Stadt Essen plant Verstetigung und Ausweitung der Klassenassistenzen für schulische Inklusion

14.05.2025

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Ausschussempfehlung: Der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft empfiehlt die Verstetigung von KASI an 16 Essener Grundschulen sowie die Pilotierung an drei weiterführenden Schulen.
  • Evaluation: KASI verbessert die Teilhabe von Schülerinnen*Schülern mit Förderbedarf und entlastet Lehrkräfte, was durch positive Evaluierungen belegt wird.
  • Vorteile: KASI reduziert bürokratische Hürden und unterstützt bei der Inklusion und gemeinsamem Lernen.

Die Stadt Essen setzt einen wichtigen Schritt in der Förderung inklusiver Bildungsstrukturen und plant die Verstetigung der Klassenassistenzen für schulische Inklusion (KASI) an 16 Essener Grundschulen sowie die Pilotierung an drei weiterführenden Schulen (in den Jahrgängen 5 bis 7) zum Schuljahr 2026/2027. Dadurch sollen die Schulen als inklusive Lernorte gestärkt werden. Der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft hat das Vorgehen in seiner heutigen (14.05.) Sitzung empfohlen. Der Rat entscheidet darüber in seiner Sitzung am 2. Juli.

Im Rahmen der Weiterentwicklung dieses Projekts sollen künftig noch mehr Schulen im Essener Stadtgebiet von der Unterstützung durch KASI profitieren. Dabei handelt es sich um ein präventiv angelegtes und infrastrukturelles Angebot, das antragsunabhängig und zeitlich flexibel sowohl die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf als auch den allgemeinen Schulbetrieb unterstützt.

Erfolgreiche Einführung und positive Evaluierung

Das KASI-Projekt wurde zunächst an sechs Grundschulen in Essen erprobt und ist inzwischen auf insgesamt 16 Schulen ausgeweitet worden. Die Verstetigung des Projekts an den 16 KASI-Grundschulen sowie die Pilotierung an drei weiterführenden Schulen soll eine nahtlose Unterstützung der Schüler*innen von der Grundschule bis zur Sekundarstufe I gewährleisten. Mit der Unterstützung von Klassenassistenzen, die eng mit Lehrkräften und Sozialpädagogen zusammenarbeiten, gelingt es, Kindern mit besonderen Bedürfnissen eine gleichberechtigte Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen. Der positive Einfluss der Klassenassistenzen auf die soziale Struktur des Klassenverbandes sowie auf das Wohlbefinden und die Einbindung förderbedürftiger Kinder innerhalb der Klassengemeinschaft wurde durch mehrere wissenschaftliche Evaluierungen bestätigt.

Im Juni 2024 wurde ein aktueller Sachbericht zum Modellprojekt vorgestellt, der die fortlaufenden positiven Entwicklungen belegt. Die Ergebnisse belegen nicht nur die Bedeutung von KASI für das Lernen der Schüler*innen, sondern auch für die Entlastung der Lehrkräfte und die Förderung inklusiver Strukturen in den Schulen.

Kosten- und Zeitersparnis durch präventive Unterstützung

Eine besondere Stärke des KASI-Modells liegt in seiner präventiven Ausrichtung. Durch die frühzeitige Unterstützung können langwierige bürokratische Hürden vermieden und die Notwendigkeit von Individualassistenzen reduziert werden. Die Evaluation des Projekts zeigt, dass KASI die Zahl der Anträge auf Individualassistenz in verschiedenen Sozialleistungen erheblich verringert hat, was nicht nur den betroffenen Familien zugutekommt, sondern auch zur Entlastung der Fachbereiche und zu einer Reduzierung der Verwaltungskosten führt.

Ausschreibung und weitere Planung

Für die Verstetigung und Ausweitung des Projekts ist eine neue Ausschreibung notwendig, da der bestehende Vertrag keine Verlängerungen oder Erweiterungen vorsieht. Diese Ausschreibung muss nach den Vorgaben des öffentlichen Vergaberechts erfolgen und sicherstellen, dass die Leistungen weiterhin qualitativ erbracht werden können.

Fazit

Mit der Verstetigung und Ausweitung von KASI sind pädagogisch wertvolle sowie wirtschaftliche Entwicklungen im Bereich der schulischen Inklusion zu erwarten. KASI wirkt nicht nur dem exponentiell steigenden Bedarf an Individualassistenzen entgegen, sondern bietet Schülerinnen*Schülern sowie allen Akteuren in der Schule unter den aktuell herausfordernden Rahmenbedingungen – beispielsweise durch Personalmangel sowie höhere Belastungen im schulischen und persönlichen Umfeld - eine konstante Unterstützung und Begleitung.

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