Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen hat den Grundstücksmarktbericht 2025 veröffentlicht. Das Transaktionsvolumen auf dem Essener Immobilienmarkt ist im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr stark gestiegen. Die Immobilienpreise haben sich nach dem Rückgang im letzten Jahr überwiegend stabilisiert und liegen in etwa auf dem Niveau von 2021.
Grundstücksmarktbericht 2025
Im Jahr 2024 wurden 3.525 Kauffälle durch den Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen registriert. Nachdem die Anzahl Transaktionen in 2023 und 2024 jeweils im zweistelligen Prozentbereich zurückgegangen waren, wurde in 2024 17,7 Prozent mehr Transaktionen als im Vorjahr getätigt. Die Anzahl der Kauffälle liegt damit wieder über dem Niveau des Jahres 2022. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den Teilmärkten ”Geschosswohnungsbau” (+25,3 Prozent) und ”Wohnungseigentum” (+20,9 Prozent).
Auf dem Essener Grundstücksmarkt wurden Immobilien im Gesamtwert von 1,34 Milliarden Euro umgesetzt, rund 200 Millionen Euro mehr als 2023. Weiterhin rückläufig waren die Umsätze von Büro beziehungsweise Handelsimmobilien. Hier wurden nur noch 96 Millionen Euro erzielt und damit ca. 90 Prozent weniger gegenüber dem Höchststand im Jahr 2018.
Unbebaute Baugrundstücke
Der Markt für unbebaute Grundstücke ist weiter auf historisch niedrigem Niveau. Wurden in 2021 noch 104 Baugrundstücke gehandelt, so waren es in 2023 nur noch 47 und in 2024 lediglich 42. Davonentfielen 38 Kauffälle auf Wohnbaugrundstücke und vier Kauffälle auf Gewerbegrundstücke. Für die 38 veräußerten unbebauten Wohnbaugrundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 36.000 Quadratmetern wurden insgesamt 15,3 Millionen Euro erlöst.
Die Preise für Wohnbaugrundstücke sind gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Typische baureife Grundstücke für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser kosten in guter Lage rund 500 Euro pro Quadratmeter, in mittlerer Lage 340 Euro pro Quadratmeter und in mäßiger Lage 250 Euro pro Quadratmeter. Für Baugrundstücke, auf denen Mehrfamilienhäuser errichtet werden können, lagen die Preise entsprechend bei 550 Euro pro Quadratmeter, 420 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 250 Euro pro Quadratmeter. Die vier Gewerbegrundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 22.000 Quadratmetern wurden insgesamt mit 6,7 Millionen Euro gehandelt.
Ein- und Zweifamilienhäuser
2024 wurden 701 Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Das Kaufpreisvolumen betrug rund 290 Millionen Euro gegenüber rund 259 Millionen Euro im Vorjahr. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser (Weiterverkäufe) sind gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen. Der mittlere Kaufpreis für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser liegt bei rund 580.000 Euro. Reihenendhäuser und Doppelhaushälften wurden im Mittel für rund 385.000 Euro und Reihenmittelhäuser für rund 340.000 Euro gehandelt. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser hängen unter anderem stark von der Lage innerhalb des Stadtgebietes ab.
Mietwohngebäude
Die Zahl der veräußerten Mietwohngebäude ist um 25,3 Prozent gestiegen. 530 Objekte mit einem Geldumsatz von rund 391 Millionen Euro wurden 2024 gehandelt.
Eigentumswohnungen
2.102 Wohnungen mit einem Gesamtwert von 368 Millionen Euro wechselten in 2024 den Eigentümer. Damit ist sowohl der Geldumsatz als auch die Anzahl der Kauffälle gegenüber dem Vorjahr um ca. 21 Prozent gestiegen. Bei den Eigentumswohnungen in der Kategorie "Weiterverkäufe" ist im Jahr 2024 ein Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr von 4,9 Prozent zu verzeichnen.
Die Anzahl der Verkäufe von neu errichteten Eigentumswohnungen ist weiter auf niedrigem Niveau. In 2024 wurden lediglich 64 neu gebaute Eigentumswohnungen verkauft. In den Jahren von 2017 bis 2021 wurde noch durchschnittlich 237 Wohnungen pro Jahr verkauft. Die gehandelten Neubauwohnungen haben überwiegend gehobene Ausstattung und liegen meist in sehr guten Lagen. Die Käufer zahlten in 2024 durchschnittlich 5.060 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Gewerbeobjekte
56 Gewerbeimmobilien wurden in 2024 verkauft. Der Geldumsatz lag bei rund 146 Millionen Euro und damit ca. 15 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Bodenrichtwerte / Immobilienrichtwerte 2025
Des Weiteren hat der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte und die Immobilienrichtwerte 2025 beschlossen.
Zonale Bodenrichtwerte liegen für folgende Nutzungsarten vor:
Zonale Immobilienrichtwerte für die Objektgruppe Weiterverkauf wurden für die folgenden Teilmärkte ermittelt:
Die beschlossenen Boden- bzw. Immobilienrichtwerte zum Stichtag 01.01.2025 sind im Internet im Zentralen Informationssystem BORIS-NRW (www.boris.nrw.de) verfügbar. BORIS-NRW ist das zentrale Informationssystem der Gutachterausschüsse und des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte über den Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen. In dieses Informationssystem überträgt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen die von ihm abgeleiteten Daten. Sämtliche Informationen in BORIS-NRW stehen komplett kostenfrei zur Verfügung.
Detaillierte Informationen können dem Grundstücksmarktbericht und den örtlichen Fachinformationen zu den Boden- bzw. Immobilienrichtwerten entnommen werden.
Bezugsquelle
Der neue Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Essen kann im Internet unter der Adresse www.boris.nrw.de kostenfrei abgerufen werden.
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