Akten aus dem
Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv

Akten

Akten, die nach Betreffen und Aufgaben angelegt werden und das Handeln der Verwaltung schriftlich dokumentieren, sind im Stadtarchiv Essen seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert überliefert. Sie machen den größten Teil der städtischen Überlieferung aus. Da Akten zu allen Verwaltungsaufgaben angelegt wurden, sind ihre Inhalte äußerst vielfältig. Die hier gezeigten Dokumente stammen aus Akten des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit und stellen das breite inhaltliche Spektrum der Aktenüberlieferung exemplarisch dar.

1483 Juni 9 Die Stadt Wesel bittet die Stadt Essen um Verleih von 40 Hakenbüchsen, bis die beim Essener Büchsenmacher bestellten Gewehre fertig sind. Ausfertigung, Papier.
Signatur: Rep. 100 Nr. 653.

Briefe

Der Brief ist der älteste Beleg für die protoindustrielle Gewehrproduktion und den Gewehrhandel in der Stadt Essen, die im 15. und frühen 17. Jahrhundert ihre Blütezeit erreichten und die einen beträchtlichen Teil der städtischen Wirtschaftskraft ausmachten. Die Stadt Essen war damit bereits in der Frühen Neuzeit eine „Waffenschmiede des Reiches“.

Essen und die Reformation

In der Stadt Essen wurde die Reformation erst zu Beginn der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eingeführt. Ab 1560 bekannte sich der Rat zum evangelischen Bekenntnis. Als traditionelles Datum der Einführung der Reformation in der Stadt Essen gilt der 2. Mai 1563. An diesem Tag hielt der evangelische Pfarrer Heinrich Barenbroich (ca. 1525-1587), den die Stadt aus Kastellaun im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken angefordert hatte, den ersten evangelischen Gottesdienst in der Marktkirche ab.

Barenbroichs eigenhändiger Brief wurde im Vorfeld geschrieben.


Brief des Kastellauner Pfarrers Heinrich Barenbroich von Kempen an die Stadt Essen vom 18. Februar 1563 mit der Nachricht, dass er derzeit noch nicht nach Essen kommen könne, um das Evangelium zu predigen.
Signatur: Rep. 100 Nr. 2231.

Passierscheine

Passierscheine wurden verschiedenen Boten vom Auftraggeber als Legitimation mitgegeben und wurden als Ausweispapiere verwendet. Auf dem vorliegenden Passierschein der Stadt Essen für den städtischen Postboten wird bescheinigt, dass in Essen keine ansteckende Krankheit und Seuche herrscht, sondern dass man gesunde und frische Luft genieße.

Passierschein für den Postboten auf der Strecke Essen – Dortmund (1737).

Signatur: Rep. 100 Nr. 667.

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