Verwaltungsfachwirt*in Informationstechnologie (IT)

Erfahrungsbericht zum Verwaltungsstudium (Quereinstieg)

Mein Name ist Xenia Buchwald und ich qualifiziere mich seit September 2019 als Verwaltungsfachwirtin IT weiter. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und beruflichen Veränderung bin ich über Social Media auf die Stadt Essen als Arbeitgeberin aufmerksam geworden.

Am meisten angesprochen hat mich die Vielseitigkeit der Einsatzmöglichkeiten nach dem Verwaltungsstudium. Es stehen einem hier sehr viele Türen offen und somit werden die Aufgaben, die einen erwarten, keinesfalls langweilig. Zudem fühle ich mich mittlerweile im Ruhrgebiet sehr zuhause und arbeite gerne für meine neue Heimatstadt.

Als ich mich im Winter 2018 über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Essen informiert habe, ist mir das Verwaltungsstudium zur Verwaltungsfachwirtin IT gleich ins Auge gesprungen. Mir hat daran besonders gefallen, dass es eben nicht nur um reine Verwaltungstätigkeiten geht, sondern auch IT-Fächer eine gewichtige Rolle spielen. Ziel der Ausbildung ist es, am Ende eine Schnittstelle zwischen IT und Verwaltung bilden zu können.

Ursprünglich habe ich ein geisteswissenschaftliches Studium hinter mir und bin Quereinsteigerin, deshalb habe ich mir am Anfang ein wenig Sorgen gemacht, ob ich mit den IT-Anteilen in der Ausbildung gut zurechtkäme. Zwar haben mich IT-Themen und Digitalisierung sehr interessiert, jedoch hatte ich wenige Vorkenntnisse in diesen Bereichen.

Hier muss man sich jedoch wirklich keine Gedanken machen. Das Verwaltungsstudium beginnt bei den Grundlagen und alles wird langsam und verständlich aufgebaut und erklärt, sodass jeder gut mitkommt.

Insgesamt gliedert sich die Ausbildung bei uns in Schulblöcke und Praxiseinsätze. Unser erster Schulblock ging für zwei Monate, bevor wir für ebenfalls knapp zwei Monate in die Praxis geschickt wurden. Aber bevor es „ernst“ wurde, begann unsere Ausbildung mit einer Einführungswoche, wo wir alles erst einmal kennenlernen konnten und umfangreiche Informationen zum weiteren Ablauf bekamen. Das war auch eine sehr schöne Möglichkeit, den anderen Teilnehmern zu begegnen und sich genauer auszutauschen. Insgesamt sind wir als Kurs sehr gut zusammengewachsen und ich freue mich auch darauf, den Rest der Ausbildung gemeinsam mit den Anderen zu absolvieren.

Wir haben alle einen sehr unterschiedlichen Hintergrund und bringen somit sehr viel verschiedenes Vorwissen mit. Dies habe ich jedoch stets als Bereicherung empfunden, da wir von den bisher gemachten Erfahrungen der Anderen profitieren und uns so gegenseitig helfen können.

Die Schulblöcke lassen sich grob in drei Themengebiete unterteilen: IT-Unterricht, wirtschaftliche und kaufmännische Fächer und Rechtsfächer.

Der IT-Unterricht fängt bei den Basics an, sodass wir uns erst einmal mit den Grundlagen der Informatik auseinandergesetzt haben. Später kamen dann auch Grundlagen der Softwareentwicklung, IT-Architektur und Betriebssysteme hinzu. Aber auch IT-Security, den Aufbau von Datenbanken und mehr werden wir noch kennenlernen.

Bei den wirtschaftlichen Fächern lernen wir, wie man etwa Steuern berechnet oder wie sich ein Haushaltsplan zusammensetzt. Außerdem bekommen wir auch eine Einführung in betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Grundlagen. Generell zählen hierzu Fächer wie Kommunale Abgaben, ÖBWL oder Kaufmännische Buchführung.

Die Rechtsfächer sind speziell auf die Verwaltung zugeschnitten, sodass wir uns hierin damit beschäftigen, was genau einen Verwaltungsakt ausmacht oder auf welchen rechtlichen Grundlagen die Verwaltung handeln darf. Aber neben Verwaltungsrecht, Kommunalrecht oder Juristische Methoden stehen auch EU-Recht oder Gefahrenabwehrrecht mit auf dem Programm.

