Integriertes Entwicklungskonzept (IEK) "Zukunft.Essen.Innenstadt"

Die Essener Innenstadt erfindet sich im Prozess "Zukunft.Essen.Innenstadt" neu. Sie ist wirtschaftlicher, politischer und kultureller Mittelpunkt sowie Einkaufs-, Wohn- und Arbeitsort. Gleichzeitig hat sich ihr Bild in den letzten Jahren stark verändert: Der Strukturwandel im Einzelhandel, zunehmender Online-Handel und sinkende Besucherzahlen prägen die Innenstadt. Leerstände, fehlende Ausstattung öffentlicher Räume und die Auswirkungen des Klimawandels – wie steigende Temperaturen und fehlende Grünflächen – mindern die Aufenthaltsqualität. Als Teil der Metropolregion Ruhr ist eine vitale Innenstadt für Essen essentiell, um im Wettbewerb um Einwohner*innen, Konsumentinnen*Konsumenten, Arbeitskräfte und Touristinnen*Touristen zu bestehen und ein positives Stadtbild zu vermitteln.

Im Prozess "Zukunft.Essen.Innenstadt" ist mit dem Integrierten Entwicklungskonzept (IEK) ein neuer Handlungsplan entwickelt worden, der darauf abzielt, die Innenstadt von Essen zu einem modernen, attraktiven und lebenswerten Raum zu gestalten. Der Abschlussbericht zum IEK sowie eine zugehörige Faltkarte zur Kurzvorstellung aller Maßnahmen kann hier heruntergeladen und eingesehen werden. Das IEK wird dem Rat der Stadt Essen am 04. Juni 2025 zum Beschluss vorgelegt werden und soll dann als Handlungsgrundlage für die weitere Innenstadtentwicklung dienen.

Am 4. März 2025 wurde das neue Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) im Rahmen einer Ausstellung im Foyer des Essener Rathauses der Öffentlichkeit vorgestellt. Oberbürgermeister Thomas Kufen eröffnete die Ausstellung, bei der Vertreter*innen der Stadtverwaltung und Projektverantwortliche die wichtigsten Aspekte und Ziele des IEK erläutern konnten. Die Ausstellung bot den Besucherinnen*Besuchern anschaulich eine umfassende Übersicht über die geplanten Maßnahmen und Projekte, die im Rahmen des Konzepts realisiert werden sollen.

Prozess "Zukunft.Essen.Innenstadt"

Der Prozess "Zukunft.Essen.Innenstadt" wurde von der Stadtverwaltung Ende 2022 angestoßen, um auf verschiedene Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel, veränderte Mobilität und die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu reagieren.

Der Prozess "Zukunft.Essen.Innenstadt" umfasst mehrere Schritte:

1. Leitbild festlegen: Ein gemeinsames Ziel und eine Vision für die Entwicklung der Innenstadt wurde im Jahr 2023 definiert und vom Rat beschlossen
2. Handlungsplan entwerfen: Basierend auf den Zielsetzungen des Leitbildes wurde im Jahr 2024 das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) "Zukunft.Essen.Innenstadt" erarbeitet. Viele der im Leitbild präsentierten Ideen werden im IEK aufgenommen und als detailliert ausgearbeitete Projekte mit Umsetzungszeiträumen, Prioritäten und Kostenansätzen versehen
3. Umsetzung: Die Umsetzung erster Maßnahmen startet ab Mitte 2025

Integriertes Entwicklungskonzept (IEK) und Zukunftsplan "Zukunft.Essen.Innenstadt"

Für die weitere Entwicklung der Essener Innenstadt wurde das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) im Prozess „Zukunft.Essen.Innenstadt“ erarbeitet. Das IEK benennt konkrete Maßnahmen, die in den kommenden Monaten und Jahren in der Essener Innenstadt umgesetzt werden sollen. Die Essener Innenstadt soll dadurch zukunftsfähiger, lebenswerter, nachhaltiger und attraktiver werden – für Bewohner*innen, Händler*innen, Immobilieneigentümer*innen und Besucher*innen. Das Konzept umfasst insgesamt 37 Maßnahmen, die zur Übersicht und Verortung in einem Zukunftsplan "Zukunft.Essen.Innenstadt" zusammengefasst werden.

Die 37 Maßnahmen basieren alle auf den zuvor im Leitbild entwickelten Handlungsebenen „"Grün", "Durchmischt" und "Gemeinschaftlich". Die Projekte der Handlungsebene „Grün“ zielen darauf ab, die Innenstadt durch mehr Grünflächen und nachhaltige städtebauliche Maßnahmen lebenswerter und umweltfreundlicher zu gestalten. Projekte der Ebene "Durchmischt" setzten auf eine vielfältige und lebendige Nutzung, um die Attraktivität und Funktionalität der Innenstadt zu steigern. Schließlich sollen die Projekte der Handlungsebene "Gemeinschaftlich" den sozialen Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der Innenstadtakteurinnen*akteure fördern.

