Die Geschichte der Isenburg

Die Essener Isenburg hat ihren Namen von dem Grafen von Isenberg, einer Nebenlinie der Grafen von Berg. Der Stammsitz war die Burg Isenberg in Hattingen.

1200
Die Hattinger Burg Isenberg wird zuerst erwähnt. Ihre Erbauer, die Grafen von Altena, sind mächtige Schutzherren (Vögte) der wohlhabenden Reichsabteien Werden und Essen

1225/26
Der Kölner Erzbischof Engelbert I. kommt bei einem Überfall ums Leben. Graf Friedrich von Isenberg ist Hauptverdächtiger. Er wird geächtet und hingerichtet, seine Burgen werden zerstört. Die Besitzungen werden aufgeteilt. Den größten Teil besetzt Friedrichs Vetter, Graf Adolf von der Mark.

um 1230
Dietrich von Isenberg erhebt als ältester Sohn Friedrichs Anspruch auf das Erbe seines Vaters. Die Isenberger Fehde zwischen ihm und seinem Onkel, dem Grafen von Berg, einerseits und dem Erzbischof von Köln, dem Grafen von der Mark andererseits und ihren jeweiligen Verbündeten bricht aus.

um 1240
Dietrich von Isenberg baut auf Grundbesitz der Abtei Werden mit Hilfe seiner Verwandten die Essener Isenburg. Er will damit seinen Erbanspruch auf die Schutzherrschaft (Vogtei) über die Abteien Essen und Werden durchsetzen.

1243
Die Isenberger Fehde wird durch einen Vertrag beigelegt. Dietrich erhält einen Teil der Besitzungen seines Vaters zurück.

1244
Die Isenburg wird von Truppen des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden erobert, der auch die Schutzherrschaft über Essen und Werden anstrebt. Er nutzt die Burg fortan als Sitz eines Kölner Vogtes, als Kaserne, Truppensammelplatz, Verhandlungsort und Gefängnis.

1248
Graf Dietrich tritt die Isenburg offiziell an den Erzbischof ab.

1288
Der Kölner Erzbischof Dietrich von Westerburg wird in der Schlacht von Worringen vernichtend besiegt. Einer der Sieger ist Graf Eberhard von der Mark, der sogleich mehrere Kölner Burgen erobert und zerstört: darunter auch die Isenburg. Die Anlage wird nicht wieder aufgebaut.

1299
Dietrich von Isenburg stirbt. Das Geschlecht spaltet sich in eine Limburger (Hohenlimburg in Hagen) und eine Styrumer Linie (Mülheim an der Ruhr). Ländereien um die Isenburg bleiben im Besitz der Familie. Die Limburger Grafen sind für Jahrhunderte Vögte des Frauenstifts Rellinghausen.

Eräuterungen zu den Familienwappen

Isenberg
Das Wappen des isenberger Zweiges der Grafen von Altena war die vielblättige Rose. Seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts ist es bei den Angehörigen der Familie Altena-Isenberg verbürgt. Es blieb Bestandteil von Wappen der Familie von Limburg-Styrum bis ins 14. Jahrhundert.

Berg
Mit dem Aussterben der Berger Grafen im Mannesstamm wurde im 13. Jahrhundert das ursprüngliche Wappen mit doppelt gezinnten Balken durch das der neuen Grafenfamilie aus Limburg a.d. Maas, den doppelschwänzigen Löwen, ersetzt. Es findet sich heute noch in vielen Wappen von Gemeinden, die ehemals zum bergischen Territorium gehörten (z.B. Düsseldorf oder Wuppertal).

Köln (Erzstift)
Die Erzbischöfe von Köln führten von alters her das schwarze Kreuz als ihr Zeichen. Es findet sich heute in vielen Wappen von Gemeinden, die ehemals zum weltlichen Gebiet des Erzstifts (nicht gleichzusetzen mit der Erzdiözese) gehörten (z.B. Bonn).

Mark
Ein Zweig der Grafen von Altena nannte sich nach ihrer Burg an der Lippe bei Hamm 'von der Mark'. Ihr Wappen, der Schachbalken, wurde vielleicht gemeinsam mit der Burg Mark erworben und seit dem 13. Jahrhundert geführt. Er findet sich heute noch in vielen Wappen von Gemeinden, die ehemals zur Grafschaft Mark gehörten (z.B. Bochum).

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