"Den Abschluss in der Tasche...und was kommt danach?"

Ein Erfahrungsbericht von Anke Hagedorn

"Hallo! Ich heiße Anke Hagedorn und arbeite nun seit Juni 2022 als Beschäftigte im technischen Dienst bei Grün und Gruga, nachdem ich mein Landschaftsarchitekturstudium in Höxter erfolgreich abgeschlossen habe. Als Studierende der Stadt Essen habe ich bereits während der vorlesungsfreien Zeit immer bei Grün und Gruga gearbeitet.

Nach Abschluss des Bachelorstudiums werden Studierende der Landschaftsarchitektur innerhalb des Fachbereichs 67 überplanmäßig übernommen. Das bedeutet, sie besetzen keine feste Planstelle, sondern die Fachbereichs- und Abteilungsleitungen entscheiden, in welcher Abteilung und ggf. an welchem Standort der Einsatz sowohl personal- als auch aufgabenbezogen sinnvoll und notwendig ist. Die während des Studiums gewählte Spezialisierung (Landschafts- oder Objektplanung) und geäußerte Wünsche werden bei der Wahl des Einsatzortes (nach Möglichkeit) jedoch berücksichtigt.

So wurde ich beispielsweise von August 2022 bis Dezember 2022 unerwartet im Grünflächenbereich Süd-Ost der Abteilung Grünflächen (67-3) eingesetzt, um einen Personalengpass aufzufangen. Da ich während der vorlesungsfreien Zeit immer in der Grünplanung (67-2) gearbeitet hatte, war dieser Wechsel jedoch eine gute Möglichkeit, die Arbeit in einem der Grünflächenbetriebe und die dort arbeitenden Kollegen kennenzulernen. Ich halte die geplante Zirkulation der Studierenden innerhalb von Grün und Gruga, während ihres Studiums, daher für eine sinnvolle Änderung der Vorgehensweise. Dies würde die Auswahl des Einsatzortes nach Abschluss des Studiums deutlich erweitern, da dann alle Möglichkeiten bzw. Abteilungen bekannt und sich die Studierenden über die jeweiligen Aufgabengebiete im Klaren sind.

Seit Januar 2023 bin ich nun wieder in der Grünplanung tätig und konnte im Februar 2023 bereits auf eine Planstelle wechseln, sodass ich nun ein festes Teammitglied der Abteilung bin. Die Projekte, die ich bearbeite, sind sehr vielfältig und bringen verschiedenste Aufgaben mit sich. Teilweise erstreckten sich die Projekte bereits über meine Studienzeit, teilweise sind es völlig neue. Die im Folgenden vorgestellten Projekte geben meines Erachtens einen kurzen Einblick in die Vielfalt der Sachverhalte und der damit einhergehenden Aufgaben.

Beispiele für fortgeführte Projekte sind der Krupp-Park Süd im Westviertel sowie die Neugestaltung des Emscherparks in Karnap im Kontext der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027. Beim Krupp-Park Süd konnte ich während meines Studiums bereits einen Einblick in die Pflanzplanung der Aufforstung gewinnen und war bei der Korrektur der extern erstellten Pläne involviert. Nach Abschluss meines Studiums konnte ich an mehreren Abstimmungsterminen mit dem pflanzenden Unternehmen vor Ort teilnehmen und werde voraussichtlich bei der offiziellen Eröffnung des Krupp-Parks Süd zugegen sein.

Dem Projekt Emscherpark im Kontext der IGA 2027 durfte ich während des Studiums bereits einen Titel (Emscherpark 2.7 – Im Grünen Aktiv – Bunt in die Zukunft) geben und den Steckbrief sowie ein Konzeptplakat entwickeln. Seit Januar 2023 begleite ich dieses Projekt nun umfassend inkl. interner und externer Kommunikation mit beteiligten Fachämtern und dem planenden Landschaftsarchitekturbüro. Auch bei der Organisation und Durchführung einer zweistufigen Bürgerbeteiligung und der Vorbereitung des Förderantrags war ich involviert. Aktuell wird die Genehmigungsplanung (Leistungsphase 4 nach HOAI) vorbereitet und bis Ende September muss für den Erhalt der Förderung die Vorbereitung der Vergabe (Leistungsphase 6) abgeschlossen sein.

