Geschichte des Stadtteils Südviertel

Namenserklärung

Unmittelbar südlich an den Stadtkern angrenzender Stadtteil

Gehört zu Essen seit

1901

Stadtteilwappen


Das Südviertel hat kein eigenes Stadtteilwappen. Zusammen mit dem Nordviertel, dem Westviertel, dem Ostviertel und dem Südostviertel trägt es das Wappen des Stadtkerns.

Historie

Vor der Industrialisierung

Über das Südviertel gibt es aus der vorindustriellen Zeit nicht viel zu berichten. Auf dem vor dem Stadttor gelegenen Gebiet standen nur einige wenige Bauernhöfe. Über Jahrhunderte hinweg wurde südlich der Stadt Quellwasser gesammelt und über hölzerne Wasserleitungen in die Stadt geführt. Am heutigen Steinplatz befand sich ein Steinbruch, der 1890 von der Stadt gekauft, aufgefüllt und begrünt wurde. Die neu entstandene Fläche wurde als Marktplatz für das Südviertel genutzt.

Entwicklung im 19. Jahrhundert

1863 entstand der erste Teil des Stadtgartens, der 1888 unter anderem um den großen Teich erweitert wurde. Der erste Saalbau, damals in Fachwerkbauweise errichtet, entstand 1864.
In dieser Zeit wurde auch die heutige Huyssenallee aufgebaut. Ab 1886 gewann das Südviertel unter dem damaligen Oberbürgermeister Erich Zweigert an Bedeutung. So wurden die Reichsbahndirektion und weitere Behörden angesiedelt. Ab 1890 prägte die intensive Bautätigkeit einen "Stadtteil mit vornehmen Charakter".

Kulturelle Meilensteine

Das Museum Folkwang erhielt zwischen 1956 und 1960 an Stelle der im Krieg zerstörten Vorgängerbauten einen Neubau, der zu den bedeutendsten Museumsbauten dieser Zeit in Deutschland gehörte. 2007 entstand auf der Fläche des ehemaligen Ruhrlandmuseums der Erweiterungsbau nach den Plänen des renommierten britischen Architekten David Chipperfield, der Anfang 2010 eröffnet wurde.
1988 konnte nach fünfjähriger Bauzeit das nach seinem Architekten Alvar Aalto benannte Aalto Theater eröffnet werden, das heute zu den führenden Opernhäusern in Deutschland zählt. Es steht im Stadtgarten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Saalbau, der 1904 an Stelle des alten Saalbaus entstand und 1950 mit einer Erweiterung wieder aufgebaut wurde. Im Juni 2004 wurde er nach zweijähriger Renovierung und mit modernster technischer Ausstattung als Philharmonie Essen eröffnet.

Hoch hinaus

Am südlichen Rand des Stadtkerns prägen Hochhäuser die markante Silhouette der Stadt und spiegeln ihre Wirtschaftskraft wider. Große Konzerne wie RWE oder Evonik haben hier ihre Firmenzentralen. Ab 1960 entstanden die Hochhäuser, als letzter und zugleich höchster Neubau im Südviertel der 1996 fertiggestellte 120 Meter hohe RWE-Turm.

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