Aktueller Stand zur Umsetzung des Handlungskonzepts "Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus"

20.05.2025

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus: Das 2023 beschlossene Konzept fördert Toleranz und setzt gezielte Maßnahmen gegen Rassismus und Antisemitismus.
  • Initiativenfonds: Der Fonds unterstützt Mikroprojekte, insbesondere in der Jugendarbeit, und förderte 2023 und 2024 zahlreiche Projekte, die über 1.200 Menschen erreichten.
  • Vernetzung: Die NRWeltoffen-Fachstelle setzt auf starke Kooperationen zwischen der Stadtverwaltung und der Zivilgesellschaft, um das Handlungskonzept erfolgreich umzusetzen

Dem Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration wurde heute (20.05.) der aktuelle Stand zur Umsetzung des Handlungskonzepts "Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus" vorgestellt. Das Konzept setzt sich gezielt gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ein und wird durch das Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen "NRWeltoffen" finanziert.

Das Handlungskonzept wurde im November 2023 vom Rat der Stadt Essen beschlossen und umfasst insgesamt acht Handlungsfelder, darunter Kinder und Familie, Schule, Jugendarbeit, politische Erwachsenenbildung sowie Arbeitswelt, Wohnen und Stadtteilarbeit, Sport, Kultur und Freizeit, Öffentliche Verwaltung und Stadtgesellschaft. In jedem dieser Bereiche wurden konkrete Ziele und Empfehlungen erarbeitet, die auf die Förderung einer offenen und toleranten Gesellschaft abzielen.

Erfolgreicher Start des Initiativenfonds

Ein zentrales Instrument des Handlungskonzeptes ist der im Rahmen von "NRWeltoffen" eingerichtete Initiativenfonds, der Mikroprojekte, die sich kritisch mit Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus auseinandersetzen, fördert. Im Jahr 2023 wurden sechs Projekte gefördert, und auch im Jahr 2024 stieg die Zahl der geförderten Projekte auf acht. Der Fonds ermöglicht es vor allem kleineren Trägern und Vereinen, ihre eigenen Ideen umzusetzen. Die Mittel wurden unter anderem an Wohlfahrtsverbände wie cse gGmbH oder das Diakoniewerk Essen und Migrantenselbstorganisationen wie Human Restart Organisation e.V. vergeben.

Eine Analyse der geförderten Projekte 2024 zeigt, dass insbesondere Projekte in den Handlungsfeldern Jugendarbeit und Schule gefördert wurden und damit vor allem Kinder und Jugendliche mit präventiven Angeboten erreicht wurden. Insgesamt nahmen über 1.200 Personen in Essen an den verschiedenen Veranstaltungen teil, die aus dem Initiativenfonds gefördert wurden.

Internationale Wochen gegen Rassismus und Gedenkveranstaltungen

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 fand eine Podiumsdiskussion im Essener Ratssaal statt, bei der über Präventionsarbeit und die aktuelle Lage in Essen diskutiert wurde. Die Veranstaltung bot auch die Gelegenheit, das Handlungskonzept einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Zudem gab es zahlreiche weitere Veranstaltungen, die die Stadtgesellschaft über den Umgang mit Rassismus und Rechtsextremismus informierten.

Flankierend zu den Aktionswochen veröffentlichte das KI außerdem eine Übersichtsbroschüre mit verschiedenen Veranstaltungen in ganz Essen und sendete per digitalem Plakat über die digitalen Werbescreens in der Innenstadt die Botschaft "Hass ist keine Meinung. Stadt Essen gegen Rassismus." So zeigte die Stadt Essen einerseits Haltung gegen Hass und Hetze und informierte gleichzeitig die Stadtgesellschaft über die verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen gegen Rassismus. Ähnliche Aktionen gab es auch in 2025 wieder.

Im Mai 2024 erinnerte die Stadt Essen an den 31. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags in Solingen. Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßte hierzu Ehrengäste und erinnerte an die grausame Tat und ihre Auswirkungen bis heute.

Vernetzung und Weiterbildung

Die NRWeltoffen-Fachstelle setzt auf starke Kooperationen zwischen der Stadtverwaltung und der Zivilgesellschaft, um das Handlungskonzept erfolgreich umzusetzen, da nur durch starke Kooperationen das Handlungskonzept stadtweit umgesetzt werden kann. In verschiedenen Netzwerken, wie etwa der Fachgruppe Radikalisierung / Extremismus des Kriminalpräventiven Rates, wurde das Konzept bereits vorgestellt. Darüber hinaus wird im Studieninstitut für kommunale Verwaltung eine externe Beratung durchgeführt, um rassismus- und antisemitismuskritische Fortbildungsangebote für städtische Mitarbeitende zu entwickeln.

Ausblick

Die Umsetzung des Handlungskonzeptes "Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus" hat vielversprechend begonnen. Besonders der Initiativenfonds hat sich als wichtiger Baustein erwiesen, um niederschwellige Angebote gegen Rassismus und Antisemitismus in der Stadtgesellschaft zu fördern. Angesichts des großen Interesses an den Internationalen Wochen gegen Rassismus wird zudem ein regelmäßiger Newsletter geplant, der die Bürger*innen über aktuelle Veranstaltungen und Entwicklungen informieren soll.

Weitere Informationen finden Interessierte in der Vorlage 0556/2025/OB.

Herausgegeben von:

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