Die rot markierten Flächen gehören zum jeweiligen Stadtteil, aber nicht zum Fördergebiet. Die grün markierten Flächen gehören nicht zu den jeweiligen Stadtteilen, aber wurden ins Fördergebiet mit aufgenommen.
Die rot markierten Flächen gehören zum jeweiligen Stadtteil, aber nicht zum Fördergebiet. Die grün markierten Flächen gehören nicht zu den jeweiligen Stadtteilen, aber wurden ins Fördergebiet mit aufgenommen.
Das Fördergebiet WEST besteht größtenteils aus den beiden benachbarten Stadtteilen Altendorf und Bochold, welche im westlichen beziehungsweise nordwestlichen Teil des Essener Stadtgebiets liegen.
Von besonderer Bedeutung für den Stadtteil Altendorf waren die Krupp’schen Werke. Durch den Bau beziehungsweise die Erweiterung weiterer Fabrikgebäude sowie der Zechen Amalie, Vereinigte Hagenbeck und Schölerpad wurde eine intensive bauliche Entwicklung Altendorfs eingeleitet. Nach dem zweiten Weltkrieg war Altendorf sehr stark zerstört. Der Großteil der heutigen dichten Bebauung wurde in den 50er- und 60er Jahren errichtet. Mit dem Rückgang der Metallindustrie und des Bergbaus ging der Verlust zahlreicher Arbeitsplätze einher.
Altendorf weist heute eine hohe Siedlungsdichte mit kompakter Wohnbebauung und am Rande liegenden Grün- und
Gewerbeflächen auf. Der Stadtteil wird verkehrlich durch die Hauptverkehrsstraßen im Osten und Süd-Westen und durch die umgebaute Altendorfer Straße (B 231), die den Stadtteil in Ost-West-Richtung quert, geprägt. Nach Süden und teilweise Westen wird Altendorf durch die Bergisch-Märkische Bahn mit den beiden S-Bahnhaltepunkten Frohnhausen und Essen-West und die S-Bahnverbindung über Bochold nach Bottrop abgeschlossen.Entlang der Altendorfer Straße befinden sich vorwiegend Einzelhandel- und Gastronomienutzungen in den Erdgeschosslagen. Gewerbegebiete liegen am Ostrand und im Süden Altendorfs.
Altendorf ist nach wie vor stark versiegelt und belegt im stadtinternen Vergleich den 12. Platz. In Altendorf liegt das vor allem an dem relativ hohen Anteil an Straßen, Wegen, Plätzen und sonstigen Verkehrsflächen. Dennoch weist Altendorf einen hohen Anteil an Parks und Grünanlagen auf.
Die klimatischen Lasträume liegen im Bereich des Stadtteilzentrums (Innenstadtklima) an der Altendorfer Straße. Ein wichtiger klimatischer Ausgleichsraum befindet sich an der Stadtteilgrenze zwischen Altendorf und Bochold und verläuft von Süd nach Nord entlang des Borbecker Mühlenbachs. Die größte zusammenhängende klimatische Ausgleichsfläche befindet sich im Bereich des Niederfeldsees.
Im Zuge der Stadterneuerung ist in Altendorf insbesondere der Bau des Niederfeldsees mit dem Uferviertel hervorzuheben.
Am Niederfeldsee quert der Radschnellweg Ruhr auf der ehemaligen Güterbahnstrecke den Stadtteil und verbindet Essens City mit Mülheim an der Ruhr. Mit der Realisierung des Niederfeldsees wurde die Barrierewirkung des Bahndamms aufgebrochen und es konnte eine Öffnung des Stadtteils von Süd nach Nord erreicht werden. Der Niederfeldsee stellt eine große zusammenhängende Freifläche dar, die den nunmehr gelungenen Übergang der beiden Stadtteile Altendorf und Bochold bildet.Zwischen der City und Altendorf liegt der KruppGürtel, der in den vergangenen Jahren eine enorme Aufwertung erfahren hat. Die Verlagerung des ThyssenKrupp-Hauptquartiers an den historischen Standort von Krupp, die Neuanlage des Krupp-Parks und die Neuanlage des Berthold-Beitz-Boulevards mit Straßenbahnverlagerung haben erhebliche Entwicklungsimpulse auch für Altendorf erbracht.
Die Gesamtschule Bockmühle stellt einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt im Stadtteil dar und hat im Stadtteilgefüge eine herausgehobene Bedeutung. Die marode Schule wird in den nächsten Jahren abgerissen und auf dem gleichen Standort neu errichtet.
Die soziale Situation in Altendorf ist äußerst angespannt. Es handelt sich einerseits um einen traditionellen Arbeiterstadtteil, der sich in den letzten Jahren infolge sehr hoher Fluktuation jedoch ebenso zu einem Ankommensstadtteil entwickelt hat. Der Stadtteil Altendorf nimmt eine hohe Integrationsaufgabe für Zuwanderinnen und Zuwanderer in Essen wahr. Altendorf weist eine hohe Zahl von Personen mit Transferleistungen auf, darunter besonders viele Kinder.
