Quartiersplatz, der den Umsteigepunkt mit den Bushalte­bereichen und die Mobilitäts­station aufnimmt, im Süden kann sich ein grüner Quartierspark entwickeln, der unterschiedlichste Nutzungs- und Aufenthalts­bereiche anbietet und zur klimatischen Verbesserung beiträgt.

3. Preis: geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin zusammen mit DEGAT Planungsgesellschaft mbH, Cottbus

Leitidee des Entwurfes

Die Entwurfsidee folgt einer ökologisch nachhaltigen, klima­resilienten Stadtoase im Herzen Stoppenbergs. Neben den ökologischen Aspekten fungiert der Barbarossaplatz durch sein Erholungs-, Freizeit- und Kulturangebot künftig als lebhafter soziokultureller Treffpunkt für alle Generationen. Durch die Reduzierung von versiegelten Verkehrsflächen und die Umsetzung des Schwamm­stadtprinzips wird die Basis für eine langfristige, vitale Vegetations- und Baumstruktur im urbanen Kontext geschaffen.

Anerkennung: GRIEGER HARZER DVORAK Landschaftsarchitekten, Berlin zusammen mit Sweco GmbH, Düsseldorf Leitidee des Entwurfes

Leitidee des Entwurfes

Das Herz Stoppenbergs schlägt am Barbarossaplatz. Aktuell noch reiner Verkehrsknotenpunkt, wird der Platz Mobilitätsdreh­scheibe, Marktplatz und Parkanlage zugleich. Damit jede einzelne dieser Funktionen in guter Qualität überzeugen kann, wird der Platz neu gegliedert. Die einzelnen Bereiche stärken sich gegenseitig durch räumlich und funktional wirksame Übergänge. In der Neugestaltung des Ortes spiegelt sich auch seine Geschichte wider und trägt zum vielschichtigen "Erlebnis Barbarossaplatz“ bei. Die starke Neigung des Geländes wird genutzt und angepasst, um den Barbarossaplatz in zwei Ebenen zu gliedern. Unten ein pulsierender Stadtteilplatz mit Markt und Mobilstation. Oben ein Park, ruhig und vom Verkehrslärm abgesetzt. Die zwei Ebenen sind über eine Sitzstufenanlage miteinander verbunden. Lage und Ausrichtung des Höhensprungs spannen einen Raum zwischen Barbarossaplatz und Thomaskirche auf, deren Vorbereich mit einbezogen wird. So entsteht ein von Aktivität geprägter multifunktionaler Stadtteilplatz, gerahmt von Stadtgrün. Der bestehende grüne Rahmen aus Baumreihen wird erhalten und durch weitere Gehölzpflanzungen gestärkt. Die Anlage von Grün- und Spielflächen macht aus dem südlichen Platzbereich einen lauschig üppigen Stadtteilpark. Dazu trägt bei, dass sämtliche Stellplätze aus dem eigentlichen Platzbereich entfernt und am Rand oder in den angrenzenden Straßen angeordnet werden.

BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten Part.GmbB, Frankfurt zusammen mit Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf

Leitidee des Entwurfes

Der Barbarossaplatz in Essen wird von einem Parkplatz zu einem autofreien Stadtplatz umgestaltet. Das Ziel ist es, einen attraktiven Treffpunkt zu schaffen, der Klimaresilienz und Biodiversität fördert. Der Platz wird Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sein, mit Grünflächen, einem Pavillon und Wasserspielen. Bestehende Bäume werden erhalten und durch klimaresiliente Arten ergänzt. Der Platz wird als sozialer und kultureller Mittelpunkt dienen, mit regelmäßigen Veranstaltungen und Märkten und einem Fokus auf nachhaltiger Wasser­bewirt­schaftung und umwelt­freundlichen Materialien.

scape Landschaftsarchitekten GmbH, Düsseldorf zusammen mit FISCHER TEAMPLAN Ingenieurbüro GmbH, Erftstadt

Leitidee des Entwurfes

Der zentral im Stadtteil Stoppenberg liegende Barbarossaplatz wird zu dem identitäts­stiftenden öffentlichen Freiraum für den sozialen Zusammenhalt entwickelt. Ausgehend von den vorhandenen Nutzungen als Marktplatz, als Festplatz, als Stellplatz und zentraler ÖPNV-Umsteigeplatz werden neue öffentliche Funktionen wie Spiel-, Sport- und Aufenthalts­angebote unter Berücksichtigung umfangreicher Klima­anpassungs­maßnahmen implementiert. Unter Berücksichtigung der Zuwanderungs­historie der Stoppenberger Bevölkerung wird ein multi­funktionaler Platzraum gestaltet, der eine emotionale Heimat für alle Anwohner*innen im Sinne eines öffentlichen Wohnzimmers anbietet. Hier trifft die Bewohnerschaft bei ihren täglichen Wegen aufeinander und kann den sozialen Austausch im Stadtteil gestalten.

häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh, Berlin zusammen mit BERNARD Gruppe ZT GmbH, Dresden

Leitidee des Entwurfes

Der Stadtraum des Barbarossaplatzes gliedert sich in drei Bereiche: Im Norden der ausgebaute Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs mit prägendem Dach und Mobilstation, dem Stadtplatz für Aufenthalt, Kommunikation und urbane Nutzung im Zentrum und die Stellplatzanlage im Süden. Ein freies Spiel rechteckiger Grünflächen überzieht den gesamten Platz, integriert den Baumbestand und neue Bäume unterschiedlichster Art und schafft interessante Binnen­bereiche um eine großzügige offene Platzfläche.