Umsetzung und nächste Schritte

Als Auftakt zur Umsetzung der im IEK vorgegebenen Projekte wird zeitnah mit den Vorplanungen für die Umsetzung erster Leitprojekte begonnen. Zudem wird seitens der Stadt Essen die Aufnahme der Leitprojekte des IEK "Zukunft.Essen.Innenstadt" in das Städtebauförderprogramm "Lebendige Zentren" ab dem Jahr 2026 angestrebt.

Die Beteiligung der Öffentlichkeit und Politik sowie die Aktivierung der für die Umsetzung der Projekte essentiellen Innenstadtakteurinnen*akteure sollen fortgeführt und intensiviert werden. Hierzu ist neben der Entwicklung einer umfassenden Kommunikationsstrategie und projektbezogener Beteiligungsformate die Einrichtung eines Innenstadtbüros mit Quartiersmanagement vorgesehen. Das Innenstadtbüro spielt eine entscheidende Rolle im Innenstadtentwicklungsprozess, da es als Schnittstelle zwischen verschiedenen Akteuren, wie städtischen Behörden, Gewerbetreibenden, Bürgerinnen*Bürgern sowie Investorinnen*Investoren, fungiert.

Rückblick zum Erarbeitungsprozess des IEK "Zukunft.Essen.Innenstadt"

Mit der Erarbeitung des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) "Zukunft.Essen.Innenstadt" wurden das Planungsbüro Reicher Haase Assoziierte (Aachen, Dortmund) und das Kommunikationsbüro Zebralog (Berlin, Bonn) beauftragt. Der gemeinsam entwickelte Planungsprozess umfasste mehrere Schlüsselschritte:

1. Bestandsaufnahme und Analyse: Erfassung der aktuellen Situation und Identifizierung von Stärken, Schwächen sowie Entwicklungspotenzialen
2. Zieldefinition: Festlegung konkreter Ziele, die auf dem Leitbild basieren und die gewünschte Entwicklung steuern sollen
3. Maßnahmen­planung: Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs, der Strategien und Projekte zur Erreichung der definierten Ziele beinhaltet
4. Beteiligungsprozess: Einbindung von Bürgerinnen*Bürgern, lokalen Akteurinnen*Akteuren und Interessengruppen in den Planungsprozess zur Gewährleistung von Transparenz und Akzeptanz
5. Umsetzungsstrategie: Erarbeitung einer Strategie für die Realisierung der Maßnahmen, inklusive Zeitplanung, Verantwortlichkeiten und Finanzierung

Das erarbeitete IEK beinhaltet eine Analyse verschiedener Aspekte der Stadtentwicklung, wie Bau-, Raum- und Nutzungsstruktur, Bevölkerungsstruktur, Einzelhandel, Gastronomie, kulturelle und soziale Infrastruktur, Stadtgestalt, Umweltschutz und lokale Ökonomie. Die umfangreiche Analyse bietet zum einen Anhaltspunkte für Schwächen und Unternutzungspotentiale auf, zeigt aber auch die Entwicklungsmöglichkeiten der Essener Innenstadt auf, aus denen erste Maßnahmenideen abgeleitet werden konnten.

Im Sinne eines kooperativen Erarbeitungsprozesses bot die Stadt Essen im Rahmen der Erarbeitung des IEK den Bürger*innen und Besucher*innen der Innenstadt verschiedene Möglichkeiten an, um Ideen und Vorschläge in den Planungsprozess einzubringen. So wurden die ersten Maßnahmenideen angereichert und die Maßnahmensammlung vervollständigt.

In den unterschiedlichen Beteiligungsformaten konnten circa 400 Ideen und Projektvorschläge für die Weiterentwicklung der Innenstadt generiert werden. Die Themenschwerpunkte der Beteiligungen erstreckten sich dabei von den Themen "Minimierung negativer Folgen des Klimawandels", "Neuordnung und Aufwertung des öffentlichen Raums", "Stärkung des Umweltverbundes", "Entwicklung neuer Kooperations- und Mitwirkungsstrukturen" bis zu "Stärkung neuer Nutzungen in Ergänzung zum Einzelhandel". Die Eingaben wurden gebündelt, geclustert und zu einem nach den aus dem Leitbild bekannten Handlungsebenen "Grün", "Durchmischt" und "Gemeinschaftlich" sortierten Maßnahmenpaket zusammengestellt. So entstand im Ergebnis ein Maßnahmenpaket des IEK mit insgesamt 37 Projekten. Da nicht alle Projekte gleichzeitig umgesetzt werden können, wurden die Projekte in 22 Leitprojekte und 15 Zukunftsprojekte eingeteilt. Leitprojekte sind Maßnahmen, die eine hohe Priorität haben und in einem ersten Schritt möglichst mit Fördermitteln umgesetzt werden sollen. Zukunftsprojekte sollen dann zu einem späteren Zeitpunkt, möglichst ab dem Jahr 2033, umgesetzt werden.

