"Kitas der Zukunft" – Bildung für Nachhaltigkeit schon im Kindergarten möglich

Land zeichnet fünf städtische Kindertagesstätten für ihr Engagement aus

18.05.2020

Bereits junge Kinder können darin bestärkt werden, Themen mit Bezug zur Nachhaltigkeit zu erforschen, besser zu verstehen und ihren Alltag im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung mitzugestalten. Einrichtungen, die den Bildungsansatz einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verfolgen und erfolgreich in ihren Alltag integrieren, konnten an der Landeskampagne "Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit" teilnehmen.

Fünf Kindertagesstätten der Stadt Essen haben sich im Zeitraum von 2016 bis 2020 in konkreten Projekten zum Thema Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Artenschutz engagiert und wurden jetzt für ihre erfolgreiche Teilnahme an der Landeskampagne "Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit" ausgezeichnet. Mit Urkunde, Hausschild und Fahne können sich diese Einrichtungen dann als "Kitas der Zukunft" in der Öffentlichkeit präsentieren.

Ausgezeichnet werden folgende Projekte der Kindertagesstätten:

Städtische Kindertagesstätte und Familienzentrum Kämpenstraße

Die Kinder der Kita Kämpenstraße können in ihrem naturbelassenen Außengelände erforschen, erkunden und erleben, welche Schätze es in der Natur zu entdecken gibt. Unter dem Motto "Pfad des Artenschutzes" haben die Kitakinder zusammen mit Schülerinnen und Schülern der benachbarten Gesamtschule Holsterhausen in den vergangenen Monaten ein Projekt für den Erhalt der Bienen in ihrem Stadtteil ins Leben gerufen. Gemeinsam haben sie eine vermüllte Baumscheibe in eine blühende Oase verwandelt und Insektennisthilfen gebaut. Während des Projektes konnten die kleinen Forscherinnen und Forscher nicht nur mehr über (Wild)-Bienen und andere Bestäuber erfahren, sondern lernten auch, wie wichtig Insekten für unsere Ökosysteme sind. Durch ihre gemeinsame Arbeit konnten kleine und große Projektteilnehmende erfahren, was sie mit einfachen Mitteln für den Schutz unserer Insektenwelt tun können.

Städtische Kindertagesstätte Portendieckstraße

Die Kindertagesstätte Portendieckstraße ist seit 2015 Klimakita und hat bereits viele Themen mit Bezug zur Nachhaltigkeit in ihren Alltag integriert. Neben der Mülltrennung und –vermeidung sind die Themen Wasser- und Energiesparen für alle Kinder selbstverständlich. In jeder Gruppe gibt es die Strompolizei und jährlich verbringt die Einrichtung einen "Tag ohne Strom". Seit 2018 ist sie auch faire Kita. Neu im Programm der Einrichtung sind Projekte zum Thema Artenschutz. Gemeinsam mit Eltern, Erziehenden und Kindern wurde ein Insektenhotel gebaut und eine Wildblumenwiese auf dem Gelände der Einrichtung angelegt. Mit dem Anfertigen und Ausbringen von Samenkugeln konnten die Kinder auch auf dem eigenen Balkon oder im Garten die Artenvielfalt in ihrem Stadtteil fördern.

Städtische Kindertagesstätte und Familienzentrum Helen-Keller-Straße

In der integrativen Kindertagesstätte Helen-Keller-Straße beschäftigen sich Kinder mit und ohne Beeinträchtigung mit dem Thema Mülltrennung und –vermeidung. Gemeinsam wurde zunächst überlegt, was der Begriff "Nachhaltigkeit" bedeutet, welche Lebewesen auf der Erde zu Hause sind und wie wir Menschen deren Lebensraum durch unseren Müll gefährden. Bei einem Besuch der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) lernten die Kinder, wie Müll richtig sortiert wird. In einer Aktion des Picobello Sauber Zaubers sammelten Sie Abfall aus der Umgebung ihrer Einrichtung und überlegten sich danach Möglichkeiten, um Müll im Alltag zu reduzieren und diesen sogar in kreativen Bastelaktionen zu nutzen. Die Projektkinder wurden dabei zu Müllpolizisten und gaben ihr erlerntes Wissen an die Eltern und die anderen Kinder weiter.

Städtische Kindertagesstätte und Familienzentrum Fünfhandbank

Das Außengelände der Kindertagesstätte Fünfhandbank wurde in den letzten zwei Jahren zu einem naturnahen "Kindergarten" umgestaltet und in vielen Bereichen mit essbaren Pflanzen ausgestattet. In vielen gemeinsamen Pflanzaktionen haben Eltern, Kinder und das Team der Mitarbeitenden einen Naschgarten, eine Randbepflanzung mit Beerensträuchern, sowie eine Kompostecke angelegt. Außerdem bekam die Einrichtung eine Wildobsthecke und ein Gewächshaus wurde gebaut. 2018 bezogen dann fünf Seidenhühner ihr Domizil in einem Bauwagen. Unter dem Motto "Handeln aus Verantwortung" erleben und lernen schon die Kitakinder, dass ihr Gemüse für das selbstgekochte Mittagessen nicht immer aus dem Supermarkt kommen muss und was ein Huhn braucht, um gesund zu bleiben.

Städtische Kindertagesstätte und Familienzentrum Schonnebeckhöfe

In der Kindertagesstätte Schonnebeckhöfe lernen schon die Kleinsten, was gesunde Ernährung heißt. Die Kita nimmt am Gesundheitsprogramm "Fünf am Tag-Machen Kinder stark!" der Kinderstiftung Essen teil. Die Stiftung unterstützt Kindertageseinrichtungen dabei, den Kleinen regelmäßige Obst- und Gemüsemahlzeiten anzubieten, mit ihnen zu pflanzen, zu ernten und gesundes Essen zuzubereiten. Im Rahmen des Projektes "Essbare KiTa" wurde das Außengelände der Einrichtung zu einem "Kindergarten" umgestaltet, in dem Kräuter- und Gemüsebeete sowie verschiedene Obstbäume und –sträucher gepflanzt wurden. In ihrem Schmetterlingsprojekt können die Kinder die Entwicklung der Tiere "Von der Raupe zum Schmetterling" beobachten und lernen dabei ganz nebenbei die Lebensgrundlagen dieser Insekten kennen und diese zu schützen.

Nachhaltige Entwicklung in den Kindergartenalltag tragen

In den vielfältigen Projektarbeiten wurde bei den Kitakindern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gestärkt, in dem sie den Ursachen von Umweltproblemen auf den Grund gegangen sind. Mit viel Engagement, Kreativität und nachhaltigen Denkansätzen wurden praxisnahe Lösungsansätze entwickelt, die auch im Alltag der Kinder umgesetzt werden können. Damit haben sie beispielhaft daran gearbeitet, Zukunft durch nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Als BNE-Regionalzentrum hat die Schule Natur im Grugapark Essen die fünf Kindertagesstätten bei vielen Projekten aktiv unterstützt und bei Ihrer Teilnahme an der Kampagne begleitet.

Die landesweite Kampagne "Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit" wird mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW und des Ministeriums für Schule und Bildung NRW von der Natur- und Umweltschutz- Akademie NRW (NUA NRW) koordiniert. Ziel ist es, Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Alltag von Schulen, Kindertagesstätten und ihren außerschulischen Partnern zu tragen und dort fest zu verankern.

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