Nachhaltige Waldbewirtschaftung des städt. Waldes

Handlungsfeld

Stadtentwicklung

Zeitraum

2008 - 9999

Projektstand

Umsetzung

Projektbeteiligte

Herr Tobias Hartung
Herr Norbert Bösken

Projektidee

Die Waldpflege in Essen fußt auf den Ergebnissen des Bürgerbeteiligungsprozesses (2015), die im Abschlussbericht dokumentiert sind und den visualisierten Ökosystemleistungen, die durch Indikatoren beschrieben sind. Von den Ökosystemleistungen profitieren die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise in Form von sauberem Wasser und gesundem Stadtklima. Der Wald ist Rohstofflieferant und bietet vor allem Flächen für Freizeit und Erholung im Wald aber auch Rückzugräume für Tier- und Pflanzenarten. Er trägt damit maßgeblich zum physiologischen, sozialen und ökonomischen Wohlbefinden der Menschen in der Stadt bei. Die "Grundsätze und Prinzipien einer naturnahen Waldpflege im Wald der Stadt Essen" dienen maßgeblich der dauerhaften Erhaltung und Entwicklung der innerstädtischen Wälder als vielgestaltige naturnahe Ökosysteme, die Schwerpunktmäßig der Erholung der Bürgerinnen und Bürger dienen. Eine Studie als Waldbesucherbefragung ("Meine Stadt. Mein Wald!") untersuchte für den Bürgerbeteiligungsprozess, wie die Bürgerinnen und Bürger ihren Wald nutzen. Besondere Berücksichtigung erhält der Waldnaturschutz, der durch integrative (Habitat- und Totholzkonzept) und segregative (Naturwaldentwicklungsflächen) Maßnahmen ein Fundament für den Naturschutz bilden. Die Stadt Essen erfüllt somit zukünftig die Ziele der Naturschutz-Offensive 2020, die natürliche Waldentwicklung auf 10 Prozent der Waldfläche fordert. Die Waldpflege schließt die nachhaltige forstliche Nutzung mit ein, die dem Erhalt und Entwicklung resilienter Waldbestände dient. Strukturreiche Waldbestände leisten einen wichtigen Beitrag zur Bindung von Kohlendioxid (CO2). Auf Grundlage der Forsteinrichtungsdaten aus dem Jahr 2018 sind in den Bäumen des städtischen Waldes ca. 536.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) gespeichert. Durch das Wachstum der Bäume werden der Atmosphäre jährlich ca. 12.200 Tonnen CO2 (Datenbasis 2018) entzogen und im Holz fixiert. Die nachhaltige Nutzung von Holz als Baustoff und Energieträger ist ein wichtiger Beitrag zur CO2-Reduktion. Der aktuelle CO2-Speicher des Waldes nach dem Orkan ELA (2014) wird im Rahmen des neuen Forstbetriebswerkes in 2018 durch den Klimarechner des Deutschen Forstwirtschaftsrates berechnet. Die Umsetzung von Waldpflegemaßnahmen durch naturnahe Waldgestaltung dient somit der Entwicklung klimaplastischer Wälder, Förderung der Ökosystemleistungen des Waldes, insbesondere des Kohlenstoffspeichers Wald und der Gemeinwohlleistungen unter Berücksichtigung des FSC-Standards. Der städtische Wald in Essen ist seit 2002 zertifiziert durch den Forest Stewardship Council® (Lizenz Code FSC®-C014716). Der FSC® ist ein System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Einhaltung der Prinzipien und Standards werden jährlich von einem unabhängigen Prüfer (in Essen zurzeit: GFA Certification Group) überprüft. ________________________________________ Chronologische Umsetzung: laufend - FSC-Zertifizierung (2003) - Potentialstudie für das naturnachhaltige Nutzungspotential der stadteigenen Wälder - Wille des Waldbesitzers (Vorlage 0060/2008/6A) als Entscheidungsgrundlage für die künftige Waldentwicklung und –bewirtschaftung - Waldpflege in der Betriebsform Erholungsdauerwald - Aussetzen des Forstbetriebswerkes nach dem Orkan ELA (2014) - Durchführung des zweiten Bürgerbeteiligungsprozesses ("Dem Essener sein Wald") zur erneuten Findung des Willen des Waldbesitzers für ein neues Forstbetriebswerk (2015). - Studie "Meine Stadt. Mein Wald!" als Waldbesucherbefragung für den Bürgerbeteiligungsprozess (2015). - Dokumentation des Bürgerbeteiligungsprozesses im Abschlussbericht des Bürgerbeteiligungsprozesses zur Waldentwicklung in Essen. - Durchführung und Vorstellung der Betriebsinventur im Vorlauf zum neuen Forstbetriebswerk (2017) - Forsteinrichtung zur Erstellung eines Forstbetriebswerkes (2018) - Beschluss zum neuen Forstbetriebswerk durch den Rat der Stadt Essen (2019)

Ziel

Die nachhaltige Sicherung der Vielzahl von Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen ist eine zentrale Aufgabe der kommunalen Forstwirtschaft in einer dicht besiedelten und hoch industriealisierten Stadt wie Essen. Dazu zählt insbesondere die Speicherung von CO2 als Biomasse (CO2-Senke), wodurch die Atmosphäre entlastet wird. Über die Speicherung hinaus tragen Holzprodukte durch Substitutionseffekte (Ersatz energieintensiverer fossiler Rohstoffe und Energieträger) zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei.

Adressen

Adresse der Fachabteilung, Waldungen und Baumpflege

Ansprechpartner

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Sebastian Schulz
Tel: 0201 / 88 - 59 214
Mail: sebastian.schulz@umweltamt.essen.de

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