Durchgeführte Mitwirkungs- und Informationsmöglichkeiten

Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist eng mit den Anforderungen an eine zeitgemäße Stadtentwicklung verknüpft. Diese zielt darauf ab, nachhaltig, sozialverträglich und umweltorientiert zu sein. Durch die Einbindung der Bürger*innen in den Planungsprozess können diese Ziele unterstützt werden, da die Öffentlichkeit direkt an der Gestaltung ihrer städtischen Umgebung mitwirken kann. Dies fördert innovative Lösungen, die sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte berücksichtigen und soziale Ungleichheiten minimieren. So sorgt die Beteiligung und Information der Öffentlichkeit für Transparenz und Nachvollziehbarkeit, was für die Akzeptanz und das Vertrauen in den Planungsprozess unerlässlich ist. Daher wurde das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) "Zukunft.Essen.Innenstadt" durch einen kooperativen Erarbeitungsprozess unter Einbezug möglichst vieler und vielfältiger Beteiligungsformate erarbeitetet.

Online-Dialog vom 3. bis 16. Juni 2024

Wie kann die Essener Innenstadt zukünftig noch grüner, durchmischter und gemeinschaftlicher gestaltet werden? Alle an der Essener Innenstadt Interessierten hatten vom 3. bis 16. Juni die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorstellungen mittels einer digitalen Kartenanwendung in den Planungsprozess einzubringen. Über die Dialogzentrale "Zukunft.Essen.Innenstadt" konnten so eine Vielzahl an Hinweisen, Anregungen und Wünsche für die Entwicklung der Innenstadt punktgenau eingetragen und kommentiert werden.

Die Ergebnisse der Online-Beteiligung stehen hier zur Ansicht bereit.

Jugendworkshop am 07. Juni 2024 auf dem Friedensplatz

Kinder und Jugendliche waren am 7. Juni 2024 zwischen 14 und 18 Uhr eingeladen, ihre Ideen, Wünsche und Anliegen für ihre Innerstadt der Zukunft bei einem Workshop auf dem Essener Friedensplatz kreativ mitzuteilen. Unter Anleitung und Begleitung durch das Kommunikationsbüro Zebralog konnten so gut 40 Ideen und Hinweise von Kindern und Jugendlichen für die Erstellung des IEK gesammelt werden.

Die ausgefüllten Steckbriefe aus der Kinder- und Jugendbeteiligung stehen hier zum Download bereit (pdf, 1089 kB) ReadSpeaker.

Innenstadt-Dialog am 10. Juni 2024 in der Kreuzeskirche

Der Innenstadt-Dialog fand am 10. Juni 2024 von 18-20:30 Uhr in der Kreuzeskirche statt und stellte einen entscheidenden Schritt in diesem Entwicklungs­prozess dar. Die Veranstaltung bot allen Interessierten die Möglichkeit, sich über den Planungsprozess zu informieren und sich aktiv in die weitere Entwicklung der Essener Innenstadt einzubringen. Im Rahmen einer Arbeitsphase konnten alle Anwesenden Projektideen entwickeln und diese mit u. a. mit Ansprechpersonen aus der Stadtverwaltung diskutieren. Die generierten Ideen und Hinweise werden für die Erstellung des IEK ausgewertet und in Hinblick auf ihre Realisierung überprüft.

Die Präsentationen zum Innenstadt-Dialog stehen hier zum Download bereit (pdf, 23476 kB) ReadSpeaker

Information der Politik

Der Entwurf des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) "Zukunft.Essen.Innenstadt" samt Maßnahmenvorschlägen wurde am 24.09.2024 den politischen Vertreter*innen der Stadt Essen bei einem Interfraktionellen Arbeitskreis erläutert und zur Diskussion gestellt. Auf diese Weise konnten wertvolle Hinweise zur weiteren Ausarbeitung der geplanten Maßnahmen gesammelt werden, die in das finale IEK eingeflossen sind.

Das Projekt "Zukunft.Essen.Innenstadt" wird gefördert durch

Leitung

Herr Eißing, Marco

Integriertes Entwicklungskonzept "Zukunft.Essen.Innenstadt", Landesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren"

Frau Futorjan, Natalja

Leitung

Herr Eißing, Marco

Integriertes Entwicklungskonzept "Zukunft.Essen.Innenstadt", Landesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren"

Frau Futorjan, Natalja
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