20 Jahre Rucksack-Programme in Essen Stadtteilmütter engagieren sich für Integration

11.10.2019

Im Rahmen eines Fachtages begrüßte Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur, am Montag (7.10.) Expertinnen und Experten im Essener Chorforum zum Thema "20 Jahre Rucksack-Programme – Mehrsprachigkeit in der frühen Kindheit". "In 20 Jahren haben die Stadtteilmütter wertvolle Arbeit geleistet, um Eltern zu unterstützen und die Mehrsprachigkeit zu fördern", so Al Ghusain. "Für die Zukunft wird es wichtig sein auch die Väter noch stärker zu gewinnen."

In Vertretung für Serap Güler, Staatssekretärin für Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, dankte Dr. Andreas Deimann im Namen der Landesregierung für das Engagement in Essen: "Sie haben sich bereits vor zwanzig Jahren dafür eingesetzt mehr zu tun als andere." Die weitere Förderung von Mehrsprachigkeit sei auch im Koalitionsvertrag der Landesregierung festgehalten.

Mehrsprachigkeit prägt Lebensrealität im Ruhrgebiet

Vor 20 Jahren wurde das erste Rucksack-Programm, als Elternbildungs-Programm in Essen etabliert. Das Verhältnis zwischen Kindertageseinrichtungen und Eltern mit Migrationshintergrund sollte verbessert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RAA (heute Kommunales Integrationszentrum) brachten Ideen und Konzepte aus den Niederlanden mit. Vor dem Hintergrund der hohen Anzahl an Kindern mit Migrationshintergrund in Essen sowie der damit einhergehenden Mehrsprachigkeit, hat das Rucksack-Programm steitg an Bedeutung gewonnen. Was mit zehn Kitas in Essen startete, sind heute 500 Rucksack-KiTa-Gruppen in Nordrhein-Westfalen und etwa 800 bundesweit.

Respekt für Mehrsprachigkeit in Bildungseinrichtungen

Prof. Dr. Argyro Panagiotopoulou (Universität zu Köln) gab in ihrem Vortrag "Gelebte Mehrsprachigkeit in der frühen Kindheit" Tipps für den pädagogischen Alltag in Kitas und forderte als wichtigste Grundlage den Respekt von Mehrsprachigkeit in allen Bildungseinrichtungen. Laut den Stadtteilmüttern des Rucksack-Programms werden teilnehmende Eltern mit Sprachbarrieren selbstbewusster und engagieren sich stärker für die Lebenswirklichkeit ihrer Kinder.

Weitere Umsetzung in Essen

Ulrich Engelen, Leiter des Jugendamtes der Stadt Essen, und Galina Borchers, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, sprachen sich für weitere Schritte im Ausbau der Förderung von Mehrsprachigkeit aus. "Die Ressourcen der Stadtteilmütter in den Kindertageseinrichtungen könnten noch stärker genutzt werden. Wir müssen diese Maßnahmen in eine gesamtumfassende Konzeption leiten", Ulrich Engelen. Galina Borchers begrüßte die bereits umgesetzten Maßnahmen, sieht für die Zukunft aber weiterhin viel Arbeit: "Wir waren vor 2015 schon weiter im gegenseitigen Verständnis - Wir haben noch viel zu tun."

Zum Hintergrund

Das Sprach- und Bildungsprogramm "Rucksack KiTa" richtet sich an Eltern mit Migrationshintergrund und ihre Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die eine Kindertageseinrichtung besuchen sowie an die Kindertageseinrichtungen, die von diesen Kindern besucht werden. Die Eltern beziehungsweise Mütter treffen sich wöchentlich für circa zwei Stunden in der Rucksackgruppe in der Kindertageseinrichtung, die ihre Kinder besuchen. Das Angebot findet in einer wohnortnahen, den Eltern bekannten und vertrauten Einrichtung statt. Angeleitet werden sie dabei von einer Elternbegleiterin oder Stadtteilmutter, die speziell für diese Aufgabe qualifiziert und ausgebildet wurde.

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Muchtar Al Ghusain eröffnete die Fachtagung.

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