Das Stadtmagazin
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Stadtverwaltung
16.06.2025
11 Min

Gut vorbereitet ist halb geschützt

So sorgen Bürger*innen für Krisen in unserer Stadt vor


Ein plötzlicher Stromausfall, Überschwemmungen nach Starkregen oder eine Pandemie wie Corona – Krisen kommen meist unerwartet und oft ohne Vorwarnung. Auch ein militärischer Konflikt in Europa, der die Versorgungssicherheit und Infrastruktur beeinträchtigt, ist in der aktuellen geopolitischen Lage nicht mehr auszuschließen. Um die Bevölkerung zu schützen, trifft die Stadt Essen umfassende Vorkehrungen. Doch auch jede*r Einzelne kann und sollte Verantwortung übernehmen. Wer vorbereitet ist, kann sowohl sich selbst als auch anderen helfen und Panik vermeiden. Die Stadt Essen gibt wichtige Hinweise und Tipps, wie sich Bürger*innen mit einfachen Mitteln umfassend vorbereiten und im Krisenfall einen kühlen Kopf bewahren können. Denn: Bevölkerungsschutz beginnt im eigenen Zuhause.

Bevölkerungsschutz – Was ist das und warum betrifft er uns alle?

Bevölkerungsschutz ist ein Oberbegriff für alle Aufgaben und Maßnahmen, die der Staat ergreift, um die Bevölkerung zu schützen. Die Kommunen und Länder kümmern sich dabei um den Katastrophenschutz, also den Schutz vor großen Unglücken, schweren Notlagen und Katastrophen in Friedenszeiten. Und der Bund kümmert sich um den Zivilschutz, also den Schutz der Bürger*innen vor Auswirkungen und Gefahren von Kriegen und bewaffneten Konflikten. Der Bevölkerungsschutz umfasst daher alle nicht-polizeilichen sowie nicht-militärischen Maßnahmen, die die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen vor bestimmten Situationen schützen. Er beinhaltet aber ebenso Maßnahmen zur Vermeidung, Begrenzung und Bewältigung der genannten Ereignisse.

Der Bevölkerungsschutz ist Teil der staatlichen Daseinsvorsorge. Zu den Einrichtungen und Organisationen, die im Ernstfall unterstützen, gehören die Feuerwehr, Rettungsdienste, Katastrophenschutzbehörden sowie das Technische Hilfswerk (THW). Sie leisten je nach Situation entsprechende professionelle Hilfe, unter anderem bei der Trinkwasser-, Energie- und Lebensmittelversorgung. Dabei können sie aber, insbesondere bei großflächigen oder gleichzeitigen Ereignissen, an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Auch deshalb ist es besonders wichtig, dass die Bürger*innen selbst aktiv werden: Die Eigenvorsorge durch die Bevölkerung ist ein wesentlicher Bestandteil eines funktionierenden Schutzsystems.

"Auch wenn wir alle hoffen, dass solche Fälle nie eintreten, müssen wir das vermeintlich Undenkbare denken, um darauf vorbereitet zu sein und anschließend überlegt handeln zu können", erklärt Oberbürgermeister Thomas Kufen. Jeder*Jede vorbereitete Bürger*in erhöht die eigene Sicherheit und entlastet zudem die Hilfskräfte.

Von Extremwetter bis Cyberattacke – Krisen und ihre Folgen

Krisen können in unterschiedlicher Form auftreten – auch in Essen. Durch den Klimawandel treten beispielsweise immer häufiger extreme Wetterereignisse auf, etwa lange Hitzeperioden. Sie sind eine ernste Gesundheitsgefahr – besonders für ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke. Während Hitzewellen, die auch Deutschland immer öfter erlebt, nehmen beispielsweise hitzebedingte Kreislaufprobleme und Dehydrierung zu.

Es wächst aber auch der Druck auf die kommunale Wasserversorgung, denn der Wasserverbrauch steigt in diesen Perioden stark an. Außerdem benötigen die Menschen mehr Strom, etwa für Klimaanlagen, was zu einer Überlastung des Stromnetzes führen kann. Und auch die Natur spürt die Auswirkungen, denn mit lange andauernder großer Hitze geht in der Regel auch Dürre einher. So erhöhen ausgetrocknete Böden und Wälder das Risiko für Vegetationsbrände, die auch ganze Wohngebiete bedrohen können.

