Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung des Naturschutzgebiets Heisinger Ruhraue

03.03.2020

Die Heisinger Ruhraue ist ein Schutzgebiet mit europaweiter Bedeutung und umfasst wertvollen Auenwald, Feuchtgrünland, Altgewässer sowie kleine Teiche, die durch Bergsenkungen entstanden sind. Zudem ist die Ruhraue ein Natura-2000-Gebiet gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.

Für das Jahr 2020 sind nun verschiedene Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung des über 150 Hektar großen Gebietes vorgesehen.

Errichtung eines Zauns an der Wuppertaler Straße

An der Wuppertaler Straße, gegenüber der Einmündung Satoriusstraße, zweigt vom Radweg ein Trampelpfad unmittelbar auf den Kernbereich des Natura-2000-Gebiet ab. Bereits im Jahr 2017 fanden in diesem Bereich umfangreiche Rekultivierungsmaßnahmen statt, welche zur positiven Entwicklung beitrugen – beispielsweise nutzt der Eisvogel ein an dieser Stelle verortetes Gewässer als Nahrungshabitat.

Ein unerlaubtes Betreten bedeutet für Tiere nicht unerhebliche Störungen sowie Schädigungen für die Vegetation. Zudem besteht ein Zutrittsverbot außerhalb der ausgewiesenen Wege. Um dem illegalen Betreten der Fläche gegenüber der Einmündung Santoriusstraße entgegenzuwirken, soll in diesem Jahr ein rund 30 Meter langer Stabgitterzaun errichtet werden. Die Kosten werden auf etwa 2.100 Euro geschätzt, wobei diese nach den Förderrichtlinien des Landes Nordrhein-Westfalen mit einem Satz von 80 Prozent förderfähig ist.

Errichtung eines Zauns unter der Theodor-Heuss-Brücke

An der Straße Rotemühle unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke findet regelmäßig ein illegaler Zugang zum Naturschutzgebiet Heisinger Ruhraue statt, beispielsweise durch Hundehalterinnen und Hundehalter. Betroffen sind hiervon besonders Grünflächen, die durch das illegale Betreten für Schäden an der Vegetation sorgen, weshalb das Betreten grundsätzlich untersagt ist.

Aus diesem Grund ist beabsichtigt, an dieser Stelle den bereits bestehenden Zaun um rund 50 Meter zu verlängern. Darüber hinaus sollen zur Erhöhung der Effektivität gemeinsam mit Straßen.NRW, als Unterhalter der Theodor-Heuss-Brücke, weitere Sperrmaßnahmen geplant und umgesetzt werden.

Die Kosten für den Zaun belaufen sich voraussichtlich auf rund 4.000 Euro, wobei diese nach den Förderrichtlinien des Landes Nordrhein-Westfalen mit einem Satz von 80 Prozent förderfähig sind.

Entschlammung eines Stillgewässers

Im nördlichen Teil der Heisinger Ruhraue befindet sich in Höhe des Einmündungsbereichs Ostpreußenstraße/Wuppertaler Straße ein rund 1.900 Quadratmeter großes Stillgewässer. Da dieses von akuter Verlandung bedroht ist, sollen entgegenwirkende Maßnahmen ergriffen werden und rund 1.300 Kubikmeter Schlamm und andere Sedimente auf dem Gewässer entnommen und entsorgt werden.

Diese Maßnahme wird dafür sorgen, dass in diesem Bereich wieder Pflanzen und Tiere einwandern können und eine entsprechend positive Entwicklung des Gewässers einsetzen kann.

Die Gesamtkosten für die Maßnahme werden auf rund 145.000 Euro geschätzt und sind nach den Förderrichtlinien des Landes Nordrhein-Westfalen mit einem Satz von 80 Prozent förderfähig. Die Planungen sollen in diesem Jahr beginnen.

Nachpflanzung von Auenwald

Im südlichen Bereich des Naturschutzgebietes gibt es einen schmalen Uferwald, der als Natura 2000-Lebensraum (Hartholz-Auenwald) ausgewiesen ist. Es handelt sich hierbei um einen seltenen und gefährdeten Lebensraumtyp, den es zu erhalten und zu entwickeln gilt.

Aktuell ist der Uferwald größtenteils aus Eschen aufgebaut, die allerdings unter der Baumkrankheit Eschentriebsterben leiden. Viele Bäume sind bereits abgestorben oder befinden sich in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand, sodass der gesamte Waldbestand gefährdet ist. Aus diesem Grund ist vorgesehen, insgesamt 120 Bäume verschiedener Arten nachzupflanzen, die natürlicherweise in Hartholz-Auenwäldern vorkommen. Vorgesehen sind hierfür unter anderem Flatterulmen, Hainbuchen, Schwarz-Pappeln oder Schwarz-Erlen. Darüber hinaus sollen die Nachpflanzungen auch auf den angrenzenden Pappel-Forst ausgedehnt werden, da auch in diesem Bereich Eschen vorkommen, die ebenfalls erkrankt sind und bei Absterben Lücken in den Baumbestand reißen würden.

Da der Uferwald Eigentum des Landes ist, werden die anfallenden Kosten von etwa 1.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen getragen. Die Kosten für die Pflanzungen im Bereich des Pappel-Waldes, der sich auf städtischem Grundstück befindet, werden von der Stadt getragen. Diese liegen voraussichtlich bei etwa 1.200 Euro und sind zu 80 Prozent förderungsfähig.

Entwicklung von bewirtschaftetem Grünland

In zentraler Lage der Heisinger Ruhraue befindet auf einer Fläche von etwa 2,2 Hektar bewirtschaftetes Grünland in Form einer Glatthaferwiese. Da sich diese Fläche aktuell in einer schlechten Ausprägung befindet, ist vorgesehen, durch gezielte Einsaaten von entsprechenden Pflanzenarten eine Verbesserung der Diversität herbeizuführen. Dies soll in Absprache mit dem bewirtschaftenden Landwirt auf mehreren Flächen erfolgen.

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich voraussichtlich auf etwa 2.000 Euro. Nach den Förderrichtlinien ist die Maßnahme zu 80 Prozent förderfähig. Die Umsetzung ist für den Spätsommer 2020 geplant.

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Nebel in der Heisinger Aue. Foto: Peter Prengel

In der Heisiniger Ruhraue sollen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen ergriffen werden: Zaunerrichtung an der Wuppertaler Straße (1), Zaunerrichtung an der Straße Rotemühle (2), Entwicklung von Grünland (3), Nachpflanzung von Auenwald (4) und die Entschlammung eines Stillgewässers (5). Karte: Stadt Essen
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