Spielsachen kostenlos tauschen statt kaufen

Die "Kannste-Haben-Kiste" im Christinenpark ist eins von 66 Bürgerprojekten der Grünen Hauptstadt Agentur

03.12.2018

Im April dieses Jahres hatte das Projektbüro der Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017 eine neue Ideenbörse für Projekte von Essenerinnen und Essenern gestartet. Einzelpersonen und Gruppen waren herzlich eingeladen, ihre grünen Ideen einzureichen – orientiert an den Lebenswelten des vergangenen Grüne Hauptstadt-Jahres "Mein Grün", "Mein Einkauf", "Meine Wege", "Meine Zukunft" und "Meine Flüsse". Die Jury – bestehend aus Simone Raskob, Umwelt-, Bau und Sportdezernentin der Stadt und Projektleiterin der Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017, Janina Krüger, Leiterin der Ehrenamt Agentur Essen e.V., und Jan Haslage von Grün und Gruga – prüfte insgesamt 82 Projektideen, die die Bürgerinnen und Bürger eingereicht hatten. 66 erhielten schließlich eine Förderzusage von maximal 1.000 Euro.

"Die Vielfalt der Ideen, mit denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Grüne Hauptstadt mit gestalten möchten, hat mich auch in diesem Jahr wieder begeistert. Ich freue mich schon sehr über die vielen grünen Spuren, die die Projekte hinterlassen. Jedes einzelne trägt dazu bei, dass unsere Stadt Essen noch etwas lebenswerter wird", sagt Simone Raskob. Eine dieser Spuren findet sich auf dem Christinenpark-Spielplatz im Stadtteil Rüttenscheid.

Bürgerprojekt "Kannste-Haben-Kiste" schont Ressourcen

Dort steht nun eine "Kannste-Haben-Kiste" zum Spielzeugtauschen und Gebraucht-Verschenken. Nach dem Prinzip der Bücherschränke, können Kinder dort ihre ehemaligen Lieblingsstücke hineinlegen und sich andere Wunschspielsachen herausnehmen. Die Kiste wurde im Rahmen eines Workshops des Essener Vereins Jugend-Architektur-Stadt e.V. (JAS) eigenständig von Kindern geplant, gebaut und bemalt. Das deutschlandweit einmalige Projekt wird von Grün und Gruga und der KiTa Hotzenplotz e.V., als Spielplatzpatin, unterstützt.

Bei der Einweihung machten die Kita-Hotzenplotz-Kinder sogleich den Praxistest und legten ihre eigenen, aussortierten Kinderzimmerschätzchen selbst zum Tauschen hinein. Über den Schrank können gut erhaltene Kinderspiele, Kinderbücher, Hörspiel- und Musik-CDs oder -Kassetten, Baukastensysteme (z.B. Lego) oder Spielfiguren (z.B. Playmobil) verschenkt oder getauscht werden. Andere Dinge, wie Kinderkleidung, -Bedarfsgegenstände oder Kuscheltiere, gehören dort nicht hinein. Darüber freut sich unter anderem der Essener Verein Wichtelfarm e.V. in der Schwanenkampstr. 41 (info@wichtelfarm.de), der mit dem "Kannste-Haben-Kiste"-Projekt kooperiert. "Durch die 'Kannste-Haben-Kiste' lernen Kinder das Teilen in ihrer eigenen Spielumgebung und erfreuen sich dabei gegenseitig. Es erzeugt Zusammenhalt, wenn man auf einmal in seinem Stadtteil ein anderes Kind mit seinem ehemaligen Lieblingsstück entdeckt. Nebenbei werden Ressourcen geschont und die Kinder lernen dabei auch noch Müll zu vermeiden", erklärt Anna Lena Willems, Ideengeberin und Leiterin des Projektes.

Die Kiste ist vorerst bis zum Ende des Jahres im Christinenpark zu finden und kann so auch für die ein oder andere Überraschung unter dem Weihnachtsbaum genutzt werden. Während dieser Zeit wird beobachtet, ob die Kiste gut angenommen und verantwortungsbewusst genutzt wird. Wenn die Pilotlaufzeit erfolgreich verläuft, dann kann das Projekt am Standort Christinenpark verlängert werden. Denn auch und besonders nach Weihnachten gibt es bestimmt das ein oder andere Geschenk wieder zu tauschen.  

Eine Erfolgsgeschichte der Grünen Hauptstadt Europas - Essen 2017

Im Jahr der Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017 wurden insgesamt 210 Bürgerprojekte gefördert, die im Rahmen von zwei Ideenbörsen eingereicht wurden. Die Bandbreite der in 2017 geförderten Bürgerprojekte war riesig: Nachhaltige, originelle, aufwändige und vielfach überraschende Projekte wurden umgesetzt – beispielsweise Ausstellungen, Workshops, Umweltbildungsprojekte oder Begrünungen. Die Zahl der Initiativen, Vereine, Verbände, Kitas und Schulen, aber auch Privatpersonen, die sich mit großem Engagement eingebrachten, war enorm, so dass sich die Stadt Essen entschlossen hat, auch nach dem Titeljahr die Bürgerprojekte weiterleben zu lassen.

Über die Grüne Hauptstadt Agentur:

Mit dem Titel Grüne Hauptstadt Europas -Essen 2017 hat die Europäische Kommission die Stadt Essen für ihre nachweislich hohen Umweltstandards ausgezeichnet. Um die gesteckten Ziele nachhaltig weiterzuverfolgen und sukzessive umzusetzen, wurde die Grüne Hauptstadt Agentur gegründet: Als Stabsstelle im Geschäftsbereich Umwelt, Bauen und Sport der Stadt Essen koordiniert sie die Zukunftsthemen Klimaschutz, Umwelt, Nachhaltigkeit, Energie, Mobilität und Stadtentwicklung im Konzern Stadt. Dabei kann die Grüne Hauptstadt Agentur auf die seit 2011 erfolgreichen Kooperationen, Netzwerke und Projekte der klima|werk|stadt|essen zurückgreifen, die durch die Grüne Hauptstadt Agentur weitergeführt werden. Die Umsetzung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts sowie die zwölf Nachhaltigkeitsziele haben eine hohe Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit und nachhaltige Entwicklung einer lebenswerten Stadt Essen.

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Kannste-Haben-Kiste im Christinenpark Foto: Jugend-Architektur-Stadt e.V
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