Ebenso kann das genaue Gegenteil zur Gefahr werden, etwa wenn bei Starkregen in kürzester Zeit riesige Mengen Regen niedergehen. Dies kann die Kanalisation überlasten, sodass die Wassermassen nicht schnell genug abfließen können. Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Wohnungen, verbunden mit teils erheblichen Sachschäden, können die Folge sein. Dies kann zum Beispiel auch Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur haben, sodass Straßen unpassierbar und der öffentliche Nahverkehr nicht nutzbar sind. Wasserschäden können unter Umständen aber auch elektrische Anlagen betreffen und zu lokalen Stromausfällen führen.

Weitere Informationen zur Vorbereitung auf und zum Schutz vor Extremwetterlagen wie Hitzewellen, Sturm, Starkregen und Hochwasser

Ohne Strom nichts los

Ein "Blackout", also ein großflächiger langanhaltender Stromausfall wie ihn Spanien und Portugal am 28. April 2025 erlebt haben, ist ein weiteres Krisenszenario. Ob durch technischen Defekt, Unwetter oder gezielten Angriff auf die Infrastruktur ausgelöst, kann ein lange anhaltender Stromausfall weitreichende Folgen haben.

Ohne Strom funktionieren beispielsweise keine Heizungen, Aufzüge, Geldautomaten, Tankstellen oder Kassensysteme in Supermärkten. Auch die Kommunikation per Telefon oder Internet bricht nach kurzer Zeit zusammen. Ebenso sind die Trinkwasserversorgung, Licht, Wärme oder Kochmöglichkeiten in den Wohnungen der Menschen eingeschränkt bis unmöglich. Damit kann insbesondere ein länger andauernder Blackout schnell zur Belastungsprobe für die Gesellschaft und die Versorgungssysteme werden.

Hier mehr über die Vorbereitung auf und das Verhalten bei einem Blackout erfahren

Hier einen Flyer mit Informationen rund um das Verhalten bei einem Blackout herunterladen (pdf, 2847 kB) ReadSpeaker

Wenn das Licht ausgeht – Gut vorbereitet für den Blackout-Ernstfall

Fast jede*r hat schon einmal erlebt, dass der Strom ausfällt. Was aber, wenn das Licht nach kurzer Zeit nicht wieder angeht?

Jetzt den ganzen Artikel in "E! – Das Stadtmagazin" lesen!

Gefahrenquelle Krankheitserreger

Ein weiterer Krisenfall sind hochinfektiöse Krankheiten bei Mensch und Tier. Die Corona-Zeit hat eindrucksvoll gezeigt, wie schnell eine Infektionskrankheit globale Ausmaße annehmen und das gesellschaftliche Leben weltweit grundlegend verändern kann. Innerhalb kürzester Zeit wurden in Deutschland Einschränkungen in nahezu allen Lebensbereichen vorgenommen, inklusive Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen. Die medizinische Versorgung war teils überlastet, Lieferketten gerieten ins Stocken und viele Menschen litten unter Isolation und psychischen Belastungen. Auch wirtschaftlich hat die Pandemie tiefe Spuren hinterlassen.

Eine erneute Pandemie ist nicht ausgeschlossen, ob durch neue Virusvarianten, Bakterien oder andere Erreger. Umso wichtiger ist es, sich auf den Ernstfall so gut wie möglich vorzubereiten und Vorsorge zu treffen – auch in Hinblick auf Tierseuchen.

Nützliche Hinweise für die Vorsorge in Hinblick auf hochinfektiöse Krankheiten bei Mensch und Tier erhalten

Zum Pandemieplan der Stadt Essen

Wenn Gefahrenstoffe freigesetzt werden

In einer Großstadt wie Essen, in der es Verkehr, Industrie, Lagerhallen und Chemieanlagen gibt, besteht grundsätzlich ein gewisses Risiko, dass gefährliche Stoffe, wie Gase oder Chemikalien freigesetzt werden. Dies kann unbeabsichtigt durch Unfälle bei Transporten, in Betrieben oder auf Baustellen passieren, aber auch durch Sabotage.