Als weiteres Projekt habe ich die Restaurierung des Schillerbrunnens und des Schillerhains im Stadtteil Essen-Stadtwald von einer Kollegin übernommen, bei welchem ich jedoch bereits im Vorhinein die Ausführungsplanung und die Kostenermittlung für das Leistungsverzeichnis der landschaftsgärtnerischen Arbeiten erstellt habe. Sowohl die Restaurierung des Brunnens als auch die Pflege- und baulichen Maßnahmen im Umfeld des Brunnens, habe ich federführend koordiniert und begleitet. Da es sich bei dem Brunnen um ein Denkmal handelt, musste vorab außerdem eine denkmalrechtliche Erlaubnis bei der Unteren Denkmalbehörde eingeholt werden. Zusätzlich zu der üblichen Information der Bezirksvertretung, stand ich bei diesem Projekt mit der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald, dem ansässigen Bürgerverein, im Austausch.

Ein weiteres Projekt, das ich von Grund auf begleite, ist die Erneuerung einer Rad- und Gehwegeverbindung im Bezirk VI im Essener Norden. Zunächst waren hier vorbereitende Arbeiten, wie die Grundlagenermittlung, Beauftragung der Vermessung und Vorbereitung des Baubeschlusses, für die politischen Gremien sowie die Koordination der Bodenuntersuchung als auch der Leitungs- und Kampfmittelabfrage erforderlich. Anschließend habe ich die Kostenermittlung und die Ausführungsplanung erstellt. Die asphaltierte Wegeverbindung wird im Zuge der Baumaßnahme neu asphaltiert, in der Höhe angehoben und beidseitig mit Schotterbanketten ausgestattet. Als nächste Schritte folgen nun die Vorbereitung und Durchführung der Vergabe sowie die Bauüberwachung nach Auftragserteilung (ab Herbst 2024).

Als Ergänzung zu den alltäglichen Projekten der Grünplanung durfte ich bei einigen kleineren Schul- und Kita-Projekten des Grünflächenbereichs Nord (67-3-1) planerisch aushelfen. Hierbei waren der Austausch von Spielgeräten und kleinere Gestaltungsmaßnahmen im Außengelände gefragt. Die Projekte beinhalten u.a. die Kommunikation mit der Immobilienwirtschaft (Fachbereich 60), die für die Flächen der städtischen Schulen und Kitas in Essen zuständig ist, sowie mit den Leitungen der jeweiligen Einrichtungen. Sobald die finanziellen Mittel und der Bedarf der Einrichtungen abgestimmt sind, werden Angebote bei Spielgeräteherstellern eingeholt und darauf aufbauend die Kostenermittlung und der Entwurf erstellt. Letzterer wird nach interner Abstimmung noch einmal zum FB 60 und der Einrichtung gespiegelt. Die Vergabe und Beauftragung eines Landschaftsbaubetriebes sowie die Bauüberwachung werden dann von dem Grünflächenbereich selbst durchgeführt.

Die Arbeit in der Grünplanung bringt verschiedenste Aufgaben mit sich, sodass man sich in einem ständigen Lernprozess befindet und immer wieder Teilbausteine eines Projekts zum ersten Mal auftreten und durchlaufen werden müssen. Durch die Teilnahme an internen und ex-ternen Fortbildungen besteht außerdem die Möglichkeit, sich neue bzw. aktuelle Informationen und Praxiserfahrungen anderer anzueignen.

Schlussendlich arbeite ich sehr gerne in der Abteilung 67-2 und freue mich darauf, weiterhin neue Erfahrungen zu sammeln."

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