Neubau Haus des Lernens Haarzopf

Kita und Schule unter einem Dach

Seit August 2014 können Kindergarten- und Schulkinder im naturnahen Essener Stadtteil Haarzopf an der Raadter Straße gemeinsam spielen und lernen. Das als Essener Pilotprojekt erbaute "Haus des Lernens" beherbergt circa 330 Schul- und 50 Kindergartenkinder und verbindet das Erleben von Kindergarten und Grundschule eng miteinander. Der zweigeschossige kompakte Neubau mit quadratischer Grundfläche besticht durch ein energetisch ausgereiftes Konzept und eine wirtschaftliche und kostengünstige Bauweise bei ansprechender und kindgerechter Architektur. Es ist das zweite Gebäude der Stadt Essen, das dem Passivhausstandard entspricht (erstes Passivhaus Essens ist der Erweiterungsneubau des Gymnasiums Essen-Überruhr).

Der neue Baukörper bietet mit einer Nutzfläche von 3.912 ausreichend Platz für KiTa und Grundschule. Im unteren Geschoss des Gebäudes befinden sich die Kindertagesstätte, Räume der Offenen Ganztagesbetreuung sowie das Forum und die Büroräume sowohl der KiTa als auch der Schule. Auch die KiTa und Schule versorgende Küche ist dort untergebracht. Der Schulunterricht findet im oberen Geschoss statt.

Der alles verbindende überdachte Innenhof lässt viel natürliches Licht ins Gebäude und kann von allen Kindern genutzt werden. Ein großzügiges, mit hochwertigen Spielgeräten ausgestattetes Außengelände bietet allen Kindern zahlreiche Möglichkeiten zum Spielen, Toben oder Entspannen.

2010 wurde von der Stadt Essen der begrenzte Realisierungswettbewerb „Neubau Grundschule mit Kindertagesstätte Haarzopf“ ausgelobt. Als Sieger des Wettbewerbs ging die Arbeitsgemeinschaft Schmersahl-Biermann-Prüßner Architekten und Stadtplaner BDA/ Domotech Planungsgesellschaft mbH aus Bad Salzuflen hervor, die anschließend mit der weiteren Planung und Bauausführung beauftragt wurde.

Passivhaus

Das „Haus des Lernens Haarzopf“ wurde in Passivhausbauweise realisiert, das heißt unter Einsatz 24 cm starker Wärmedämmung an der verklinkerten Fassade, einem extrem gut gedämmten Dach und dem Einbau von 3fach verglasten Aluminiumfenstern und –türen wird erreicht, dass Energie in sehr sparsamer Weise zugeführt werden muss. Ein Teil von jedem Fenster kann in der heizungsfreien Zeit auch weiterhin von Hand geöffnet werden. In der Heizungsperiode wird die noch benötigte Wärme über konventionelle Heizkörper den Räumen zugeführt, für die gute Luft sorgt eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Durch die Sonneneinstrahlung und die Abwärme der Personen sowie von Technischen Einrichtungen erhält das Passivhaus Energieeinträge. Das Ergebnis ist eine positive Raumwahrnehmung, die mit einem niedrigen Energieverbrauch gekoppelt ist. An erster Stelle stehen hier die bis zu 90% niedrigeren Heizkosten. Zudem wird mithilfe eines Passivhauses aktiver Umweltschutz betrieben, denn der CO²-Ausstoß reduziert sich erheblich.

Energetisches Highlight

Über den zentral gelegenen Lichthof im Gebäude wird in unterrichtsfreier Zeit Wärme in den Boden eingeleitet, die sich unter dem Gebäude in einem „Wärme-See“ sammelt. Bei sinkenden Temperaturen wird die gespeicherte Energie wieder an das Gebäude zurückgegeben. Zu Unterrichtszeiten ist der Lichthof durch eine Temperatur- und Sonnenstand gesteuerte Verschattung vor zu starker Einstrahlung geschützt. In Zusammenhang mit dem Sonnenschutz vor den Fensteranlagen wird so eine Überwärmung des Gebäudes verhindert. In den kalten Jahreszeiten liefert die Sonne durch das Öffnen der Sonnenschutzanlagen Energie.

Zur Qualitätssicherung wurde das Gebäude durch das Institut für Bauen und Nachhaltigkeit, IBN Passivhaus-Technik aus Köln, als Passivhaus zertifiziert.

Die Aufstellung einer Photovoltaik-Anlage wurde vorbereitet, zudem erfolgte eine extensive Dachbegrünung mit Vorteilen für die Umwelt und das Gebäude.

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