Die Auswirkungen hängen dabei stark von der Art und Menge der Stoffe ab: Freigesetzte Gefahrenstoffe können von Atembeschwerden über Kontaminationen bis hin zu großflächigen Evakuierungen führen. Wichtig ist in solchen Fällen, Warn-Apps wie NINA zu nutzen und Anweisungen von Einsatzkräften umzusetzen, etwa die Fenster geschlossen zu halten und sich nicht ins Freie zu begeben.

Zu den wichtigen Hinweisen und Verhaltenstipps bei einer Freisetzung von Gefahrstoffen

Gefahr von Terroranschlägen

Deutschland ist ein vergleichsweise sicheres Land. Dennoch bleibt die Gefahr von Terroranschlägen. Da sie in der Regel unerwartet erfolgen, ist es schwierig, sich darauf vorzubereiten. Umsichtiges Verhalten kann im Ernstfall aber dazu beitragen, Schaden zu minimieren. So können sich Bürger*innen vor Ort beispielsweise über Notausgänge und Fluchtwege informieren oder Warn-Apps wie NINA nutzen. Ziel terroristisch motivierter Attacken sind oft Orte mit vielen Menschen: Bahnhöfe, Großveranstaltungen, öffentliche Einrichtungen oder Infrastrukturen. Anschläge bedrohen Leib und Leben der Menschen, führen aber oft auch zu Panik, Verkehrschaos, Evakuierungen und großflächigen Sicherheitsmaßnahmen. Daher hilft es Bürgerinnen*Bürgern im Ernstfall sich vorab mit Verhaltensregeln in Notlagen vertraut zu machen. So wissen sie, wie sie sich etwa bei einer Evakuierung verhalten sollten oder wo sie offizielle Informationen erhalten.

Wichtige Informationen zur Vorbereitung und Verhaltensempfehlungen für den Ernstfall

Angriffe im Netz

Angriffe können ebenso im digitalen Raum stattfinden und beispielsweise sensible Systeme betreffen. In unserer zunehmend digitalisierten Welt sind Cyberangriffe eine ernstzunehmende Bedrohung für unsere Sicherheit und Lebensqualität. Ein Cyberangriff ist ein unerlaubter Zugriff auf Computersysteme mit dem Ziel, Daten zu stehlen, zu manipulieren oder zu zerstören.

Kriminelle oder staatlich gesteuerte Angriffe auf IT-Systeme werden häufig genutzt, um beispielsweise Geld zu erpressen, Geschäftsabläufe zu stören oder Spionage zu betreiben. Im Visier sind dabei besonders kritische Infrastrukturen. So können ganze Stadtverwaltungen lahmlegen, Krankenhäuser und Versorgungsbetriebe außer Betrieb setzen oder auch persönliche Daten von Bürgerinnen* Bürgern kompromittiert werden. Auch wenn IT-System in der Regel gut geschützt sind, werden solche Angriffe oft erst bemerkt, wenn die Auswirkungen schon spürbar sind und meist nur noch Schadensbegrenzung betrieben werden kann. Deshalb ist es wichtig, sich auch im digitalen Raum zu schützen – für Privatpersonen ebenso wie für Behörden, Unternehmen und Organisationen. Dazu gehören zum Beispiel ein umsichtiges Verhalten, starke Passwörter und aktuelle Sicherheitssoftware

Mehr über die Gefahr von und den Schutz vor Cyberangriffen erfahren

Angriff auf die Wahrheit

Gleichermaßen gefährlich sind sogenannte Fake News: gezielte Falschmeldungen und manipulierte Inhalte, wie Bilder oder Videos, die sich oft in kürzester Zeit rasant im Internet und insbesondere über soziale Medien verbreiten. Sie versuchen, mit etwas vermeintlich Wahrem Aufmerksamkeit zu erregen, zu schockieren oder andere zu beeinflussen. Dementsprechend wirken sich Fake News auf alle Lebensbereiche aus und sollen Verunsicherung, Misstrauen oder gar Panik erzeugen. Gerade in einer Krisensituation kann Desinformation dazu führen, dass Menschen falsche Entscheidungen treffen, sich gegenseitig misstrauen oder wichtige Warnungen ignorieren.

