Ozonsituation in Essen

Ozonsituation in Essen

Ozon ist ein farbloses, sehr reaktives Gas aus drei Sauerstoffatomen und ein wichtiges Spurengas in unserer Atmosphäre. Als natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre kommt Ozon in geringen Mengen in bodennahen Luftschichten und in deutlich größeren Mengen in der Stratosphäre in 15-30 km Höhe vor. Dort bildet Ozon die sogenannte Ozonschicht, welche die Erdoberfläche vor UV-Strahlung schützt.

Ozonloch

Die Ozonschicht in der Stratosphäre kann durch einige Chemikalien wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) angegriffen werden. Die dadurch ausgedünnte Ozonschicht über der Antarktis wird häufig als Ozonloch betitelt. Nach Bekanntwerden der Problematik unterzeichneten 1987 die europäische Gemeinschaft und 24 weitere Staaten das Montrealer Protokoll, in dem sie sich dazu verpflichten, die Verwendung von FCKW zunächst zu reduzieren und schließlich vollständig aufzugeben.

Ozon und Gesundheit

Im Gegensatz zur schützenden Ozonschicht in der Stratosphäre haben erhöhte Ozonkonzentrationen in bodennahen Luftschichten eine schädigende Wirkung für Mensch und Natur. In bodennahen Luftschichten kann es in den Sommermonaten zu einem starken Anstieg der Ozonkonzentrationen kommen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung entsteht Ozon aus der Reaktion von Luftschadstoffen, sogenannten Ozonvorläuferstoffen, mit Sauerstoff. Stickstoffdioxid und flüchtige organische Verbindungen sind die wichtigsten Ozonvorläuferstoffe, die hauptsächlich vom Menschen durch Verbrennungsprozesse (z.B. Straßenverkehr, Feuerungsanlagen) freigesetzt werden.

Gesundheitsbelastung durch Ozon

Erhöhte Ozonkonzentrationen können die Atemwege reizen bis hin zur Beeinträchtigung der Lungenfunktion, Kopfschmerzen verursachen und die körperliche Leistungsfähigkeit mindern. Insbesondere empfindlichen Gruppen der Bevölkerung, wie asthmaanfällige Personen, Kleinkinder und Senioren wird bei hohen Ozonkonzentrationen empfohlen, ungewohnte körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden.

Aktuelle Ozonkonzentrationen können über die Seiten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen abgerufen werden. Bei Überschreitung einer Ozonkonzentration von 180 µg/m³ wird die Bevölkerung über die Medien informiert und erhält Verhaltensempfehlungen. An die Autofahrer appelliert das Umweltamt, Autofahrten auf das Allernötigste zu beschränken, verstärkt öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen.

Bewertung der Ozonkonzentration

In der 39. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz sind Zielwerte definiert sowie eine Informationsschwelle und eine Alarmschwelle für kurzfristige Spitzenbelastungen festgelegt worden:

Informationsschwelle (1h-Wert): 180 µg/m3

Unterrichtung der Bevölkerung über die Medien mit Empfehlungen an besonders empfindliche Personen (Kinder und Personen mit Atemwegserkrankungen), ungewohnte körperliche Anstrengungen im Freien und sportliche Ausdauerleistungen zu vermeiden.

Alarmschwelle (1h-Wert): 240 µg/m3

Auslösung des Warnsystems, wonach der gesamten Bevölkerung empfohlen wird, länger andauernde und anstrengende Tätigkeiten im Freien, insbesondere am Nachmittag, zu vermeiden.

Tipps zur Ozonvermeidung

• Autofahrten vermeiden, auf die Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs umsteigen, Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen

• Fahrgemeinschaften bilden

• energiesparende Fahrweise (zum Beispiel Tempo reduzieren)

• emissionsarme und energiesparende Heizkessel und Warmwasseraufbereitungsanlagen anschaffen

• Verwendung lösungsmittelfreier Farben, Lacke und Putzmittel

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