Das Fördergebiet Karnap erstreckt sich über Bereiche der benachbarten Stadtteile Karnap und Altenessen-Nord. Diese liegen im nördlichen Teil des Essener Stadtgebiets. Das Fördergebiet Karnap wird im Süden durch die A42 sowie die Schurenbachhalde und im Norden durch die Bahnstrecke an der Boyer Straße begrenzt.
Ein Merkmal des Fördergebiets ist die historische Entwicklung, die stark von der Industrie geprägt wurde. Dies spiegelt sich sowohl in der Architektur als auch in der Infrastruktur wider. Auch der soziale und kulturelle Wandel, der in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat, spielt eine wichtige Rolle für die Identität und Entwicklung des Gebiets.
Der Stadtteil Karnap umfasst eine Fläche von rund 397 Hektar und wird von rund 8.000 Personen (Stand 31.12.2024) bewohnt.
Karnap liegt als einziger Stadtteil Essens nördlich der Emscher und ist als nördlichster Stadtteil Essens dem Bezirk V zugeordnet. Der Stadtteil Karnap zeichnet sich durch seine prägende Bergbaugeschichte aus, die besonders durch die gut erhaltenen Bergbauhäuser der Mathias-Stinnes-Siedlung sichtbar wird. Die charakteristischen Halden, die den Stadtteil zieren, tragen zum typischen Ruhrgebietscharme bei. Zudem ist Karnap Heimat des Emscherparks, einer bedeutenden Naherholungsfläche im Essener Norden, die durch ihre Nähe zu der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal eine zentralen grünen Raum für die Anwohner*innen bietet.
Die Wohnbebauung konzentriert sich vor allem im östlichen und südöstlichen Bereich des Stadtteils, während im westlichen und nördlichen Teil eher gewerbliche und industrielle Flächen dominieren. Der Stadtteil ist durch die direkte Anbindung an die Autobahn A42 und die B224 sowie andere Hauptverkehrsstraßen gut an das überregionale Straßennetz eingebunden, was besonders für Gewerbe- und Industriebetriebe attraktive Standortbedingungen schafft.
Der Kern von Karnap stellt einen dicht bebauten urbanen Raum dar und weist einen hohen Versiegelungsgrad auf, insbesondere entlang der Karnaper Straße. Bedingt durch die starke Versiegelung im Zentrum Karnaps und auf den Gewerbe- und Industriegebieten im Nord- und Südwesten kommt es dort vor allem an Sommertagen zu intensiven Hitzebelastungen. Die wichtigsten zusammenhängenden Grünflächen befinden sich im nördlichsten Teil von Karnap mit dem Karnaper Wäldchen sowie im Bereich des Emscherparks entlang der Emscher und des Rhein-Herne-Kanals.
Mit dem Strukturwandel kam auch die Aufwertung des Stadtteils Karnap. Ehemalige Halden und bergbaulich genutzte Flächen wurden zu Grünanlagen (u.a. Emscherpark). Das Gelände der Zeche Mathias Stinnes wurde vom Land NRW aufgekauft, um die Ansiedlung neuer Firmen auf den Industrieflächen Carnaperhof und Gewerbepark Mathias Stinnes zu ermöglichen.
Ein bedeutendes Projekt ist "Freiheit Emscher", ein gemeinsames städtebauliches Entwicklungsprojekt der Städte Bottrop und Essen sowie der RAG Montan Immobilien GmbH. Ziel ist es, die ehemaligen Bergbauflächen zu Gewerbequartieren zu entwickeln und auch die umliegenden Wohngebiete von dieser Entwicklung profitieren zu lassen.
In Karnap befindet sich mit der Maria-Kunigunda-Schule eine einzige Grundschule im Stadtteil. Weiterführende Schulen sind in Karnap nicht vorhanden.
Als wichtiger sozialer Akteur ist insbesondere das Stadtteilbüro Karnap „KaBüZe“ im Zentrum zu erwähnen, welches einen Ort des Dialogs, der Begegnung und der Aktivität für alle Bürger*innen bietet.
In Karnap befinden sich einige historische Wohnhäuser, die unter Denkmalschutz stehen. Besonders bedeutend für den Stadtteil ist die Bergarbeitersiedlung Mathias-Stinnes, die ab 1890 errichtet wurde, um den Bergarbeitern und ihren Familien ein Zuhause zu bieten. Eine architektonische Besonderheit ist zudem die denkmalgeschützte alte Apotheke an der Karnaper Straße. Sie war 1908 die erste Apotheke in Karnap und beherbergt heute Wohnungen sowie gewerbliche Räumlichkeiten. In einem ähnlich außergewöhnlichen Stil sind die Häuser am Karnaper Markt gestaltet.
Der Stadtteil Altenessen-Nord erstreckt sich über eine Fläche von etwa 532 Hektar und ist mit rund 17.000 Einwohner*innen (Stand 31.12.2024) der kleinere Teil von Altenessen.
Altenessen-Nord liegt im nördlichen Bereich von Essen und gehört zum Bezirk V. Der Stadtteil grenzt mit dem Rhein-Herne-Kanal im Norden an Karnap, dem nördlichsten Stadtteil Essens. Das Zentrum von Altenessen findet man am Karlsplatz mit dem Altenessener Markt sowie dem großen Allee-Center. Der Stadtteil ist durch die direkte Anbindung an die Autobahn A42 und die B224 sowie andere Hauptverkehrsstraßen hervorragend an das überregionale Straßennetz eingebunden. Auch die Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr sind sehr gut.
Der Kern von Altenessen-Nord stellt einen dicht bebauten urbanen Raum dar und weist einen hohen Versiegelungsgrad auf, insbesondere im Bereich Altenessener Straße rund um das Allee-Center. Dadurch bilden sich sehr starke Wärmeinseln. Eine der wichtigsten zusammenhängenden Grünflächen ist der Nordfriedhof sowie der sich angrenzende Bürgerpark Kuhlhoffstraße im Südosten des Stadtteils.
1973 endete mit Schließung der Zeche Emil-Fritz der aktive Bergbau in Altenessen. Folge war eine notwendige Neuorientierung und ein Strukturwandel. Ehemalige Bahntrassen wurden zu Radwegen umfunktioniert. Alte Zechengebäude haben neue Nutzungszwecke erhalten. Heute werden sie als Sport- und Kulturzentren oder als Bürogebäude genutzt. Nach der Schließung der großen Industrieanlagen haben sich auf den alten Zechengeländen viele Unternehmen und Gewerbebetreiber angesiedelt. Mit der Ansiedlung neuen Gewerbes, Grünanpflanzung und einer umfassenden Sanierung der Nord-Süd-Achse Altenessener Straße sowie besseren Verkehrsverbindungen im ÖPNV wurde die Lebensqualität verbessert.
In Altenessen-Nord gibt es mit der Adolf-Reichwein-Schule, der Emscherschule und der Neuessener Schule drei Grundschulen. Die weiterführenden Schulen im Stadtteil sind die Hauptschule Glückauf-Schule und das Leibniz-Gymnasium.
Das ehemalige Bergbaugebäude Zeche Fritz bietet sportliche Angebote und verschiedene Events.
In Altenessen-Nord befinden sich lediglich zwei Baudenkmäler: die evangelische Alte Kirche in der Karl-Denkhaus-Straße sowie das Kolpinghaus, das u.a. ein Restaurant sowie ein Gästehaus beherbergt.