Umso wichtiger ist es, Informationen aus dem Internet kritisch zu hinterfragen und offiziellen Quellen zu vertrauen, etwa Mitteilungen der Stadt, der Polizei oder des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Hilfreiche Tipps, um Fake News zu entlarven

Bewaffnete Konflikte

Den wohl größten Krisenfall stellt ein militärischer Konflikt dar. Auch wenn dies aktuell nicht auf deutschem Staatsgebiet stattfindet, zeigen die geopolitischen Entwicklungen, etwa in der Ukraine, dass Krieg in Europa leider wieder Realität ist und sich die Sicherheitslage verschärft hat. Sicherheitsfachleute in ganz Europa beschäftigen sich daher mit unterschiedlichen Szenarien für den Fall, dass sich die Situation weiter zuspitzt. Mit der NATO gibt es ein starkes Verteidigungsbündnis: Wird ein Mitgliedsstaat angegriffen, helfen alle anderen dabei, ihn zu verteidigen. Auch Deutschland ist ein Mitglied und würde einen anderen NATO-Staat unterstützen und umgekehrt im Falle eines Angriffs selbst Beistand erhalten. Dementsprechend bereitet sich auch Deutschland auf alle Eventualitäten vor.

Auch Kommunen wie die Stadt Essen bereiten sich auf Krisen- und Kriegsszenarien vor. So plant die Verwaltung etwa die Notfall-Daseinsvorsorge für den Ernstfall: Dabei geht es vor allem darum, dass grundlegende und für das tägliche Leben notwendige Dienstleistungen wie die Versorgung mit Trinkwasser, Energie und Lebensmitteln auch im Krisenfall sichergestellt werden können. Sie müssen ebenso Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung organisieren, zum Beispiel Luftschutzräume oder Notfallunterkünfte. Auch jede*r Einzelne sollte für den Notfall beispielsweise Lebensmittel-, Getränke- und Medikamentenvorräte anlegen oder geeignete Schutzräume in der eigenen Umgebung kennen, die in besonderen Gefährdungslagen Unterschlupf bieten können.

Direkte militärische Auseinandersetzungen stellen eine Bedrohung dar. Sie haben aber ebenso indirekten Auswirkungen: etwa durch unterbrochene Lieferketten, steigende Energiepreise oder Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen. Wie Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine gezeigt hat, müssen Städte unter anderem auch vorbereitet sein, um Geflüchtete aufzunehmen.

Mehr Informationen zur Vorbereitung auf militärische Konflikte

Broschüre zur Vorsorge im Krisenfall inklusive nützlicher Checklisten

So schützt die Stadt ihre Einwohner*innen

Die Stadt Essen ist in Krisensituationen für den Schutz und die Versorgung der Essener*innen zuständig. In den letzten Jahren hat sie verschiedene Vorkehrungen getroffen, um im Ernstfall professionell und effizient auf die jeweilige Krisensituation reagieren zu können. So hat die Essener Verwaltung unter anderem den Bereich Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement personell aufgestockt, das Sirenenwarnsystem weiter ausgebaut und Notfall-Infopunkte (NIP) (pdf, 2847 kB) ReadSpeaker etabliert.

Die Stadtverwaltung arbeitet darüber hinaus unter anderem an der Trinkwassernotversorgung, der Sicherung der Energieversorgung relevanter kommunaler Infrastruktur, etwa durch Notstromaggregate, und der Sicherstellung der Lebensmittelversorgung im Krisenfall. Zudem sollen im Ernstfall mehrere tausend städtische Mitarbeiter*innen zusätzliche Aufgaben bekommen, beispielsweise Dienst am Bürgertelefon, und 300 bis 500 freiwillige Katastrophenschutzhelfer*innen sollen rekrutiert werden, die im Krisenfall zusätzlich unterstützen können. Dennoch ist der reibungslose Ablauf im Ernstfall nur möglich, wenn auch Bürger*innen Vorsorge betreiben und sich ebenfalls auf verschiedene Szenarien vorbereiten.

