Christuskirchplatz

Ausgangslage

Die Christuskirche mit den südlich angrenzenden Freiflächen befindet sich in einem dicht bebauten Wohnviertel und wird von den Wohnstraßen Röntgen-, Kopernikus-, Ohm- und Heinrich-Strunk-Straße begrenzt, die durch Blockbebauung geprägt sind. Der nördliche Freiraum wurde ausschließlich als Kirchenvorplatz genutzt. Südlich der Kirche schlossen sich ein unbefestigter Parkplatz, ein Bolzplatz sowie ein Kleinkinderspielplatz an. Das Umfeld und die Platzgestaltung entsprachen nicht mehr den vielfältigen sozialen Anforderungen der Stadtteilbewohner. Problematisch waren auch störende Nutzungen durch jugendliche Gruppen, das Verhalten einzelner Personen, Lärm, Unrat und Hundekot. Die Verkehrsführung wurde kritisiert, es drohten Vermietungsschwierigkeiten in angrenzenden Wohngebieten. Der Entwicklungsprozess zur Umgestaltung des Platzes wurde von der Bewohnerschaft intensiv mitgestaltet. In diversen Gesprächen und Veranstaltungen wurden Mängel erkannt, Ideen gesammelt und Ziele formuliert. Die Bürgerbeteiligung, Planungsphase und Beteiligung der politischen Gremien dauerte von 1998 bis zum Jahr 2004.

Umsetzung

Der Platz an der Christuskirche wurde im Zeitraum von 2005 bis 2007 in einen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet. Dadurch, dass die Kirche in den Mittelpunkt des Platzes gestellt und die Straßen in die Gestaltung einbezogen wurden, konnte die Vorstellung vom "Wohnen an einem Platz" mit Grün- und Sitzbereich, Spielbereich, Bewegungsbereich und Veranstaltungsmöglichkeiten erreicht werden. Viele Anlieger*innen haben den Umbau des Platzes zum Anlass genommen, etwas für die Modernisierung ihrer Häuser zu tun. Sehr schnell wurde der Platz von der Bevölkerung angenommen und hat sich zu einem Identifikationspunkt für den Stadtteil Essen-Altendorf herauskristallisiert.

Unter der Bevölkerung wird er Christuskirchplatz genannt. Die evangelische Lutherkirchengemeinde hat den Umbau des Platzes zusätzlich als Startschuss genutzt und mit Unterstützung des Arbeitsmarktprojektes "Essener Konsens" und zahlreicher privater Spenden zuerst die Außenfassade und anschließend auch den Innenraum der Christuskirche restauriert. Eine barrierearme Zufahrt wurde ebenfalls ergänzt. Das Gesamtprojekt wurde als Fallstudie im Forschungsfeld "Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere" im Bundesforschungsprogramm "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" (ExWoSt) ausgewertet. Durch die sehr starke Nutzung des Platzes von verschiedenen Gruppen kam es einige Jahre später zu Konflikten mit Anwohnerinnen*Anwohnern. Das Quartiermanagement Altendorf hat dort erfolgreich vermittelt.

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