Immer wieder kommt es bei Baummarkierungen zu Verwechslungen und Missverständnissen.
Um die engmaschige Begutachtung "temporärer Habitatbäume" im Wald sicherzustellen, müssen diese dauerhaft markiert werden. So wird sichergestellt, dass die Bäume zuverlässig wieder aufgefunden werden können und früher festgehaltene Beobachtungen für die weitere Begutachtung zugänglich sind. Auch dauerhaft ausgewählte "Habitatbäume" müssen aus dem gleichen Grund entsprechend markiert werden. Das Gleiche gilt aber auch für Bäume, die besonders stabil und vital sind und daher dauerhaft erhalten werden sollen. Damit diese „Gerüstbäume“ sofort erkennbar sind und entsprechend geschützt werden können, werden auch sie dauerhaft markiert.
Ein Zahlenbeispiel: im gesamten städtischen Waldgebiet der Margarethenhöhe sind zurzeit (Sommer 2025) 263 Bäume dauerhaft markiert und werden aus irgendeinem Grunde wiederkehrend beobachtet. Davon benötigen 109 Bäume eine Kronenpflege und 51 Bäume sind oder werden temporäre Habitatbäume. Im dortigen Waldgebiet sind mittelfristig nur 3 Bäume zur Fällung vorgesehen.
Zum Begriff „Gerüstbäume“
Gerüstbäume sind besonders stabil und vital. Aus diesem Grund sollen sie dauerhaft erhalten werden. Damit sie sofort erkennbar sind und entsprechend geschützt werden können, werden sie dauerhaft markiert. Sie bilden die stabile Gerüststruktur des Waldes – daher der Name - und sorgen im Alter durch Samenbildung für die folgende Baumgeneration. Gerüstbäume werden in der Regel nie gefällt und können im Alter zu Habitatbäumen werden.
Zum Begriff „Habitatbäume“
Das Habitatbaumkonzept für den städtischen Essener Wald sieht vor, dass innerhalb der alten Waldbestände ab einem Alter von 80 Jahren mindestens fünf Habitatbäume je Hektar ausgewiesen werden und dauerhaft, also bis über ihren natürlichen Zusammenbruch hinaus, im Wald verbleiben. Habitatbäume sind lebendende Altbäume, die abseits der Waldhauptwege und zu mehreren in Gruppen auf der Flächengröße einer Baumlänge ausgewiesen und dauerhaft markiert werden.
Zum Begriff „Temporäre Habitatbäume“
In Zeiten des Klimawandels und unter Beachtung der besonderen Bedeutung des Essener Großstadtwaldes für die Bevölkerung hat Grün und Gruga entschieden, einen Lösungsansatz für den möglichst langen Erhalt wertvoller Einzelbäume mit Vorschädigungen zu verfolgen. Schädigungen sind im Essener Wald meist durch den verheerenden Sturm „Ela“ im Jahr 2014 oder durch Dürre infolge des Klimawandels entstanden. Wegen der vorhandenen Schädigungen muss eine engmaschige Begutachtung sichergestellt werden. Hierzu müssen temporäre Habitatbäume dauerhaft markiert werden. So wird erreicht, dass sie zuverlässig wieder aufgefunden werden können und früher festgehaltene Beobachtungen für die weitere Begutachtung zugänglich sind. Baumpflegerische Maßnahmen sind gegebenenfalls erforderlich.