Ein Großteil der Dozenten kommt dabei aus der Verwaltung selbst. Das ist sehr hilfreich, weil sie theoretische Kenntnisse mit ihren praktischen Erfahrungen anreichern können. Auf diese Weise lernen wir auch schon ein wenig vom Berufsalltag später kennen. Bei den Fächern ist es so, dass jedem dabei wohl andere Schwerpunkte liegen. Man erhält jedoch über alles einen sehr guten Überblick.

Nach all der Theorie rauchte mir schon ein wenig der Kopf. Zum Glück folgte aber im Herbst als kleine Verschnaufpause erst einmal ein wenig Praxis. Ich habe mich über die Möglichkeit des Einblicks in die „wirkliche“ Verwaltung sehr gefreut. Für unseren Einsatz wurden wir bunt über die Stadtverwaltung verteilt und sind in ganz unterschiedlichen Fachbereichen gelandet. Mich persönlich hat es erst in das IT-Team des Jobcenters und hinterher noch an einen Jobcenter-Standort verschlagen.

Mein Praxis-Einsatz hat mir unheimlich gut gefallen. Ich durfte den Kollegen viel über die Schulter schauen und alle Fragen wurden geduldig beantwortet. Im IT-Team habe ich Einblicke in die Arbeit von fast jedem Mitarbeiter erhalten. Außerdem durfte ich auch selbst kleinere Aufgaben übernehmen. Zudem habe ich alle Bereiche des Standorts vor Ort kennengelernt. Vom Empfang über die Leistungsabteilung bis hin zur Arbeitsvermittlung. Unter Aufsicht konnte ich mich sogar einmal selbst im Kundengespräch erproben. Und selbst beim Außendienst durfte ich ein paar Mal mitfahren.

Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, zu sehen, wie all das theoretische Wissen in der Praxis angewandt wird. Außerdem hatte ich das Glück, dass ich in meinem Praxiseinsatz sowohl im IT-Team den IT-Teil und im Standort den Verwaltungs-Teil abdecken und in beide Seiten einmal hineinschnuppern konnte. Insgesamt habe ich in der Praxis viel hinzulernen können. Ich freue mich schon auf die weiteren Praxiseinsätze. Jetzt im Sommer komme ich ins ESH (Essener Systemhaus). Da bin ich auch schon sehr gespannt, was mich dort erwartet.

Im Januar ging es dann los mit den Klausuren. Hierauf wurden wir aber sehr gut vorbereitet, sodass wir alles gut meistern konnten. Der weitere Verlauf sieht nun vor, dass im Sommer dann die schriftliche und mündliche Zwischenprüfung stattfindet. Im Herbst haben wir dann einen weiteren Praxiseinsatz, worauf dann ein weiterer Schulblock folgt. Unmittelbar vor Ende der Ausbildung kommt dann noch der vierte und letzte Praxiseinsatz. Gerade die Praxiseinsätze sind eine schöne Möglichkeit, für sich persönlich auszuloten, welche Themengebiete und Aufgaben einen interessieren und wo man sich vielleicht auch später sehen könnte.

Unsere Ausbildung wird dabei durch Besuche in verschiedenen Fachbereichen wunderbar ergänzt. Wir waren schon im ESH (Essener Systemhaus), bei der ZAB (Zentrale Ausländerbehörde) und im Stadtarchiv. Bei allen Fachbereichen erwartete uns ein kleiner Vortrag, der uns sehr informativ darlegte, wofür genau der Fachbereich da ist und welche Aufgaben er alles umfasst. Dann durften wir uns auch stets ein wenig genauer vor Ort umsehen. Ich persönlich mochte diese Ausflüge immer sehr gerne und habe hier immer viel dazu gelernt. Außerdem war es sehr schön, die Möglichkeit zu haben, die Ansprechpartner vor Ort einfach alles zu fragen, was man zu dem Thema schon immer wissen wollte.

Insgesamt bin ich mit dem bisherigen Verlauf der Ausbildung sehr zufrieden. Ich fühle mich bei der Stadt Essen sehr wohl und verstehe mich auch mit dem Rest meines Kurses sehr gut. Die verschiedenen Fächer sind spannend, die Praxis ist eine super Ergänzung, um das erlernte Wissen anzuwenden, und die einen erwartenden Aufgaben sind abwechslungsreich und vielseitig. Deshalb blicke ich den weiteren Unterrichtsstunden und Praxiseinsätzen mit viel Freude entgegen. Und ich hoffe, der Stadt Essen später bei der weiter voranschreitenden Digitalisierung mit meinem Wissen von Nutzen zu sein.

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