Essener Standard Versorgung von Opfern häuslicher Gewalt in Essener Notfallambulanzen

Dieser Essener Standard wurde am 12.05.2015 von den Essener Krankenhäusern, der Ärztekammer, dem Runden Tisch Häusliche Gewalt und der Stadt unterzeichnet.

Häusliche Gewalt ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) einer der zentralen Risikofaktoren für die Gesundheit von Frauen. Sie wirkt sich in vielfältiger Weise auf die Gesundheit, das Gesundheitshandeln und die Gesundheitschancen aus. Opfer sind zu über 90% Frauen, aber auch Männer.

Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte in den Notfallambulanzen werden im Umgang mit der Gewaltproblematik vielfach gefordert. Sie behandeln und erkennen Opfer von körperlicher, seelischer und/oder sozialer Gewalt, gewährleisten eine ganzheitliche medizinische Versorgung, dokumentieren Befunde rechtssicher, werden von gewaltbetroffenen Patientinnen als potentielle Gesprächspartner/innen betrachtet und informieren über weitergehende Unterstützungs- Hilfesysteme. Sie leisten damit einen entscheidenden Beitrag bei der Unterstützung der Frauen und in der Prävention häuslicher Gewalt.

Der Runde Tisch Häusliche Gewalt und die Essener Krankenhäuser haben sich darauf verständigt, Informationsveranstaltungen zum Thema Versorgung von Opfern Häuslicher Gewalt in Essener Notfallambulanzen in den Kliniken durchzuführen.

Teilnehmende Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte wurden für das Thema häusliche Gewalt sensibilisiert, haben praktische Hilfen für den Umgang mit Patientinnen mit Gewalterfahrungen erhalten und die Vertreterinnen oder Vertreter und Angebote der Institutionen, die im Runden Tisch Häusliche Gewalt Essen aktiv sind, kennengelernt.

Die Inhalte und Erfahrungen aus diesen Informationsveranstaltungen waren die Grundlage für einen gemeinsam abgestimmten Qualitätsstandard, der eine umfassende, optimierte Versorgung von Opfern häuslicher Gewalt in Essener Notfallambulanzen bietet. Patientinnen erhalten das Signal: Bei uns können Sie das Thema häusliche Gewalt ansprechen und erhalten eine Versorgung, die medizinische, rechtsverwertbare und soziale Behandlung einbezieht.

Im Sinne eines Essener Standards vereinbaren sich die Essener Krankenhäuser auf folgende Eckpunkte:

Wir wollen

1. von Häuslicher Gewalt betroffene Patientinnen erkennen und ansprechen.
2. gerichtsfeste (Foto) Dokumentation anbieten.
3. über Schutz- und Hilfsangebote in Essen informieren.
4. interdisziplinär mit dem Runden Tisch Häusliche Gewalt zusammenarbeiten.
5. den Essener Work Flow zur standardisierten Versorgung von Opfern häuslicher Gewalt in Essener Notfallambulanzen einsetzen.

Geschäftsführung Gesundheitskonferenz, Gesundheitsplanung

Frau Schulz-Najda, Anke
Foto: Logo mit Schriftzug Gesundheitskonferenz Essen

Geschäftsführung Gesundheitskonferenz, Gesundheitsplanung

Frau Schulz-Najda, Anke
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