TWINS Conference Ruhr mit Klimaexperten aus 22 Ländern in der Grünen Hauptstadt Europas

Konferenzergebnisse wurden an UN-Weltklimagipfel COP 23 übergeben

09.11.2017

Die TWINS Conference Ruhr – Cities in Climate Change, eine Fachtagung der Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017, des Regionalverbands Ruhr und der KlimaExpo.NRW, ist nach drei lehrreichen und informativen Tagen mit zukunftsweisenden Ergebnissen zu Ende gegangen. Knapp 200 Klimaexperten aus über 22 Ländern kamen in der Metropole Ruhr auf dem Essener Weltkulturerbe Zollverein zusammen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und nachhaltige Kontakte zu knüpfen. Doch die TWINS Conference wirkt über die Metropole Ruhr und die anwesenden Städte hinaus: Die Ergebnisse werden nun im Rahmen der Weltklimakonferenz COP 23, die derzeit in Bonn stattfindet, vorgestellt.

„Weltweit sind Städte auf ganz unterschiedliche Art und Weise vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen. Die TWINS Conference Ruhr hat eindrücklich gezeigt, dass von den Städten eine enorme Änderungskraft ausgeht, wenn sie sich zusammenschließen und voneinander lernen. Ich freue mich sehr, dass die Grüne Hauptstadt Europas gemeinsam mit ihren Partnern einen solchen Prozess anstoßen konnte, dass neue Partnerschaften entstanden sind und Ergebnisse formuliert wurden, die als Handreichung dienen können, wie wir eine nachhaltige Zukunft gestalten können“, sagt Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Die Anpassung an den Klimawandel und der kommunale Klimaschutz standen im Mittelpunkt der Konferenz. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus Deutschland, Europa, aber auch aus Australien, den USA oder Asien nach Essen gereist waren, diskutierten unter anderem über grüne und blaue Infrastruktur, nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energien und die Kreislaufwirtschaft. Die erarbeiteten Resultate wurden von Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr, und Monika Zimmermann, stellvertretende Generalsekretärin von ICLEI – Local Governments for Sustainability, als Botschaft an den UN-Vertreter Dhirendra Kumar übergeben. Die Ergebnisse werden im Rahmen der COP23 vorgestellt, damit andere Städte von den Ideen und Strategien lernen können. „Das hohe Interesse an unserer internationalen Konferenz zeigt deutlich, dass die Auswirkungen des Klimawandels uns alle angehen. Der intensive Austausch mit den Kommunen aus 22 Nationen sorgt dafür, dass wir voneinander lernen und so maßgeschneiderte Konzepte für die kommenden Herausforderungen entwickeln können“, sagt Karola Geiß-Netthöfel.

Abgerundet wurde die TWINS Conference durch ein Exkursionsprogramm. Vier unterschiedliche Touren der KlimaExpo.NRW führten die Gäste zu innovativen Projekten der Themen Stadtentwicklung, Mobilität und Zukunftstechnologien in der Metropole Ruhr. Highlights der Touren waren Besuche bei der Innovation City in Essen, dem Radschnellweg Ruhr-RS1 und AmpaCity von innogy. „Mit den Exkursionen machen wir die vielen Ideen, die es in unserem Land im Bereich Klimaschutz schon heute gibt, international bekannt und stärken so den Klimaschutz in Städten und Kommunen“, so Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW. Der Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort und die Einblicke in die unterschiedlichen Maßnahmen der Projekte überzeugten auch Derek Rotter, Teilnehmer aus Mornington Peninsula Shire, Australien: "Ich bin die weite Reise angetreten, um neue Technologien kennenzulernen. Viele Konzepte und Herangehensweisen existieren so nicht bei uns und ich habe Technologien gesehen, die ich bislang nicht kannte. Die Inspirationen, die ich hier sammeln konnte, nehme ich mit und integriere sie in unsere Planungskonzepte in Australien.“

Beim offiziellen COP23 Event „Cities in Transition: Industrial Legacy for a Low Carbon Future“ werden am 9. November in Bonn die TWINS Conference Ruhr mit der Urban Transitions Alliance zusammengeführt. Als Mitglied der Alliance beginnt die Stadt Essen gemeinsam mit Fachkolleginnen und Kollegen aus Deutschland, den USA und aus China einen intensiven Austausch zur nachhaltigen Transformation von Städten mit industriellem Erbe. Das Kooperationsprojekt wird gefördert von der Stiftung Mercator und betreut von ICLEI – Local Governments for Sustainability, dem führenden globalen Netzwerk zum Thema Nachhaltigkeit, in dem sich weltweit mehr als 1.500 Städte, Gemeinden und Regionen zusammengeschlossen haben.

TWINS Conference Ruhr – Cities in Climate Change

Botschaften an die COP 23:

1. Smart Cities und Beteiligung: Smart Cities sind keine Geschäftsmodelle. Sie bedürfen einer nachhaltigen Steuerung durch einen ehrlichen Wissensaustausch.

