Der Neubau der künftig 6-zügigen Gesamtschule Bockmühle hat aufgrund der integrierten Stadtteilnutzungen eine hohe Relevanz für den Stadtteil Altendorf. Die Schülerschaft ist heterogen geprägt mit einem unterschiedlichen kulturellen Hintergrund. Ein großer Teil der Schüler*innen der Gesamtschule Bockmühle ist wohnhaft in Altendorf oder Bochold, sodass der Neubau der Gesamtschule ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Lernbedingungen und Bildungschancen künftiger Generationen im Fördergebiet ist. Der neue Campus Bockmühle beinhaltet des Weiteren eine Sporthalle mit Sportanlagen im Außenbereich und einen Quartierspark und wird die vorhandene Schule an diesem Standort ersetzen.
Besonderheiten des Entwurfs von CHARTIER DALIX sind unter anderem
- die klare Trennung zwischen den Gebäuden des Schulkomplexes und der großen Freifläche (Quartierspark),
- die kompakte Bebauung, welche durch die Verlagerung des bisherigen Sportplatzes auf das Dach der Sporthalle entsteht und
- die neue grüne Mitte als Grünverbindung vom Blambeckpark aus, welche ökologisch positive Auswirkung auf das Stadtklima haben wird.
Zur Errichtung der neuen Gebäude müssen vorhandene Sportanlagen und Gebäude beziehungsweise Gebäudeteile sukzessive rückgebaut werden. Die Baumaßnahmen finden bei laufendem Schulbetrieb statt. Das Entwurfskonzept zur Umsetzung der neuen 6-zügigen Gesamtschule sieht drei kompakte Baukörper vor, welche durch ihre Positionierung auf dem vorhandenen Schulgrundstück den Erhalt der derzeitigen Bestandsgebäude und ihrer Funktionen bis zur Fertigstellung der jeweiligen Neubauten ermöglichen.
Nach Fertigstellung der jeweiligen Gebäude wird der Umzug in die neuen Sporthallen nach jetziger Planung Ende 2025 und der Umzug der Schule in den Neubau voraussichtlich Anfang 2029 erfolgen. Abschließend soll das bestehende Hauptgebäude der heutigen Gesamtschule Bockmühle abgebrochen und an dieser Stelle der Quartierspark errichtet werden. Der Parkplatz an der Heinrich-Strunk-Straße bleibt in der jetzigen Struktur bestehen und der daran angrenzende, alte Baumbestand soll erhalten bleiben. Fahrrad-Abstellanlagen werden an mehreren Standorten auf dem Grundstück verteilt angeordnet.
Die neue Gesamtschule soll künftig für etwa 1.300 Lernende und circa 110 Lehrende und Beschäftigte ausgelegt sein. Das Raumprogramm wurde unter Berücksichtigung der besonderen pädagogischen Anforderungen für eine Gesamtschule mit einem hohen Anteil an Kindern mit Unterstützungsbedarf konzipiert (Inklusion). Barrierefreiheit und eine förderliche Lernumgebung sind wesentliche Bestandteile der Neubauplanung.
Das Gebäude soll in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise als Skelettbau mit Laubengängen, die zur Fassadenbegrünung verwendet werden können, errichtet werden. Hohes C02-Einsparungspotential besteht zudem durch die Photovoltaik-Eigenstromnutzung. Insgesamt wird ein geringer Endenergiebedarf angestrebt. Die neu zu errichtenden Schulgebäude sollen den aktuellen Anforderungen an Nachhaltigkeit gemäß BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) gerecht werden und dem Standard eines Passivhauses entsprechen.