Selbst vorsorgen: Das können Bürger*innen tun

Im Krisenfall kann es sein, dass die Kommunikation eingeschränkt ist, Heizung und Licht nicht funktionieren oder Einkäufe und Bargeld abholen nicht wie gewohnt möglich sind. Daher sollten sich Bürger*innen für alle Eventualitäten bestmöglich vorbereiten. So können sie im Ernstfall für sich selbst sorgen. Wer kann, sollte auch schwächere und ältere Personen dabei unterstützen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Da im Ernstfall alle gut vorbereitet sein sollten, kann man die ganze Familie in die Vorsorge einbinden. So gibt es beispielsweise offizielle Checklisten und Anleitungen, die man gemeinsam nutzen kann. Auch der Austausch mit Personen aus der Nachbarschaft, dem Freundes- und Verwandtenkreis über eventuelle Vorkehrungen und Möglichkeiten der Unterstützung sind ein sinnvoller Teil der eigenen Vorsorge. So kann man zum Beispiel Standorte absprechen, wo man sich trifft, falls mal die Kommunikation ausfallen sollte oder man in einer Situation getrennt wird.

Sich auf Notfälle vorzubereiten, bedeutet nicht, in ständiger Angst zu leben. Vielmehr geht es um Verantwortung und Vorsorge – als Teil des eigenen Haushaltsmanagements. Ein erster und einfacher Schritt ist beispielsweise das Anlegen eines Notvorrats. Dies können Bürger*innen nach und nach zusammen mit ihren normalen Einkäufen machen. Dabei ist es wichtig, auf haltbare Lebensmittel und ausreichend Trinkwasser zu achten sowie die Produkte regelmäßig zu prüfen und auszutauschen, bevor sie ablaufen.

Jetzt handeln: Krisenvorsorge in 30 Minuten

Wer Vorsorge treffen will, muss nicht alles auf einmal erledigen. Wichtig ist, zu beginnen, zum Beispiel mit diesen drei einfachen Schritten:

  • Die Warn-Apps NINA und/oder KATWARN auf dem Smartphone installieren und die Funktionen ausprobieren (10 Minuten).
  • Den Vorratsschrank durchgehen und eine Einkaufsliste erstellen, was fehlt (10 Minuten).
  • Wichtige Dokumente raussuchen und in eine jederzeit griffbereite Notfallmappe legen (10 Minuten).

Schon kleine Schritte erhöhen die eigene Sicherheit erheblich.

Zusätzlich bietet sich eine Notfallbox an: In ihr können Essener*innen wichtige Gegenstände zentral und schnell zugänglich lagern– damit im Ernstfall keine wertvolle Zeit verloren geht. Dazu können Dinge zählen, die etwa bei einem länger andauernden Stromausfall hilfreich sind: Kerzen, Streichhölzer, Taschenlampen, Batterien und Powerbanks, um die ersten Stunden ohne Strom zu überstehen. Ein Gas- oder Campingkocher ermöglicht das Zubereiten einfacher Mahlzeiten. Und warme Decken, Kleidung sowie Schlafsäcke schützen bei Bedarf vor Kälte.

In der Notfallkiste können Bürger*innen auch gut Erste-Hilfe-Material und eine Hausapotheke platzieren. Sie sollte Medikamente für häufige Beschwerden, Verbandmaterial, Fieberthermometer und persönliche Arzneien bereithalten. Hygieneartikel wie Seife, Desinfektionsmittel und Toilettenpapier runden diese Grundausstattung ab.

Auch eine Dokumentenmappe mit allen bedeutenden Unterlagen gehört zur guten Vorsorge. Sie sollte Ausweise, Versicherungsunterlagen, ärztliche Befunde, Bankverbindungen, Patientenverfügungen und weitere wichtige Dokumente enthalten. Zusätzlich zu dieser gedruckten und griffbereit gelagerten Form sollten Bürger*innen alles Wichtige idealerweise auch digital speichern: etwa auf einem verschlüsselten USB-Stick oder in einem geschützten Cloud-Speicher, sodass sie im Ernstfall Zugriff auf ihre wichtigsten Dokumente haben.

Digitale Vorbereitung ist grundsätzlich wichtig. Wer Warn-Apps wie NINA oder KATWARN nutzt, erhält frühzeitig Warnungen vor Gefahren wie Unwettern, Chemieunfällen oder Evakuierungen – direkt und in Echtzeit aufs Smartphone. Zusätzlich übermitteln die Apps konkrete Handlungsempfehlungen. Sollte die Kommunikation in einer Krisensituation einmal ausfallen, kann ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio hilfreich sein, um auch ohne Internet oder Strom wichtige Informationen empfangen zu können. Walkie-Talkies können zudem im näheren Umfeld als Ersatz für ausgefallene Handynetze dienen.