In Altendorf und Bochold sind zahlreiche Akteure, Vereine, Initiativen und Verbände in den unterschiedlichsten Feldern tätig. Ein ganz wesentlicher Teil präventiver Arbeit in den Bereichen Bildung, Betreuung, gesellschaftliches Miteinander und Kultur wird dort geleistet.
Des Weiteren kann Altendorf stadtbildprägende und identitätsstiftende Gebäude vorweisen. Unter Denkmalschutz stehen die Kirche St. Mariä Himmelfahrt, die Hüttmannschule, die Hochbunker an der Helenenstraße und der Körnerstraße/Ecke Oberdorfstraße sowie die Hirtsiefersiedlung.
Bochold wurde bis in das 19. Jahrhundert hinein vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Eine Ausnahme stellte das Haus Berge dar, in dem sich Ritterschaft mit überörtlichem Einfluss angesiedelt hatte. Vor diesem Hintergrund ist die frühe Errichtung des Bahnhofs Berge-Borbeck im Jahre 1847 zu sehen. Im Haus Berge ist heute ein Geriatriezentrum in Verbindung mit einem Seniorenheim. Die Industrialisierung fing in Bochold Mitte des 19. Jahrhunderts an. Die Zechen Wolfsbank und Carolus Magnus sowie Bergarbeitersiedlungen entstanden.
Die Stadtteilstruktur von Bochold wird im Wesentlichen durch die Bocholder Straße geprägt, welche in Ost-Westrichtung verläuft.
Diese wird in den nächsten Jahren umgebaut: Radwege, barrierefreie Bushaltestellen und ein Quartiersplatz im Nahversorgungsbereich sollen die Verkehrsachse aufwerten. Im nördlichen Teil wird Bochold von Gleisanlagen geschnitten. Dort liegt auch der S-Bahnhof Bergeborbeck. Nördlich der Gleise befinden sich Gewerbegebiete. Im Übergang zum Nordviertel befindet sich ebenfalls eine große gewerblich genutzte Fläche. Es handelt sich hierbei um einen Teilbereich des Areals „Essen 51“. Im Quartier Essen 51 sollen 1650 Wohnungen entstehen. Zudem sind Bereiche für Gewerbe und Büros, Gastronomie, ein medizinisches Versorgungszentrum, zwei Kitas, eine Schule, eine Polizeistation sowie ein Nahversorgungsbereich geplant. Die Straßenbahnneubaustrecke "Citybahn/Bahnhofstangente" beinhaltet auch die Verbesserung der Infrastruktur an der Haus-Berge-Straße. Von diesen Entwicklungen werden positive Ausstrahlungen auch für Bochold und Altendorf erwartet.Bochold belegt im stadtinternen Vergleich den 9. Platz hinsichtlich des Versiegelungsgrads. Dennoch gibt es gleichzeitig einen hohen Anteil an Parks und Grünanlagen sowie Spiel- und Sportplätzen.
Die ausgeprägten klimatischen Lasträume des Stadtteils liegen in den Gewerbe- beziehungsweise Industriegebieten, wie zum Beispiel "Wolfsbank" im Westen des Stadtteils. Eine nennenswerte Ausgleichsfläche Bocholds ist der Volkspark.
Die zentralen Grünflächen befinden sich im südlichen Bereich, an der Grenze zu Altendorf, mit dem Niederfeldsee und der Grünfläche an der Kesselstraße. Weitere Grünanlagen durchziehen den Stadtteil, wie zum Beispiel der Park an der Bergmühle sowie der Haus-Berge-Park. Durch den Stadtteil Bochold verläuft zudem der Borbecker Mühlenbach, der in großen Teilen die Stadtteilgrenze zu Altendorf darstellt. Dieser wird als Nebenfluss der Emscher derzeit durch die Emschergenossenschaft durch die Trennung von Schmutz- und Reinwasser aufgewertet.
Der überwiegende Teil des Stadtteils Bochold dient der Wohnnutzung.
Weitere Wohnprojekte werden diese Funktion in nächster Zeit noch stärken. Auf einem ehemaligen Gärtnereigelände zwischen Kesselstraße und Bocholder Straße werden 13 Einfamilienhäuser und 11 Gebäude mit jeweils 10-17 Wohneinheiten entstehen. Auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes an der Germaniastraße wird zudem ein Quartier der Generationen mit insgesamt etwa 100 Wohneinheiten mit variablen Wohnformen entstehen. Auch das Stadtbad, eine Turnhalle sowie eine Kita werden dort errichtet. Dort ist auch ein Quartiersplatz mit Aufenthaltsqualität geplant, um den in Bochold bestehenden Bedarf an Begegnungsorten zu decken.Die zentralen Bildungseinrichtungen sind das Don-Bosco-Gymnasium sowie die Hauptschule Bochold. Identitätsstiftend ist die denkmalgeschützte Sankt Fronleichnams-Kirche. Ebenfalls unter Denkmalschutz stehen die Wohnhäuser an der Wolfsbankstraße 9 und Legrandallee 22.