Sanierung des Kulturforums Steele

Zweifelsfrei muss in die historische Immobilie im Herzen des Essener Stadtteils Steele investiert werden, um das seit 1988 denkmalgeschützte Gebäude für zukünftige unterschiedliche Nutzungen tauglich zu machen. Dazu wurde zunächst die GVE Grundstücksgesellschaft Stadt Essen GmbH im Vorfeld mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt, die verschiedene Ausführungsvarianten darstellte.

Für rund 2,38 Millionen Euro erfolgen nun Maßnahmen, die tief in die Bausubstanz des Gebäudes eingreifen. Wichtigste Neuerung ist der Einbau eines im Gebäude liegenden Aufzuges, der alle Etagen barrierefrei erschließen wird, ohne aber das äußere Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Gebäudes zu verändern. Das Ziegelmauerwerk der Außenfassaden wird gereinigt und instandgesetzt, das Schieferdach wird vollständig erneuert. Neben vielen weiteren Einzelmaßnahmen ist vorgesehen, die gesamte technische Infrastruktur, die Trinkwasser- und Heizungsanlage, die Sanitärausstattung sowie die Elektroinstallation im Gebäude zu erneuern. Ebenso werden weitreichende Maßnahmen zur brandschutztechnischen Ertüchtigung des Gebäudes, zum Beispiel an den Geschossdecken und im Treppenhaus, durchgeführt. Eine leistungsfähige Anbindung an das Datennetz soll zukünftig besseren Datentransfer sicherstellen. Nach den Neuinstallationen im Inneren werden alle Wand-, Boden- und Deckenoberflächen der Räume wieder hergestellt. Dies geschieht unter sorgfältiger Wahrung der denkmalpflegerischen Gesichtspunkte und deren Anforderungen.

Mit der Umsetzung des Planungsentwurfs ist das Essener Büro Lothar Jeromin Architekt BDA beauftragt.

Historie des Gebäudes

Das zweigeschossige Backsteingebäude wurde in den Jahren 1897 bis 1898 als Verwaltungs- und Kassenhaus errichtet. Es blieb von kriegsbedingten Zerstörungen verschont und zeigt bis heute eine markante Architektur der Jahrhundertwende. Segment- und spitzbogige oder auch gekuppelte Fenster, ein seitlicher, weit vorgezogener Risalit -ein aus der Fluchtlinie eines Baukörpers hervorspringender Gebäudeteil- verleihen dem Baudenkmal ein beachtenswertes Antlitz. Bis 1953 befand sich dort eine Filiale der heutigen Sparkasse Essen, die in ein neues Gebäude am Kaiser-Otto-Platz in Essen umzog. Seit 1979 wird es als Kulturforum von verschiedenen Institutionen und Vereinen genutzt.

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