Planergruppe GmbH, Essen zusammen mit Duksa Ingenieure, Unna

Leitidee des Entwurfes

Der Barbarossaplatz wird mit der Neugestaltung zur neuen, identitäts­stiftenden Mitte Stoppenbergs und schafft einen lebendigen, einladenden grünen Treff- und Umstiegspunkt. Der Platz wird in zwei Hauptbereiche unterteilt: eine Mobilitätsinsel im Norden und einen zentralen Platzbereich im Süden mit Grünflächen und Spielangeboten. Die Mobilitätsinsel bietet barrierefreie Bussteige, Fahrrad­stellplätze und einen Kiosk. Der Platzbereich wird durch eine zentrale Wegeachse geteilt und bietet Rückzugsorte, Spiel- und Bewegungs­möglich­keiten.

Bruun & Möllers GmbH & Co.KG, Hamburg zusammen mit SBI Beratende Ingenieure für Bau - Verkehr - Vermessung GmbH, Hamburg

Leitidee des Entwurfes

Der Barbarossaplatz in Essen soll nicht nur ein sozialer Treffpunkt werden, sondern auch den Zugang zu Verkehrsmitteln und Versorgungs­einrich­tungen optimieren und erleichtern. Der zukunfts­orientierte Entwurf sieht eine neue Zonierung des Platzes sowie eine Verbindung zur Thomaskirche vor. Der öffentliche Verkehr sowie eine neue Ebene an Grün­strukturen werden hierbei zu einem integralen Teil des Platzes. Es entsteht ein multicodierter und vielfältig nutzbarer Raum mit hoher Aufenthalts­qualität, der dennoch an Übersichtlichkeit und Funktionalität gewinnt.

KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur | Stadtentwicklung, Düsseldorf zusammen mit ambrosius blanke verkehr.infrastruktur, Bochum

Leitidee des Entwurfes

Um eine Verbindung zur Industrie­geschichte, der besonderen Geologie der Region und der historischen Nutzung des Platzes zu schaffen, werden bei dem Entwurf die unterirdischen Kohleflöze an die Oberfläche geholt. Der Grundsatz "Maximal Grün – minimal MIV" bestimmt die Gliederung des Entwurfsgebiets. Der Platz selbst wird in drei Zonen unterteilt. Im Norden liegt der ÖPNV-Knotenpunkt, daran gliedert sich südlich eine urbane Platzfläche an. Südlich des Platzes schließt ein großzügiger Grünraum an, die zukünftig das grüne Herz des Stadtteils wird.

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Köln zusammen mit Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf

Leitidee des Entwurfes

Durch die Umkehr des "klassischen" Raumgefüges entsteht ein nach innen orientierter Grüner Platz, der sich entlang eines zentralen Platzbandes orientiert und durch verschiedene grüne und funktionale Schollen untergliedert wird. Der urbanere Nordteil bietet dabei viel Platz für Märkte und Veranstaltungen, lädt im Alltag an die Aufenthaltsbereiche der umgebenden Schollen mit Blick auf ein zentrales Wasserspiel ein. Dieser Bereich öffnet sich großzügig zur Thomaskirche und dem Stadteil­zentrum. Der ruhigere Südbereich ist vermehrt begrünt und lädt zum Aufenthalt sowie zu Spiel und Fitness ein. Auch hier öffnet sich der nach Innen orientierte Platz zu den wichtigen städtebau­lichen Verbindungen. Der Verkehr wird konsequent in den angrenzenden Straßenräumen belassen, wodurch ein zusammen­hängender Platz erst entstehen kann.

MOLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf zusammen mit Leinfelder Ingenieure GmbH, Haan

Leitidee des Entwurfes

Durch die Konzentration der Haltepunkte der vier Buslinien im Westen der Platzfläche entsteht eine großzügige, multicodierte Platzanlage mit direktem Bezug zur Thomaskirche. Somit entsteht die Chance, die vorhandene Straße vor der Thomaskirche zugunsten eines Grün­korridors mit einem straßen­unab­hängigen Radweg zurückzubauen und zu entsiegeln. Die unfall­trächtige Kreuzung vor der Thomaskirche entfällt komplett. Der zentrale Anlaufpunkt für die Busse schafft eine klare Orientierung und liegt in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Straßen­bahn­haltepunkt. Die zentrale Platzfläche in einer rahmenden Großform, unterstützt durch die raumwirksame grüne Einfassung der beiden ortsbildprägenden Platanenreihen, gliedert sich in drei Bereiche. Es entsteht ein spannungsreiches Wechselspiel von Einheit und Vielfalt.

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