Internationale/Interkommunale Beziehungen

Internationale/Interkommunale Beziehungen

Essen pflegt als weltoffene Großstadt vielfältige interkommunale Kontakte auf internationaler Ebene. Gut unterhaltene Schul- und Städtepartnerschaften sind eine wichtige Grundlage für ein Europa der Bürger*innen. Neben traditionellen Städtepartnerschaften und kommunalen Kooperationen beteiligt sich Essen vermehrt an themenzentrierten weltweiten Netzwerken. Dabei sind transnationale Städtenetzwerke aus dem kommunalpolitischen Engagement einer Kommune nicht mehr wegzudenken. Sie werden künftig auch verstärkt für einen interkommunalen Know-how-Transfer genutzt, wenn der grenzüberschreitende Austausch der europäischen bzw. internationalen Politik wichtige Impulse geben kann. Die internationale Zusammenarbeit der Stadt Essen in den althergebrachten Städtepartnerschaften ebenso wie in neuen Kooperationen und interkommunalen Netzwerken orientiert sich zunehmend an einem Lösungsaustausch im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Mit „Städtepartnerschaften der Neuen Generation“ kann die Kommune zum selbstbewussten und wichtigen Akteur nicht nur für das Zusammenwachsen Europas, sondern auch für das Wachsen einer gelebten Demokratiekultur werden, europaweit und darüber hinaus.

Interkommunale Kooperationen

Neben den traditionellen Städtepartnerschaften pflegt die Stadt Essen themenbezogene Kooperationen mit drei weiteren Städten: Ulan Bator in der Mongolei, Kōriyama in Japan und Dohuk im Nordirak. Einzelne Momoranda of Understanding regeln die unterschiedlichen Inhalte, Projektpartner und Zeitdauer.

Kōriyama

Bereits im Jahr 1992 gründete die landeseigene nordrhein-westfälische Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.INVEST die NRW Japan K.K., um japanische Unternehmen bei der Ansiedlung in NRW zu begleiten und den Wirtschaftsstandort in Japan zu vermarkten. Diese Zusammenarbeit führte 2013 zu einem Austausch zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der Präfektur Fukushima. Durch diese Gespräche bestehen bereits seit einigen Jahren enge Kontakte zwischen der Stadt Kōriyama, in der Präfektur Fukushima gelegen, und der Stadt Essen. Die beiden Städte unterzeichneten 2017 ein sogenanntes „Memorandum of Understanding“, in dem eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, Medizintechnik sowie ein enger Austausch im Bereich der Medizin vereinbart wurde. 2019 wurde das Memorandum um Talentförderung erweitert. Die EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH ist dabei maßgeblich an der Organisation von Veranstaltungen und Gesprächen bei Unternehmen, Institutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Essen beteiligt. Ende 2018 unterzeichneten die Oberbürgermeister der beiden Städte die Projektvereinbarung „International Urban Cooperation“ (IUC), die Teil einer langfristigen Strategie der EU zur nachhaltigen Stadtentwicklung ist.

Ulan Bator

Mit der Hauptstadt der Mongolei, in der knapp die Hälfte aller Einwohner des Landes zwischen Russland und China leben, unterhält die Stadt Essen bereits seit einigen Jahren eine freundschaftliche Beziehung. Seit Juni 2010 bestehen zwischen dem Hygieneinstitut des Universitätsklinikums Essen und der Berufsfeuerwehr Essen sowie diversen Institutionen in Ulan Bator enge Beziehungen. Daraus erwachsen ist das MeshHp-Projekt, durch das die Hygiene in mongolischen Krankenhäusern verbessert werden soll. Im Mai 2012 haben beide Städte einen fünfjährigen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die bestehende Zusammenarbeit der Städte auf dem Gebiet des Gesundheitswesens fortzuführen und administrativ zu begleiten. Diese Kooperation hat sich im Jahr 2017 automatisch für fünf weitere Jahre verlängert.

Dohuk

Seit Juni 2019 besteht eine offizielle Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Essen, der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH sowie Essener Kliniken mit der Provinz Dohuk im Nordirak. Dazu wurde ein Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und der Flüchtlingshilfe unterzeichnet. Oberbürgermeister Kufen war bereits 2017 in die Provinz Dohuk gereist, wo er zusammen mit der dort schon lange und erfolgreich tätigen Caritas Flüchtlingshilfe e.V. die Flüchtlingsdörfer für die vor dem Bürgerkrieg in Syrien oder dem IS geflohenen Menschen besuchte. Im Rahmen der Gespräche vor Ort ist damals schon deutlich geworden, wie sehr das Gesundheitswesen Unterstützung bedarf. Die Stadt Essen als starker Gesundheitsstandort will sich der Verantwortung stellen und sich für eine nachhaltige Entwicklung im Nordirak engagieren. Die kommunale Zusammenarbeit soll den Gesundheitssektor im Nordirak nachhaltig stärken.

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