Umsetzung eines Aktivitätenprogramms zur Klimaanpassung beschlossen

22.06.2022

In seiner heutigen Sitzung (22.06.) hat der Rat der Stadt Essen die Umsetzung des "Klimaanpassungspolitischen Aktivitätenprogramms (KAP)" im Rahmen des eca-Prozesses beschlossen. Mit dem Programm werden fast 60 Klimaanpassungsmaßnahmen in die Umsetzung gebracht und so die Anpassung der Stadt Essen an die Folgen des Klimawandels gestärkt.

Das KAP wurde durch das fachbereichs- und institutionenübergreifende Klimateam, das im eca-Prozess gegründet wurde und aus 25 Vertreter*innen verschiedenster Fachbereiche und Institutionen besteht, entwickelt. Es umfasst insgesamt 60 Maßnahmen zur Klimaanpassung, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden.

Da sich die Maßnahmen in unterschiedlichen Planungsstadien befinden, wurde das KAP in zwei Teile gegliedert: Teil 1 umfasst 51 Maßnahmen, die bereits konkret geplant sind und deren Umsetzung sowohl finanziell als auch personell gesichert sind. Die in Teil 1 aufgeführten Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 87,1 Millionen Euro setzen sich aus städtischen Maßnahmen (3,1 Millionen Euro) und Maßnahmen der Ruhrbahn (84 Millionen Euro) zusammen.

Teil 1 umfasst neben klassischen Maßnahmen zur Klimaanpassung wie Entsiegelungsmaßnahmen, Begrünungen und Gewässerrenaturierungen auch indirekte Anpassungsmaßnahmen, die sich auf die Verbesserung der Luftqualität beziehen. Hier ist vor allem die Umstellung der Ruhrbahnflotte auf Wasserstofftechnologie zu nennen. Solche eher klassischen Klimaschutzmaßnahmen werden im eca-Prozess ebenfalls berücksichtigt, weil die Reduzierung von Luftschadstoffen zu einer geringeren Belastung der Stadtbewohner*innen während Hitzephasen beiträgt und die Bildung von Ozon verringert.

Teil 2 umfasst 14 Klimaanpassungsmaßnahmen, die sich noch in der Planung befinden und die in nächster Zeit näher bearbeitet und konkretisiert werden sollen. Darunter fällt z.B. eine Machbarkeitsstudie zur Begrünung der Innenstadt und die Begrünung von Fassaden an städtischen Gebäuden.

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt durch die jeweils zuständigen Fachbereiche. Das KAP ist kein statisches Konzept. Im eca-Prozess ist eine regelmäßige Fortschreibung des KAP vorgesehen, sodass neue Konzepte, Erkenntnisse und Maßnahme in das Aktivitätenprogramm aufgenommen werden können.

Zum eca-Prozess

Der European Climate Adaptation Award, kurz eca, ist ein Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsinstrument für die Klimaanpassung in Kommunen. Der Prozess unterstützt die Kommune bei der Identifizierung von Anpassungspotenzialen und der Strukturierung der Aktivitäten im Bereich der Klimaanpassung. Ziel der Teilnahme am eca ist es, die städtischen Anstrengungen in der Klimaanpassung zu bündeln und weiter auszubauen, um die Stadt an die zu erwartenden Folgen des Klimawandels wie Trocken- und Hitzephasen, Starkregenereignisse und Stürme anzupassen.

Anhand von umgesetzten Klimaanpassungsmaßnahmen wird die Kommune bewertet und steht damit im Vergleich mit anderen eca-Teilnehmerkommunen.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von vier Jahren zu 90 Prozent durch Mittel des Landes NRW gefördert. Die Gesamtzuwendung beläuft sich auf rund 49.200 Euro, der Eigenanteil beträgt rund 5.400 Euro.

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