Sanierung des Kulturforums Steele

Nach mehr als fünf Jahren Sanierungszeit erstrahlt das Kulturforum wieder in neuem Glanz und der Stadtteil Steele hat seinen beliebten Treffpunkt wieder. Sowohl das Café im Erdgeschoss als auch die Schulungsräume der Volkshochschule Essen in den oberen Etagen des denkmalgeschützten Gebäudes sind seit dem Frühjahr 2024 wieder in Nutzung. Investiert wurden schlussendlich 5,88 Millionen Euro, um die sich im Verlauf immer umfangreicher darstellenden Schäden beheben zu können.

Ein großer Vorteil der Sanierung ist die nun barrierefreie Erschließung des Gebäudes, die durch den Einbau eines Aufzugs erreicht wird. Dafür wurde tief in die Bausubstanz eingegriffen, Decken wurden entfernt, erneuert oder mit dem erforderlichen Brandschutz wiederhergestellt.

Nach Einrüsten des Gebäudes zeigten sich massive Schäden an der Fassade, die vorab mit bloßem Auge auf Entfernung nicht erkennbar waren. Hier wurden sämtliche Ziegelmauerwerksfugen erneuert, einzelne Ziegel ausgetauscht und die Fassade gereinigt, um sie vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen.

Das Dach wurde komplett erneuert, nachdem sich ein Befall mit Hausschwamm sowie Kriegsschäden an tragenden Bauteilen nach Öffnen der Konstruktion gezeigt hatten. In Zuge dieser Schadenbeseitigung wurden die drei historischen Türmchen im Dach zur Dreiringstraße hin wiederaufgebaut.

Im Gebäudeinneren wurden alle Wand-, Boden- und Deckenoberflächen der Räume erneuert bzw. wiederhergestellt. Hervorzuheben ist der Flurbereich im Erdgeschoss, der mithilfe geeigneter Fachfirmen restauriert wurde. Viele Farbschichten wurden an Gewölbe und Stuck entfernt und neu zurückhaltend farbig gestaltet. Der Boden wurde in Anlehnung an die historischen Fliesen im Treppenhaus mit denkmalgerechter Keramik belegt. Neben vielen weiteren Einzelmaßnahmen wurden die gesamte technische Infrastruktur, die Trinkwasser- und Heizungsanlage, die Sanitärausstattung, die Elektroinstallation sowie Datentechnik im Gebäude vollständig erneuert.

Mit der Umsetzung des Planungsentwurfs wurde das Essener Büro Lothar Jeromin Architekt BDA beauftragt.

Historie des Gebäudes

Das zweigeschossige Backsteingebäude wurde in den Jahren 1897 bis 1898 als Verwaltungs- und Kassenhaus errichtet. Es blieb von kriegsbedingten Zerstörungen verschont und zeigt bis heute eine markante Architektur der Jahrhundertwende. Segment- und spitzbogige oder auch gekuppelte Fenster, ein seitlicher, weit vorgezogener Risalit -ein aus der Fluchtlinie eines Baukörpers hervorspringender Gebäudeteil- verleihen dem Baudenkmal ein beachtenswertes Antlitz. Bis 1953 befand sich dort eine Filiale der heutigen Sparkasse Essen, die in ein neues Gebäude am Kaiser-Otto-Platz in Essen umzog. Seit 1979 wird es als Kulturforum von verschiedenen Institutionen und Vereinen genutzt.

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