Diese Vorbereitungen lassen sich in kleinen Schritten umsetzen und können mit der Familie oder Hausgemeinschaft gemeinsam geplant werden. Wer gut vorbereitet ist, bleibt auch in unsicheren Situationen handlungsfähig – und kann nicht nur sich selbst, sondern auch anderen gezielt helfen.

Mehr Informationen und Download der Warn-App NINA

Weitere Infos und Download der Warn-App KATWARN

Broschüre zur Vorsorge im Krisenfall inklusive nützlicher Checklisten

So warnt die Stadt Essen Einwohner*innen in Gefahrensituationen

Die Stadt Essen informiert die Bevölkerung in Gefahrensituationen aktuell und regelmäßig über ihre Social-Media-Kanäle, ihre Internetseite und die lokalen Medien. In besonderen Gefahrensituationen können zusätzlich zu den mehr als 80 Sirenen im Stadtgebiet auch zehn Warnfahrzeuge der Feuerwehr mit mobilen Lautsprechern Warnungen verbreiten. Außerdem gibt es über 10 digitale Informationstafeln, die die Stadtverwaltung in Essen zur Warnung der Bürger*innen einsetzen kann.

Schon gewusst?

Die Sirenen werden mindestens zweimal im Jahr getestet. Bei einem Probealarm wird geprüft, ob sie funktionieren. Da der Probealarm auch die Bevölkerung auf den Ernstfall vorbereiten soll, kündigt die Stadt einen Probealarm vorher über die Medien an. Sirenen kommen bei Gefahrensituationen zum Einsatz, beispielsweise bei Großbränden, extremen Wetterlagen, Chemieunfällen sowie im Zivilschutzfall.

Weitere Informationen zu den Sirenen in Essen und zum Verhalten bei einem Alarm

Aber auch der Mobilfunkdienst "Cell Broadcast" ist ein erprobtes Hilfsmittel: Über ihn können möglichst viele Menschen in einem erreicht werden. Cell Broadcast sendet Warnmeldungen über Gefahrenlagen direkt auf empfangsfähige Mobiltelefone, die in einer bestimmten Mobilfunkzelle registriert sind.

Hier erfahren, ob das eigene Mobilfunkgerät Cell Broadcast empfangen kann

Sollte mal keine Energie verfügbar sein, besteht außerdem die Möglichkeit, die Bevölkerung über ein mobiles Notfall-Informationsradio mit allem Wissenswerten zur Lage zu versorgen: Es sendet stromunabhängig über Antennen, also auch, wenn digitale Kanäle und die Stromversorgung nicht funktionieren.

Bei besonderen Gefahrenlagen, wie einem Blackout oder einem militärischen Konflikt, kann es zu einer längeren Unterbrechung der Stromversorgung, der Telekommunikation und des Internets kommen. Dann richtet die Stadt Essen Notfall-Infopunkte (NIP) (pdf, 2847 kB) ReadSpeaker ein: In einem Radius von rund drei Kilometern erreicht jede*r Essener*in eine der insgesamt 17 Anlaufstellen. Dort erhalten die Bürger*innen wichtige Informationen, etwa zur nächstgelegenen medizinischen Versorgung oder Trinkwasserversorgung.

Zudem nehmen die Mitarbeitenden dort Notfallmeldungen entgegen und können Notrufe an die Feuerwehr, den Rettungsdienst oder die Polizei absetzen.

Alle Standorte der Notfall-Infopunkte auf www.essen.de/nip (pdf, 2847 kB) ReadSpeaker

Sicher Leben beginnt mit Vorbereitung

Ob Naturkatastrophe, Stromausfall oder internationale Krise – mit ein wenig Vorbereitung schaffen die Stadt Essen und ihre Bürger*innen gemeinsam eine solide Grundlage, um in Ausnahmesituationen ruhig und effektiv zu handeln. Vorbereitung ist keine Frage der Angst, sondern der Verantwortung. Deshalb bittet die Stadtverwaltung alle Essener*innen, sich zu informieren und bestmöglich auf Krisen aller Art vorzubereiten.

Zum Bevölkerungsschutz-Informationsportal der Stadt Essen

Zur Website des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Mehr zum Katastrophenschutz in NRW beim Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen

Informationen der Bezirksregierung Düsseldorf zum Katastrophenschutz


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