2. Nachhaltige Mobilität: Die Klimaziele von Paris werden nicht erreicht, ohne alternative Mobilität. Wer brauchen weniger Autos keine neueren. Stoppt den Bau von Städten für Autos und baut stattdessen eine Zukunft für die Menschen.

3. Erneuerbare Energien: Die Agenda der Gruppe “erneuerbare Energien” beinhaltet: Konsistenz, Transparenz und Engagement!

4. Grüne Gebäude: Wir sollten aufhören zu fragen warum wir grüne Gebäude bauen sollen oder welchen Mehrwert sie bringen. Stattdessen sollten wir uns die Frage stellen wie Gebäude gebaut werden müssen, um das Leben, Arbeiten und Lernen der Bewohner nachhaltig zu verbessern.

5. Nachhaltige öffentliche Vergabe und Finanzierung: Behörden sollten Vorbilder bei der öffentlichen Auftragsvergabe sein und Sozial- und Umweltkosten berücksichtigen.

6. Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Industrie: Klimaziele und nachhaltige Entwicklung müssen durchgesetzt werden!

7. Grüne und blaue Infrastruktur: Es ist die grüne Infrastruktur, die den strategischen Ansatz für die Anpassung und die Widerstandsfähigkeit liefert.

Hintergrundinformationen

Die internationale TWINS Conference Ruhr - Cities in Climate Change ist ein Gemeinschaftsprojekt des Regionalverbandes Ruhr, der KlimaExpo.NRW sowie der Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017. Vom 06. Bis 08. November schafft die internationale TWINS Conference Ruhr - Cities in Climate Change persönliche Begegnungen unter Fachleuten aus den Bereichen Umwelt, Klimaschutz sowie Stadt- und Landschaftsplanung. Sie vereint dialogorientierte, interaktive Slots für den Wissensaustausch und gemeinsame Erlebnisse auf Exkursionen zu interessanten Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten in der Region.

Die Gastgeber der Konferenz

Über die Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017

Ruhrmetropole, UNESCO-Welterbe Zollverein und Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 – das alles ist Essen. Und in diesem Jahr ist Essen Grüne Hauptstadt Europas. Die erfolgreiche Geschichte der Transformation zur grünsten Stadt in Nordrhein-Westfalen ist Vorbild für viele Städte Europas im Strukturwandel. Essen entwickelte sich vom vorindustriellen Stift mit Äbtissinnengärten und Kaiserparks über eine pulsierende Kohle- und Stahlstadt zur heutigen Metropole mit grünem Herzen. Dabei wurde und wird Essen von guten Ideen, nachhaltiger Stadtplanung und großem Engagement der Bürgerinnen und Bürger, moderner Unternehmen und innovativer Institutionen in die grüne Zukunft getragen.

Über den Regionalverband Ruhr

Der Regionalverband Ruhr (RVR) mit Sitz in Essen ist der Zusammenschluss der 11 kreisfreien Städte und vier Kreise in der Metropole Ruhr mit rund 5,1 Millionen Einwohnern. Der RVR ist als Regionalplanungsbehörde für die Regionalplanung in der Metropole Ruhr zuständig und Träger bedeutender Infrastrukturprojekte wie der Route der Industriekultur und dem Emscher Landschaftspark. Mit der klimametropole RUHR 2022 (KMR) hat der RVR eine regionale Dachmarke etabliert, unter der Unternehmen, Verbände und Institutionen, Vereine sowie alle Bürgerinnen und Bürger der Metropole Ruhr gemeinsam Verantwortung dafür übernehmen, Klimaschutz zu einem lebendigen Thema im Alltag jeder und jedes Einzelnen zu machen.

Über die KlimaExpo.NRW

Die KlimaExpo.NRW ist eine landesweite Initiative der NRW-Landesregierung. Um Energiewende, Klimaschutz und die notwendige Anpassung an die Folgen des Klimawandels als Schubkräfte einer nachhaltigen Entwicklung für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen, hat die Landesregierung die KlimaExpo.NRW ins Leben gerufen. Ziel der Landesgesellschaft ist es, erfolgreiche Projekte in innovativen Formaten einem breiten Publikum bis hin zur internationalen Ebene zu präsentieren und zusätzliches Engagement für den Klimaschutz zu initiieren. Die KlimaExpo.NRW soll das technologische und wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens in diesem Bereich präsentieren. Sie ist zugleich Leistungsschau und Ideenlabor für den Standort NRW und das nicht nur an einem Ort und an einem Tag, sondern landesweit und das bis 2022. 2017 findet die Zwischenpräsentation der KlimaExpo.NRW in ganz NRW statt. Dieses Vorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Herausgegeben von:

Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017
Ein Projekt der Stadt Essen
Brunnenstr. 8
45128 Essen
Telefon: +49 201 88 82301
Fax: +49 201 88 9182309
E-Mail: media@egc2017.essen.de
URL: www.essengreen.capital

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