Integriertes Entwicklungskonzept für den Stadtbezirk VI wird fortgeführt

30.06.2020

Das Integrierte Entwicklungskonzept Stadtbezirk VI Zollverein, das die Stadtteile Katernberg, Stoppenberg und Schonnebeck umfasst, soll weitergeführt und entsprechende Fördermittel beantragt werden. Dafür haben sich die politischen Gremien in den vergangenen Wochen ausgesprochen. Neben der Förderung für das Welterbe Zollverein sollen allein 17,5 Millionen Euro für die städtischen Maßnahmen in das Entwicklungskonzept fließen, der voraussichtliche Eigenanteil der Stadt Essen liegt bei 3,5 Millionen Euro.

Entwicklung des ältesten Entwicklungskonzeptes im Essener Stadtgebiet

Der Stadtbezirk wird bereits seit 1993 gefördert. Die Erarbeitung von Entwicklungskonzepten zur Aufwertung des Stadtbezirks begann bereits nach der Schließung der Kokerei Zollverein im Jahr 1993. Die Zeche und Kokerei Zollverein und damit des gesamten Welterbes Zollverein als Ausstellungs- und Veranstaltungsort hatten einen starken Einfluss auf die Entwicklung des Essener Nordens.

Um die Entwicklung auf Zollverein fortzuführen und die bisherigen strukturwirksamen Maßnahmen im Stadtbezirk VI zu vervollständigen, sind auch in den nächsten Jahren Projekte und Maßnahmen erforderlich. Hierfür ist eine entsprechende Gebietsabgrenzung und die Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzeptes Stadtbezirk VI Zollverein notwendig.

Handlungsfelder und die Maßnahmen im Einzelnen

Schwerpunkte für die kommenden Jahre sind die vier Handlungsfelder "Welterbe Zollverein", "Städtebau und Wohnumfeld", "Grün- und Freiflächen" sowie "Kommunikation, Kooperation und Gemeinschaft".

Im Handlungsfeld "Welterbe Zollverein" geht es um die langfristige Sicherung des wertvollen historischen Erbes des Standorts Zollverein als wichtiges Aushängeschild für das gesamte Ruhrgebiet. Das Welterbe steht sowohl für die identitätsstiftende Erinnerungskultur als auch für die zukunftsweisende Entwicklung und ist in dieser Funktion zu stärken. Konkrete Maßnahmen fokussieren dabei die bauliche Entwicklung vom Verfall bedrohter denkmalgeschützter Anlagen, um die Identität des Standorts zu sichern.

Das Handlungsfeld "Städtebau und Wohnumfeld“ beschäftigt sich insbesondere mit der Verbesserung von Straßenräumen, Wegen, Plätzen und dem Erscheinungsbild der Stadtteile. Ziele der Maßnahmen sind eine Aufwertung und Strukturierung der öffentlichen Straßenräume, die Stärkung und Verbesserung der Grünstruktur entlang der Hauptverkehrsachsen, eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität, die Erhöhung der Nutzbarkeit öffentlicher Räume sowie die Aufwertung privater Immobilien.

Ein vorgesehenes Projekt ist beispielsweise die Neuordnung und Umgestaltung des Barbarossaplatzes in Stoppenberg, der über das Jahr hinweg für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird. Geplant ist hier unter anderem, die Platzfläche durch Bewegungsangebote attraktiver zu gestalten, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, und eine Sichtachse zum Geschäftszentrum Stoppenberg herzustellen. Ein weiteres Projekt ist das Hof- und Fassadenprogramm, das im Stadtbezirk VI bereits seit 15 Jahren stark nachgefragt wird und in dem hier bereits 500 Fassadengestaltungen durchgeführt wurden.

Im Handlungsfeld "Grün- und Freiflächen" soll die wohnortnahe Erholung von Flächen für Spiel, Sport und Erholung gestärkt werden. Die vorgesehenen Maßnahmen beschäftigen sich mit der Aufwertung von Grünanlagen sowie der Neugestaltung von Spielplätzen und Schulhöfen.

Zu den geplanten Maßnahmen gehört beispielsweise die Schulhofumgestaltung an der Realschule an der Gelsenkirchener Straße unter Beteiligung der Schülerinnen und Schüler. Derzeit sind die Außenanlagen der Realschule überwiegend vollständig versiegelt und bieten so wenig Anreize für die Pausengestaltung. Ziel der Maßnahme ist es, die Schule zur Nachbarschaft zu öffnen, attraktive Freizeit-, Sport- und Spielgeräte zu schaffen und durch Pflanzungen oder auch eine Entsiegelung von Teilflächen klimarelevante Kleinmaßnahmen umzusetzen.

Projekte des Handlungsfeldes "Kommunikation, Kooperation und Gemeinschaft" fokussieren sich auf die soziale und ethnische Integration, auf öffentlichkeitswirksame Kommunikation positiver Strukturen und Entwicklungen sowie auf die Aktivierung der Anwohnerinnen und Anwohner, sich für ihren Stadtteil zu engagieren und nachhaltige Netzwerke aufzubauen. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem die Jugendhalle Stoppenberg, die denkmalgerecht generalsaniert werden soll. Diese wurde viele Jahre vor allem für Vereinssport genutzt und ist aufgrund des Sanierungsbedarfs erneuerungsbedürftig.

Die Jugendhilfe Essen hat ein Nutzungsinteresse an der Turnhalle und dem Außengelände angemeldet. Zudem ist zu erwarten, dass der Nutzungsdruck für nicht genormte Spiel- und Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche steigen wird. Daher soll ein Sanierungskonzept erarbeitet sowie ein Nutzungskonzept erstellt werden, dass eine dauerhafte Nutzung der Immobilie gewährleistet.

Erste Antragstellungen für die neuen Maßnahmen sind voraussichtlich im September 2021 vorgesehen. Entsprechende Bewilligungen sind dann im Frühjahr 2022 zu erwarten.

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