17. Elternbildungskonferenz in Altenessen: Tipps zum Umgang mit dem Thema "Wut"

24.03.2023

Am vergangenen Donnerstag, 16. März, gab die 17. Elternbildungskonferenz Tipps zum Umgang mit Wut. Rund 100 Teilnehmer*innen waren gekommen, darunter Fachleute und ehrenamtlich Tätige aus dem Bereich der Eltern- und Familienbildung, Vertreter*innen aus Schulen, Kitas, Vereinen, Elternräten, Migrantenorganisationen und Beratungsstellen sowie Kommunalpolitiker*innen und weitere Beteiligte.

Susanne Schreinert, Abteilungsleiterin der Sozialen Dienste des Jugendamtes, Christel Gerlach, Bezirksstellenleiterin der Sozialen Dienste Altenessen des Jugendamtes und Sonja Haridy, beim Jugendamt zuständig für Eltern- und Familienbildung im Stadtbezirk V, begrüßten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit Klaus Hagen, 1. stellvertretender Bezirksbürgermeister Altenessen. "Es ist immer wieder beeindruckend, dass sich ein ganzer Stadtteil mit einem Thema bei der Elternbildungskonferenz beschäftigt", so Christel Gerlach. "Mut zur Wut" ein Thema, dem auch Klaus Hagen als Lehrer oftmals persönlich begegnet ist: "Gerade für Eltern ist der richtige Umgang mit Wut sehr wichtig", so Hagen.

Referent Christopher End, Therapeut, Coach, Autor und selbst Vater von zwei Kindern hielt auf der Elternbildungskonferenz seine Präsentation "Das Geschenk der Wut – 5 Schritte, um Kinder in großen Emotionen zu begleiten". Dabei bat Christopher End darum, einen Perspektivwechsel einzunehmen: Wut sei ein "Kraftfaktor" für Veränderung und sei daher auch als positiver Aspekt zu bewerten; "Unmut schaffe auch Energie". Für Kinder sei es wichtig, dass Eltern in ihrer Reaktion auf Wut beständig sind und es nicht (mehr) als Machtspiel und Sieg über das Kind einordnen. Auch für pädagogische Fachkräfte sei es wichtig, auf die eigene Wut zu achten. Der Erfolg der Arbeit hänge vom eigenen Zustand sowie von der Haltung sich und dem Kind gegenüber ab.

Hintergrundwissen

  • Wut ist für Kinder ein wichtiges "Ventil", Emotionen dienen der Kommunikation, Wut steht auch für das Bedürfnis des Kindes nach Autonomie
  • Kinder brauchen Erwachsene, die ihre Wut als Emotion reflektieren bzw. spiegeln (beispielsweise in den Eimer schreien); sie können noch keine "Ventile" selbst entwickeln
  • Neurale Prozesse funktionieren bei Kindern nicht wie bei einem ausgereiften Gehirn einer erwachsenen Person
  • Gehirn agiere ähnlich einem Ampelsystem: Gefahr wahrgenommen – Alarm an! – Flucht/ Angriff/ Erstarren

Alltagstipps

Generell sollten Eltern bei großer Wut ruhig werden, auch wenn es schwerfällt, das Stimme senken und nonverbale Signale können hilfreich sein.

Grenzsetzung bei Kindern?
Es gibt nach den Experten einfach Dinge, die Eltern als Regeln bei ihren Kindern festlegen müssen. Wünsche von Kindern haben Grenzen, zum Beispiel bei Gefahren im Verkehr. Zähneputzen wird beispielsweise auch als Regel gesetzt, bei der sich das Kind aber die Zahnbürste aussuchen könnte, um es so in die aufgestellte Regel miteinzubinden.

Mit Eltern Wut thematisieren?
"Man muss die Eltern ins Erleben bringen", sagt Christopher End. Eltern sollten über das Thema "Wut bei Kindern" ins Gespräch gebracht werden und gemeinsam mit ihren Kindern zu neuen Umgangsprozessen zum Thema "Wut" angeregt werden. Fachkräfte sollten den Austausch mit Eltern suchen. "Über Wut sprechen, nicht tabuisieren", empfiehlt Christopher End.

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17. Elternbildungskonferenz in Altenessen (v.l.n.r.) Christel Gerlach, Bezirksstellenleiterin der Sozialen Dienste Altenessen des Jugendamtes, Susanne Schreinert, Abteilungsleiterin der Sozialen Dienste des Jugendamtes, Klaus Hagen, 1. stellvertretender Bezirksbürgermeister und Sonja Haridy, Jugendamt, zuständig für Eltern- und Familienbildung im Stadtbezirk V.

Sonja Haridy, Jugendamt, zuständig für Eltern- und Familienbildung, eröffnete die 17. Elternbildungskonferenz in Altenessen.
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