Mit der Erneuerung des Stadtteilzentrums Essen-Kupferdreh zwischen Marktplatz und S-Bahn-Station steht die letzte große Baumaßnahme im Rahmen der Stadterneuerung Kupferdreh an.
In einem ersten Bauabschnitt konnte im Juni 2019 nach anderthalbjähriger Bauzeit der Busbahnhof Kupferdreh fertiggestellt und eröffnet werden. Insgesamt wurden von der Stadt Essen und der Ruhrbahn rund 5,8 Millionen Euro in den Bahnhof investiert, der sich direkt unterhalb der S-Bahn-Station befindet.
Die fünf Buslinien 141, 155, 177, 180 und NE6 halten barrierefrei an den neuen Steigen. Der Ein- und Ausstiegsvorgang ist nun insbesondere für Ältere und für Fahrgäste mit Rollstühlen, Rollatoren oder Kinderwagen komfortabler. Die Bussteige sind überdacht und optimiert für akustische Ansagen. Drei große Anzeigetafeln zeigen die tatsächlichen Ankunftszeiten der Bahnen der S 9 als auch der Busse. Durch den neuen Bahnhof hat sich nicht nur die Verknüpfung zwischen Bus und Bahn sowie PKW, Fahrrad, CarSharing, Leihfahrrad oder Taxi verbessert, sondern auch die Führung der Buslinien durch Kupferdreh. Bei der bisherigen Wegeführung kam es immer wieder zu Behinderungen durch falsch geparkte Fahrzeuge oder Lieferfahrzeuge auf der Kupferdreher Straße.
Im Zuge der Baumaßnahme erfolgte auch der Neubau der nördlichen P&R-Anlage. Hier stehen nun insgesamt 108 Stellplätze, davon fünf Behindertenplätze, zwei Kiss+Ride-Plätze und zwei CarSharing-Plätze, zur Verfügung.
Radstation Essen-Kupferdreh
Das alte, beengte Gebäude der Radstation wurde im Laufe der Baumaßnahme abgerissen. Im Neubau zwischen den beiden Brückenbauwerken finden 180 Fahrräder Platz, aber auch Service- und Reparaturangebote. Zusätzlich gibt es 16 Lade-Anschlüsse für Elektroräder. Das Dach des Gebäudes, in dem sich neben der Radstation der Essener Diakonie auch die Aufenthaltsräume für die Busfahrer*innen der Ruhrbahn befinden, ist aus ökologischen Gründen begrünt, und dient so u.a. einer besseren Wärmedämmung.
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Offenlegung Deilbach
Nach langjährigen Planungen und aufwendigen Arbeiten konnte der Deilbach am 21.11.2022 in sein neues Bachbett umgelenkt werden. Die hierfür notwendigen Ufermauern sind fertig gestellt und der Gewässerausbau ist abgeschlossen.
"Die Offenlegung des Deilbachs ist das Herzstück der Sanierungsmaßnahmen im Stadtteilzentrum Kupferdreh und es freut mich zu sehen, dass das Gewässer heute aus seiner unterirdischen Verrohrung befreit werden kann", sagte Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport, an diesem Tag vor Ort.
Insgesamt erfolgte dieser Bauabschnitt zur Offenlegung des Deilbachs seit Mai 2020 in drei aufeinanderfolgenden Baulosen und bewegte sich, beginnend in Höhe des Zentralen Busbahnhofs flussaufwärts in Richtung des bestehenden Flusslaufs unter der A44-Brücke. Im August 2022 konnte die neue Brücke über den Deilbach für die Fußgänger*innen freigegeben werden. Die gesamte Maßnahme wird mit Landesmitteln gefördert, wobei sich die Gesamtkosten voraussichtlich auf 12,1 Millionen Euro beziffern lassen.
Nun stehen in den nächsten Jahren folgende Baumaßnahmen an:
Nach der erfolgten Offenlegung des Deilbachs soll in den Jahren 2025 bis Ende 2027 der Ausbau des Stadtteilzentrums abgeschlossen werden. Unter den Brückenbauwerken werden die Freianlagen einschließlich Platzskulptur und Sitzgelegenheiten am Deilbach gestaltet. Zudem wird die Herrichtung des P+R-Parkplatzes Süd realisiert. Abschließend erfährt der Marktplatz eine räumliche Erweiterung in der Hofstraße.
Der Marktplatz wird vergrößert und seine Funktion als "gute Stube" Kupferdrehs wird durch den Platz am Deilbach mit Platzskulptur und Sitzstufen am Deilbach ergänzt. Zusätzlich werden durch zahlreiche Baumpflanzungen die bestehenden Grünflächen erweitert und Wegebeziehungen aufgezeigt und betont. Die den Markt begleitende neue Achse wird aus dem Material der Marktergänzung beziehungsweise des Umfeldes der Platzskulptur erstellt. Die Platzskulptur "wächst" aus diesem Belag heraus und bildet eine modellierte Platzlandschaft aus Beton. Das hochwertige Material lässt vielfältige Nutzungen zu. Die Sitzstufen zum Deilbach werden adäquat des Platzmaterials hergestellt.
Beleuchtungskonzept
Damit aus dem neu geschaffenen Ort unter den Brücken kein „Angstraum“ wird, ist ein spezielles Lichtkonzept entwickelt worden. Unter den Brückenbauwerken werden Lichtmasten und Strahler gesetzt, die zum einen unterschiedliche Lichtcharakteristiken und zum anderen Lichteffekte an die Brückenstützen und -decken projizieren können. Im zentralen Bereich unter der Autobahnbrücke (im Bereich der neuen Platzskulptur) werden die Masten mit farbigen Lichtlinien bestückt, um diesen Bereich besonders zu betonen.